Loris Prattes: „Wahnsinn – Platz zwei auf der Nordschleife“

Loris Prattes wurde bei seinem Debüt-Rennen auf Europas schönsten, längsten und schwierigsten Rennstrecke ins buchstäblich kalte Wasser geschubst. Seine TCR Erfahrung auf der Nordschleife beläuft sich auf gerade einmal 30 Runden, die er im Rahmen seiner Nordschleifen Permit Mitte Mai gemacht hat. Am vergangenen Wochenende (12.-13. Juli) wurde es dann für den Neuhemsbacher ernst. „Auch wenn ich letztes Jahr im ADAC ein TCR Cupra pilotiert habe, hatte ich ehrlich gesagt keine Ahnung, was mich am Nürburgring erwarten würde“, eröffnete Loris Prattes.

Doch nicht ohne Grund ist der erst 18-Jährige ins Max Kruse Junior Team berufen worden. „Keine Frage, das erfüllt mich mit stolz, für Max Kruse Racing und Volkswagen an den Start gehen zu dürfen. Das ist für mich eine großartige Chance“, schwärmte der Pfälzer. Als er am Freitag den Golf von seiner Teamkollegin Jasmin Preisig übernahm, war es noch trocken in der Eifel. Aber kaum hatte er den Grand-Prix-Kurs in Richtung Nordschleife verlassen, fing es an wie aus Eimern zu regnen. Noch scherzte Loris Prattes: „Ich glaube, das nennt man im Englischen – It´s raining cats and dogs“. Doch schnell wurde ihm klar: „Es war eine höllische Aufgabe das Auto bei Aquaplaning Bedingungen auf dem Asphalt zu halten. Ich hatte sehr großes Glück, dass unser goldfarbener Golf GTI mit Benjamin Leuchter vor mir fuhr und ich mir seine Linie anschauen konnte. Benny zeigte sich nach der Session beeindruckt, wie gut ich ihm im Regen folgen konnte“.

Am Samstag wurde es dann ernst für das Fahrerduo Preisig-Prattes. „Das Zeittraining war für uns wirklich schwierig. Als Erstes durfte meine Kollegin Jasmin ran. Sie war gerade ein paar Runden auf der Nordschleife, als ein Massencrash für eine einstündige Verzögerung sorgte. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass ihre einzig freie Runde uns den dritten Platz im Zeittraining sicherte. Ich selber konnte dann zwar nach Wiederaufnahme des Zeittrainings wieder auf Zeitenjagd gehen, doch eine Code 60 Phase nach der anderen sorgte dafür, dass ich nicht eine freie Runde zusammen bringen konnte“.

Nachdem der „güldene GTI“ des Max Kruse Racing Teams Platz eins im Zeittraining erreicht hatte, war die Prämisse für das Rennen nun eindeutig. „Wir wollten unbedingt den Doppelsieg. Dabei wollten wir es aber unseren beiden Profi-Piloten Benjamin Leuchter und Andreas Gülden nicht zu einfach machen. Auch wenn Jasmin und ich als Junioren-Piloten gelten, wollten wir die Lücke zu den beiden so klein wie möglich halten. Letztendlich haben wir einen super Job gemacht. Dabei hat Jasmin, die als Erste in den Golf eingestiegen ist, eine hervorragende Vorarbeit geleistet. Nach dem Fahrerwechsel saß ich dann circa eine Stunde und 45 Minuten für den Rest des Rennens hinterm Lenkrad. Ich konnte mich von Runde zu Runde steigern und eine schnelle Rundenzeit nach der anderen fahren. Wir waren absolut konkurrenzfähig. Ich hatte absolutes Vertrauen in unseren TCR Golf. Daher freue ich mich wahnsinnig, dass mein erstes Rennen so gut funktioniert hat. Jasmin und ich haben uns verdientermaßen Platz zwei gesichert und für Volkswagen und Max Kruse Racing den Doppelsieg eingefahren. Ich kann mich nur bei jedem Einzelnen im Max Kruse Racing Team bedanken, insbesondere aber bei meinen Sponsoren und meinen Eltern für ihr Vertrauen. Sie waren es, die mir das alles erst ermöglicht haben“, bilanzierte der Abiturient.

Jetzt stellt sich die Frage, wie es für den Youngster weiter geht. Seinen nächsten Einsatz als für Max Kruse Racing bestreitet der 18-Jährige bereits in drei Wochen, wenn der fünfte Lauf der Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife am 2. und 3. August startet. „Ich werde definitiv wieder mein Bestes geben. Das Gelernte umsetzen und so versuchen, die Lücke zu unseren beiden Profi-Piloten zu verringern“.

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Kaiserslautern, 17.07.2019