Sicher auf zwei Rädern: So wird der Kauf eines gebrauchten Motorrads zum Erfolgserlebnis

Mit dem Frühlingsanfang beginnt die Motorradsaison – und damit für viele auch die Suche nach dem perfekt motorisierten Zweirad. Doch so vielfältig und verlockend die Angebote im Internet sind, so viele Gefahren lauern dort auch. Die Initiative Sicherer Autokauf im Internet, eine Kooperation zwischen dem ADAC, den Online-Plattformen AutoScout24, Kleinanzeigen und mobile.de sowie der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, gibt daher wichtige Tipps, um den Kauf gebrauchter Motorräder für Käuferinnen und Käufer sicherer zu gestalten und potenzielle Risiken zu minimieren.

  1. Gründliche Recherche: Nehmen Sie sich Zeit, um verschiedene Angebote zu vergleichen und informieren Sie sich gründlich über das gewünschte Motorradmodell. Beachten Sie dabei Preise, Ausstattungen und den allgemeinen Zustand ähnlicher Motorräder auf verschiedenen Plattformen.
  2. Vertrauenswürdige Verkäufer wählen: Bevorzugen Sie etablierte Verkäufer mit guten Bewertungen und einem positiven Auftreten. Kontrollieren Sie die Identität des Verkäufers und stellen Sie sicher, dass er/sie glaubwürdig ist. Achten Sie auf den Verkaufsplattformen auf verifizierte Verkäuferprofile und suchen Sie nach Bewertungen und Rückmeldungen anderer Käufer. Seien Sie wachsam bei unvollständigen Kontaktinformationen oder uneindeutigen Produktbeschreibungen. Ein positives Auftreten zeigt sich auch in der Offenheit des Verkäufers und der Bereitschaft, alle Fragen zu beantworten und zusätzliche Informationen bereitzustellen.
  3. Persönliche Besichtigung und Probefahrt: Bevor Sie sich zum Kauf entscheiden, sollten Sie das Motorrad persönlich besichtigen und eine Probefahrt vereinbaren. Kontrollieren Sie den allgemeinen Zustand des Fahrzeugs, einschließlich Motor, Bremsen, Reifen und Beleuchtung. Nehmen Sie ggfs. die Hilfe von Sachverständigen in Anspruch. Viele Prüfstellen bieten auch für Zweiräder Checks zum Festpreis an.
  4. Kontrolle auf Sturzschäden: Überprüfen Sie das Fahrzeug unbedingt auf Schleifspuren an der Armatur, den Lenkerenden und an den Schwingungsdämpfern. Grobe Schleifspuren am Rahmen weisen auf Geländefahrten oder Unfälle hin.
  5. Zustandsbericht und Dokumentation: Lassen Sie sich einen aktuellen Zustandsbericht und alle relevanten Dokumente wie Serviceheft, TÜV-Bericht, Fahrzeugbrief und einen transparenten Kaufvertrag geben. Prüfen Sie diese sorgfältig auf mögliche Unstimmigkeiten oder Schäden.
  6. Transparenter Kaufvertrag: Ein transparenter Kaufvertrag beim Motorradkauf ist von entscheidender Bedeutung, um sowohl die Interessen des Käufers als auch des Verkäufers zu schützen. Ein solcher Vertrag sollte alle wesentlichen Details des Geschäfts klar und deutlich festhalten, einschließlich der genauen Beschreibung des Motorrads, des Preises, der Zahlungsmodalitäten und des Liefertermins. Darüber hinaus sollten auch die Bedingungen für eine mögliche Rückgabe oder Garantieansprüche transparent dargelegt werden. Ein transparenter Kaufvertrag bietet beiden Parteien Sicherheit und Klarheit über ihre Verpflichtungen und Rechte während des gesamten Kaufprozesses. Der ADAC bietet ein Muster für einen solchen Kaufvertrag, das Verbrauchern als praktische Orientierungshilfe dienen kann: ADAC Musterkaufvertrag für Motorräder.
  7. Sichere Bezahlung: Seien Sie vorsichtig bei Barzahlungen. Gehen Sie möglichst mit dem Verkäufer zur Bank und zahlen das Geld direkt ein. Bevorzugen Sie sichere Zahlungsmethoden wie Banküberweisung oder Zahlungen über vertrauenswürdige Plattformen, die einen Käuferschutz bieten. Es ist wichtig, insbesondere beim Kauf von Motorrädern im Internet vor Vorkassebetrug gewarnt zu sein. Vorkassebetrug tritt auf, wenn der Käufer im Voraus bezahlt, jedoch das Motorrad nie oder mit minderer Qualität als vereinbart erhält. Das „Zug-um-Zug“- Prinzip, bei dem Zahlung und Lieferung gleichzeitig erfolgen, bietet eine wirksame Möglichkeit, das Risiko von betrügerischen Transaktionen zu minimieren und beiden Parteien zusätzliche Sicherheit zu bieten.
  8. Vorsicht vor Betrugsversuchen: Seien Sie wachsam und achten Sie auf verdächtige Anzeichen wie unrealistisch niedrige Preise, ungewöhnliche Zahlungsmethoden oder Verkäufer, die Sie zu schnellem Handeln drängen. Im Zweifelsfall sollten Sie den Kauf abbrechen und sich an die Verkaufsplattform wenden. Haben Sie den Verdacht, dass es sich um einen Betrugsversuch handeln könnte, wenden Sie sich an die Polizei.

„Verbraucherinnen und Verbraucher sollten beim Kauf eines gebrauchten Motorrads nicht nur auf das Äußere achten, sondern auch die formellen Aspekte im Auge behalten. Eine gründliche Prüfung der Unterlagen und ein transparenter Kaufvertrag sind entscheidend, um böse Überraschungen zu vermeiden“, erklärt Silvia Schattenkirchner, Sprecherin der Initiative Sicherer Autokauf im Internet und Leiterin Verbraucherrecht beim ADAC.

Weitere Informationen zu Betrugsmethoden und Schutzmaßnahmen beim Autokauf im Internet sind auf der Website der Initiative verfügbar.

Quelle Text/Bild:
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)
Zentrale Geschäftsstelle
Taubenheimstraße 85
70372 Stuttgart
www.polizei-beratung.de

Stuttgart, 19.04.2024

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