»Don Carlo« – Premiere am Sonntag

Oper von Giuseppe Verdi

Premiere am Sonntag, dem 11. Februar 2024 um 18:00 Uhr im Großen Haus

Kaiserslautern, 05.02.24. Spanien zur Zeit Philipps II.: Ein Weltreich, in dem die Sonne nicht untergeht. Und zugleich ein Land im Krieg. Ein Land, in dem die katholische Inquisition einen blutigen Feldzug gegen die Reforma- tion und jede Form von Freiheitsbestrebungen führt.
Da begegnen sich im ersten Akt der spanische Thronfolger Don Carlo und die französische Prinzessin Elisabeth im Wald bei Fontainbleau. Für einen glücklichen Moment sind sie losgelöst vom strengen Hofzeremoniell und verlieben sich ineinander. Doch ihr Glück ist nicht von Dauer. Um den Frie- den zwischen Frankreich und Spanien zu ermöglichen, muss Elisabeth den mächtigen König Philipp II. zum Ehemann nehmen – den Vater des gelieb- ten Don Carlos.
In großen Chortableaus, leidenschaftlichen Arien und differenzierten Or- chesterfarben zeichnet Verdi Friedrich Schillers Ideendrama eindrucksvoll nach. Es geht um Freiheit, politisch und individuell, aber auch um Freund- schaft, um die Einsamkeit der Macht und um eine starke Liebe, die unerfüllt bleiben muss. Für Hendrik Müller steht bei „Don Carlo“ jedoch eine Fami- liengeschichte im Vordergrund. „Wir erleben hier nicht nur eine unglück- liche Liebesgeschichte, sondern eine Familientragödie. In der Geschichte dieser damals mächtigsten Familie der Welt spiegelt sich zugleich eine dysfunktionale, aus den Fugen geratene Welt.“ Trotz aller historischer und ideengeschichtlicher Elemente sieht Müller in der Oper aber vor allem „eine Theaterfabel, die im Gewand von Erlebtem über Gegenwart spricht. Die Hauptpersonen sind historischen Figuren nachempfunden, aber vor allem sind sie in äußeren Zwängen gefangene, an der Tragik ihres Schicksals ver- zweifelnde und zutiefst einsame Individuen.“
Das Pfalztheater bringt Don Carlo in der italienischsprachigen, fünfaktigen Version auf die Bühne, die Verdi 1886 für eine Aufführung in Modena er- stellte. Von den zahlreichen Bearbeitungen, die Verdi an »Don Carlo« vorg- neommen hat, ist diese die letzte. Damit hat sie für den Regisseur Hendrik Müller den großen Reiz, »Verdis letztes Wort zu diesem Thema zu verkör- pern“.



Musikalische Leitung: GMD Daniele Squeo | Regie: Hendrik Müller | Büh- ne: Thomas Dörfler | Kostüme: Katharina Weissenborn | Chor: Aymeric Catalano | Licht: Manfred Wilking | Dramaturgie: Andreas Bronkalla

Mit Arminia Friebe | Laura Kaiser | Namhee Kim | Sofie Lund | Doro- thea Spilger und Konstantin Gorny | Johannes Hubmer |Arkadiusz Jakus | Leo Jaewon Jung | Hyunkyum Kim | Tuncay Kurtoğlu | Kazu- ki Yoshida | Yuhui Liang | Michael Kieslich | Ljubomir Milanovic | Maximilian Schmitt | Stijn Ritzen | Seongjae Choe

Pfalzphilharmonie Kaiserslautern | Chor des Pfalztheaters | Extrachor des Pfalztheaters

Hendrik Müller,
geboren 1977 in Berlin, machte er mit zahlreichen Inszenierungen überregio- nal auf sich aufmerksam, jüngst mit Mozarts Titus am Theater Osnabrück, der Opernrarität Santa Chiara von Herzog Ernst II. am Staatstheater Mei- ningen, mit Aubers Fra Diavolo am Theater Erfurt, Kurt Weills Street Scene am Theater Münster und mit Hänsel und Gretel am Daegu Opera House, bereits seine dritte Arbeit in Südkorea. Regelmäßig zeigt die Oper Frankfurt mit großem Erfolg seine Deutung von Verdis Rigoletto, die 2017 entstand als zweite Arbeit am Haus nach Cavalieris Rappresentatione di Anima e di Corpo.
Weitere vielbeachtete Inszenierungen entstanden für das Theater Regens- burg (v.a. die szenischen Uraufführung von Moritz Eggerts umstrittener Oper Freax) und das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin. Am Schles- wig-Holsteinischen Landestheater arbeitete Hendrik Müller sowohl im Musik- wie im Sprechtheater und zeigte hier neben Mozarts Zauberflöte Arthur Millers Alle meine Söhne und Anton Tschechows Kirschgarten. Zur Eröffnung der Saison 23/24 folgte Stephen Sondheims Sweeney Todd.
Nach seinem Hausdebüt am Pfalztheater kehrt er zurück ans Staatstheater Meiningen für Puccinis Madama Butterfly. Zur Spielzeit 2024/25 wird Hend- rik Müller Operndirektor am Schleswig-Holsteinischen Landestheater.

Katharina Weissenborn
absolvierte ihr Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sie realisierte Trickfilmproduktionen u.a. für das ZDF, wurde zu internationalen Filmfestivals nach Mannheim, Stuttgart, Dortmund und Kiew eingeladen und ist Gründungsmitglied des Studios Film Bilder Stutt- gart. Als Kostümbildnerin für Oper und Schauspiel arbeitete Katharina Weissenborn u.a. am Opernhaus Zürich, an der Nationaloper Helsinki, der Semperoper Dresden, am Thalia Theater Hamburg, Staatstheater Stuttgart, Schauspielhaus Zürich, Nationaltheater Mannheim, Schauspielhaus Bo- chum, Schauspiel Frankfurt, Theater Basel, Schauspiel Köln, Volkstheater Wien, an der Oper Halle sowie an den Theatern von Oberhausen, Hannover, Bonn, Lübeck, Bremen, Augsburg, Kassel, Freiburg und Osnabrück. Zahl- reiche Produktionen erhielten Einladungen zu Festivals sowie zum Berliner Theatertreffen. Rigoletto war ihre erste Zusammenarbeit mit Hendrik Mül- ler und ihr Debüt an der Oper Frankfurt.

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Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern

www.pfalztheater.de

Kaiserslautern, 06.02.2024

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