Hochschulstrukturreform: Wissenschafts- und Wirtschafts-Netzwerke der Pfalz unterstützen einen erfolgversprechenden Prozess der Zusammenführung der Universitäten Kaiserslautern und Landau zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Pfalz

Die Science & Innovation Alliance Kaiserslautern (SIAK) e.V. und das Technologie-Netzwerk Südpfalz (TechNetz-Südpfalz) e.V. arbeiten bereits seit einiger Zeit zur Stärkung des gemeinsamen Wissenschafts- und Wirtschafts-Standortes Süd- & West-Pfalz eng zusammen.

Diese Zusammenarbeit eröffnet für die Regionen Kaiserslautern und Westpfalz (Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens) einerseits und Südpfalz (Landau, Germersheim, Südliche Weinstraße) andererseits das Potenzial sich zu einem der führenden technologiebasierten Wirtschaftsstandorte Deutschlands zu entwickeln. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im nationalen sowie internationalen Vergleich werden die Stärken der Standorte weiterentwickelt und die Schwächen durch Kooperation kompensiert. Angestrebt werden darüber hinaus, weitere Kooperationen mit Netzwerken in der Pfalz. Dies ist gleichermaßen im Interesse von Wissenschaft und Wirtschaft.

Ein wichtiges Ziel beider Netzwerke ist es, den Prozess der Zusammenführung von TU Kaiserslautern und Universitätsstandort Landau konstruktiv zu begleiten und zu unterstützen. Beide Netzwerke sind bereit, die übergreifenden Standortinteressen – insbesondere auch die Positionen der Firmen aus den beteiligten Regionen – in diese Gespräche mit einzubringen.

Für einen Zusammenführungsprozess halten SIAK und TN-Südpfalz einige Maßnahmen für essentiell:

– Die Positionierung der TU Kaiserslautern muss inhaltlich und finanziell erhalten – besser noch gestärkt – werden. Die TU Kaiserslautern ist der einzige international sichtbare universitäre Leuchtturm in den MINT-Fächern des Landes RLP und für die Entwicklung der Region Kaiserslautern, der Pfalz sowie RLP unersetzlich. Die Finanzierung des Standorts Landau und der Zusammenführung darf nicht auf Kosten der TU Kaiserslautern erfolgen.

„Der Leuchtturm einer Wissenschaftlich-Technischen Universität von nationalem und internationalem Ansehen sichert den Wissenstransfer und bietet Standortvorteile, auch um Talente gewinnen und halten zu können zu können. Als Unternehmer und Geschäftsführender Gesellschafter eines Software-Unternehmens in Kaiserslautern bleibe ich weiterhin überzeugt, dass eine Zusammenführung ohne signifikante finanzielle Mittel keinen Erfolg haben wird und zum Nachteil des Wirtschaftsstandorts Pfalz wird.“, sagt Dr. Stefan Wess, CEO Empolis GmbH / Vorstand SIAK

– Etablierung neuer standortübergreifender Forschungs- und Lehrgebiete zwischen den beiden Hochschulen. Hier gibt es Potenziale z.B. bei der Nachhaltigkeitsforschung, im Bereich der interdisziplinären Vernetzung von Disziplinen, bei der Umsetzung Digitaler Transformation, bei moderner Bildungsforschung. Um diese Potenziale zu heben, bedarf es zusätzlicher Mittel des Landes.
– Ausbau der Präsenz von MINT-Forschungskompetenzen und berufsqualifizierender Ausbildung an den wichtigen Wirtschaftsstandorten der Region (z.B.: geplantes Studienzentrum mit der Hochschule Kaiserslautern in Germersheim)

„An der Rheinschiene und speziell in der Südpfalz ist in den vergangenen Jahren der Bedarf an Mitarbeitern mit einem technischen Hintergrund und einem Studium in den klassischen MINT-Fächern stetig gestiegen. Daher haben die Unternehmen ein sehr großes Interesse an einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit und der Fusionsprozess der Universitäten Kaiserslautern und Landau bietet hier durchaus Chancen, die MINT-Kompetenzen am Uni-Standort Landau zu stärken.“, sagt Michael Englert, Gründer und Geschäftsführer der ITK-Engineering GmbH und Vorstandsmitglied des TechNetz.

– Gemeinsame Aktivitäten zu Förderung des Zugangs zu MINT-Studienbewerbern aus der Rheinschiene
– Enge Kooperation zwischen der Digitalisierungskompetenz in Kaiserslautern (TUK und HS KL) und der pädagogischen Kompetenz in Landau (Uni) zur Anpassung der Lehrerausbildung an die Herausforderungen von Digitalisierung und Globalisierung.
– Unterstützung der Zusammenarbeit der Universitäten und der Hochschule Kaiserslautern beim Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die mittelständisch geprägte Wirtschaft der Region und bei der akademischen Ausbildung in der Region.

Beide Netzwerke hoffen auf eine Weiterführung der angelaufenen konstruktiven Zusammenführungsgespräche zwischen beiden Universitätsstandorten. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit unter Beibehaltung bzw. Ausbau der gegenwärtigen Stärken würde den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Süd-/West-Pfalz, die gesamte Pfalz und Rheinland- Pfalz stärken und für die Zukunft erfolgreich positionieren. Wir sind gerne bereit unseren Beitrag dazu zu leisten.

Das Aktionsnetzwerk – bisher bestehend aus SIAK und TN-Südpfalz – steht allen Wirtschaftsregionen der Pfalz offen. Wir werden auf die übrigen Wirtschaftsregionen der Pfalz zugehen, um eine geschlossene Unterstützungsfront für die erfolgversprechende Zusammenführung der beiden Universitäten – und damit die Stärkung der Wirtschaftsregion Pfalz – aufzubauen.

 

 

Quelle Text/Bild:
Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e.V.
Paul-Ehrlich-Str. Geb. 32, 416
67663 Kaiserslautern

www.science-alliance.de

Kaiserslautern, 28.09.2020