Smart Factory Kaiserslautern wird Sitz des europäischen Dachverbands

Ein autonom fahrendes Nutzfahrzeug, das seinen Weg durch das Gelände selbst findet, und in unzugänglichem Terrain, bei Naturkatastrophen oder bei Bränden gute Dienste leistet. In einem gemeinsamen Projekt haben vier Unternehmen, das Commercial Vehicle Cluster Nutzfahrzeug GmbH (CVC) und der Lehrstuhl Robotersysteme (RRLab) der TU Kaiserslautern an einem Unimog gearbeitet, der autonom durch schweres Gelände fährt. Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing war bei der Fahrzeugpräsentation dabei.

„Was wir heute sehen ist die Realität der Produkte von übermorgen!“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing bei der Demonstrationsfahrt des autonom fahrenden Unimog auf dem Gelände der ZAK in Kaiserslautern. „In diesem Projekt können wir Erfahrungen sammeln, wie autonome Fahrsysteme off-road konzipiert werden müssen. Dies ist der erste Schritt, um Lösungen für den Markt zu entwickeln“, so der Minister.

Der Unimog ist Bestandteil eines gemeinschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekts unter dem Dach des Commercial Vehicle Cluster (CVC). Ziel des Projektes ist, Daten zu einem unbekannten Gelände zu erfassen, die Informationen richtig auszuwerten, eine Route zu planen und diese autonom zu fahren. Das Land Rheinland-Pfalz steuert zu dem gut 600.000 Euro teurem Forschungsprojekt rund 267.000 Euro aus EFRE-Mitteln bei.

Mit im Boot sind die vier Unternehmen Mercedes-Benz Special Trucks (MBS), General Dynamics European Land Systems Germany GmbH, Kaiserslautern, Northrop Grumman LITEF GmbH, Freiburg, Knorr-Bremse Steering Systems GmbH, Wülfrath sowie der Lehrstuhl Robotersysteme (RRLab), Fachbereich Informatik der TU Kaiserslautern.

„Das Zusammenspiel der großen, international agierenden Konzerne mit unseren kleinen und mittelständischen Unternehmen macht unseren Standort so interessant und damit wettbewerbsfähig. Hierdurch können am Standort schnell und effizient Lösungen entwickelt werden, die dann ebenso zügig zu Markterfolgen gemacht werden können“, sagte Wissing.

Der Minister wies auf den Transformationsprozess in der Fahrzeugindustrie hin. „Die Fahrzeugindustrie, und hier insbesondere die Nutzfahrzeugindustrie, ist einer der bedeutendsten Pfeiler unseres Industriestandorts. Von daher müssen wir die Veränderungen aktiv mitgestalten, wenn wir die Wertschöpfung, Beschäftigung und die Innovationskraft der Branche am Standort sichern und wo immer möglich ausbauen wollen“, sagte Wissing.

Der Minister dankte allen Kooperationspartnern: „Mercedes-Benz Special Trucks hat den Unimog zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben alle verschiedenen Projektpartner mit entsprechenden technischen Komponenten und personellem Aufwand zum Gelingen des Projekts beigetragen. Dies ist auch ein starkes Bekenntnis der Industrie zu unserem Nutzfahrzeug- sowie Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz!“

Mögliche Einsatzszenarien für einen autonom fahrenden Unimog gibt es z.B. im Rettungswesen, im Brand- oder im Katastrophenfall.

 

Hintergrund

Die SmartFactory-EU wurde 2019 gegründet und versteht sich als Dachorganisation der nationalen F&E-Zentren rund um smarte Produktion und Industrie 4.0 im europäischen Raum. Die im Aufbau befindliche Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, ein europaweites Netzwerk dieser Zentren aufzubauen und gemeinsame Aktivitäten wie beispielsweise Forschungsprojekte zu koordinieren. Geschäftsführer ist Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Zühlke. Die SmartFactory-EU hat die Rechtsform einer Europäischen wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV). Die Förderung des Landes ist eine Anschubfinanzierung über drei Jahre.

Quelle Text/Bild:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftsstraße 9
55116 Mainz

www.rlp.de

Mainz, 23.09.2020