Künstliche Intelligenz: Zeitenwende in der Schule

Pädagogischer Tag der Sparkasse Kaiserslautern im Zeichen der KI

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft das tägliche Leben in irgendeiner Weise eines jeden Menschen betreffen. Auch die Schulen müssen sich also schon heute damit befassen. Der Pädagogische Beirat als Bindeglied zwischen Schulen und der Sparkasse Kaiserslautern hat das Thema Künstliche Intelligenz und Medienbildung beim diesjährigen Pädagogischen Tag auf die Tagesordnung gesetzt, sagte anerkennend Hartmut Rohden, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kaiserslautern, bei der Begrüßung der Teilnehmer im Deutschordensaal. „Ein aktuelles Thema, das Schüler, Eltern, Lehrer in unterschiedlicher Weise aber gleichermaßen stark bewegt“, sagte Rohden. Sein Haus stütze sich auf Impulse des Beirats bei der Erfüllung des Auftrags, junge Menschen an Wirtschafts- und Finanzthemen heranzuführen, bei denen künftig Künstliche Intelligenz sicherlich eine nennenswerte Rolle spielen werde, so Rohden.

Kritische Medienbildung sei immer schon eine Aufgabe der Schule gewesen, ganz gleich ob Buch, Zeitung, Privat-TV, Internet oder Soziale Medien, bekräftigte der Beiratsvorsitzende Ltd. Regierungsschuldirektor Gerhard Dohna. KI sei in den Schulen derzeit ein „alles überragende Thema und für Pädagogen eine Herausforderung“, gab Dohna zu. Die KI stelle „eine richtige Zeitenwende“ dar und werfe viele Fragen nach Authentizität, Urheberschaft und Interpretation auf.

Die Künstliche Intelligenz in Bezug auf kritische Medienbildung beinhalte „eine Vielzahl an Herausforderungen in Hinsicht auf „menschliche Handlungssegmente, urteilsfähiger Selbstbestimmung und Handlungsverantwortung“, umriss RPTU-Professorin Mandy Schiefner-Rohs ihren Vortrag. Man befinde sich „im Jahr Null der Zeitenwende“; als Einsatzbereiche der KI im schulischen Umfeld machte sie neben Assistenzanwendungen, interaktive Schulbücher, Chatbots, Auswertungstools, adaptive Lernumgebungen und humanoide Lehrroboter aus. Als einen Hauptkritikpunkt hob sie hervor, dass in Vergangenheit und Gegenwart eine Technologie – wie jetzt KI – oft als „Heilsbringer und Lösung für alle Probleme im Bildungsbereich“ angesehen wurden und werden. Außerdem beobachte sie, dass eine sogenannte TINA-Haltung (there is no alternative) gerne gebraucht werde, die eine Alternativlosigkeit suggeriere.



Die Erziehungswissenschaftlerin zählte Implikationen der KI für das Bild, für den Umgang mit Informationen und für die Bildung auf. Insbesondere hob sie auf die Bedeutung von Daten ab und umschrieb die hohe Anzahl und stetige Zunahme an Datenquellen und das Ausmaß an Datenspuren als Datafizierung. Mit der Sichtweise eines Educational Dataming könnten in der Folge Lehrer Hinweise für ihren pädagogischen Wunsch erkennen, nämlich „Optimierung des Lernens und Lehrens durch Individualisierung und Personalisierung“. Zugleich verwies sie aber auch auf die Unzulänglichkeiten durch eine umfassende – wie sie es ausdrückte – „Ver-Messung“. Tatsächliches Lernverhalten und Lernerfolg hänge eben nicht ausschließlich von erfassten Daten ab. „Technologie führt nicht automatisch zu gutem Unterricht“, resümierte Schiefner-Rohs und wollte auf eine Agenda gesetzt wissen: „Wie wir was tun?“ Sie empfahl eine „kritische Sensibilität beziehungsweise Erwerb von Medienkompetenz und Grundverständnis als Basis der Beurteilung“. Der Erwerb von Orientierungswissen sei als Bedingung für reflexive Urteilskraft und Entscheidungsstärke zu sehen. KI bewirke nur Wahrscheinlichkeitsaussagen; zu erkennbaren Mustern und Strukturen würden sie erst durch Interpretation. Daher sei „statt eines plappernden Papageis eine kritische Reflexion“ einzufordern.

Das Rahmenprogramm wurde von einer Schülergruppe des Albert-Schweitzer-Gymnasiums
unter der Leitung von Dr. Jessica Riemer gestaltet.

Der Pädagogische Beirat der Sparkasse:
Als gemeinwohlorientiertes Institut mit starkem regionalem Bezug fördert die Sparkasse Kaiserslautern Menschen und Strukturen in der Stadt und im Landkreis Kaiserslautern nachhaltig und mit einer großen Vielfalt an Ideen und Angeboten.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der gezielten Förderung und Stärkung von SchülerInnen, Lehrkräften und Schulen. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags leistet die Sparkasse Kaiserslautern wertvolle Hilfestellung, damit SchülerInnen ihr Leben finanziell und wirtschaftlich selbstbestimmt gestalten können (§2 Abs. 2 Sparkassengesetz RLP, 1.4.1982). Um diese Aufgabe zu erfüllen, stützt sich die Sparkasse u.a. auf Impulse, die aus der Arbeit des Pädagogischen Beirats erwachsen. Insofern versteht sich der Pädagogische Beirat als Bindeglied zwischen Sparkasse und den Schulen.

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Kaiserslautern, 30.11.2023