125.000 Euro für FuE-Projekt an TU Kaiserslautern – Entwicklung von Motor für synthetische Kraftstoffe

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und das Commercial Vehicle Cluster (CVC) unterstützen gemeinsam die Entwicklung von Motoren für Nutzfahrzeuge, die für synthetische Kraftstoffe optimiert sind. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Forschungsprojekt an der TU Kaiserslautern mit 125.000 Euro aus EFRE-Mitteln, der CVC übernimmt die Kofinanzierung.

„Synthetische Kraftstoffe sind ebenso wie alternative Antriebsformen ein wichtiger Baustein für die klimafreundliche Mobilität der Zukunft. Der Kompetenzaufbau durch Forschung und Entwicklung in diesem Bereich ist notwendig, um als Industrieland weiterhin am Puls der Zeit zu sein. Die TU Kaiserslautern erhält hier die Möglichkeit, die erfolgreiche Forschung in der Fahrzeugtechnik weiterzuführen und auszuweiten“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.

Die Landesregierung unterstützt die Erforschung und Entwicklung auf synthetische Kraftstoffe optimierter Nutzfahrzeug-Motoren an der TU Kaiserslautern mit 125.000 Euro aus EFRE-Mitteln. Der Commercial Vehicle Cluster Südwest (CVC) übernimmt die Kofinanzierung und unterstützt das Projekt über die im CVC engagierten Unternehmen. Zielsetzung ist die Entwicklung eines Zwei-Kraftstoff-Brennverfahrens (sog. „Dual-fuel“-Verbrennung) für synthetisches Methan und Oxymethylenether zur Verwendung in einem Nutzfahrzeugmotor. Beide Kraftstoffe können als sogenannte e-fuels CO2-neutral hergestellt werden und ermöglichen eine partikelfreie Verbrennung.

„Mit dem Vorhaben wird die Entwicklung eines entscheidenden Bausteins sowohl der Energie- als auch der so genannten Verkehrswende unterstützt“, sagte Prof. Michael Günthner, Leiter des Lehrstuhls für Antriebe in der Fahrzeugtechnik an der TU Kaiserslautern. „Durch synthetische Kraftstoffe kann auch die bestehende Fahrzeugflotte zur CO2-Absenkung im Verkehr beitragen. Nur so werden wir die ambitionierten Klimaziele Deutschlands überhaupt noch erreichen können“, so Günthner. Besonders wichtig sei hierbei, dass die Aktivitäten von der Politik und der Industrie gleichermaßen unterstützt werden. „Wir sind für das Engagement des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz zur Ermöglichung des Projekts außerordentlich dankbar, ebenso freuen wir uns sehr, dass der Commercial Vehicle Cluster Südwest die Arbeiten als Leitprojekt ausgewählt hat und unterstützt“, ergänzte der Wissenschaftler.

Das Projekt wird von zahlreichen Partnern aus der regionalen Nutzfahrzeugindustrie unterstützt. So werden beispielsweise Motorkomponenten durch die John Deere GmbH & Co. KG zur Verfügung gestellt, die IPG Automotive GmbH unterstützt durch die Bereitstellung ihrer Simulationssoftware „TruckMaker“, und die IAV GmbH berät im Kontext emissionsarmer Fahrzeugkonzepte.

Hintergrund

Geringste Emissionen und CO2-Neutralität über den gesamten Produktlebenszyklus – an zukünftige Fahrzeugantriebe werden hohe Anforderungen an die Umweltfreundlichkeit gestellt. Gleichzeitig erwarten Kunden und Fahrzeugnutzer weiterhin einen hohen Nutzwert (z.B. im Hinblick auf Reichweite, Betankungsmöglichkeiten sowie die Nutzlast des Fahrzeugs) und möglichst geringe Anschaffungs- und Betriebskosten.

Zur Nutzung CO2-neutraler Primärenergiequellen für den Verkehr wird oft ausschließlich der batterieelektrische Antrieb als Lösungsmöglichkeit genannt. Eine bislang noch wenig beachtete weitere Lösung besteht in der Verwendung synthetischer Kraftstoffe – sogenannter „e-Fuels“, die mittels regenerativen Stroms hergestellt werden und auch bereits in Bestandsfahrzeugen der existierenden Flotte zum Einsatz kommen können. Neben der unmittelbaren CO2-Wirksamkeit in der Bestandsflotte besteht der Vorteil vor allem in der höheren Energiedichte flüssiger Kraftstoffe, durch welche die aktuellen Probleme batterieelektrischer Fahrzeuge im Hinblick auf Reichweite, Betankung (hierfür kann die bestehende Infrastruktur weitergenutzt werden) und Nutzlast vermieden werden. Insbesondere für Nutzfahrzeuge, die auf eine hohe Reichweite und Nutzlast angewiesen sind, ist die Verwendung synthetischer Kraftstoffe ein vielversprechender Lösungsansatz. Durch die Umwandlung regenerativen Stroms in flüssige Kraftstoffe wird gleichzeitig eine verlustfreie Speicherung und ein einfacher Transport auch über große Distanzen ermöglicht.

Quelle Text/Bild:
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Mainz, 16.06.2020