Steht dem Handel ein heißer Herbst bevor?

Die Beschäftigten im Handel kämpfen weiter für ihre Würde und existenzsichernde Einkommen.

Am kommenden Montag, den 02. Oktober 2023, ab 10 Uhr, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Beschäftigte aus ausgewählten Streikbetrieben im Groß- und Einzelhandel zu einer gemeinsamen Streikversammlung mit Kundgebung und Demozug auf dem Stiftsplatz in Kaiserslautern auf. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, endlich ein wertschätzendes Angebot zur Verhandlung mitzubringen“, fordert die zuständige Verhandlungsführerin der ver.di, Monika Di Silvestre.

Die Beschäftigten im Handel stehen seit Wochen in ausgewählten Betrieben immer wieder für Warnstreiks vor den Türen der Geschäfte oder Läger und kämpfen für faire Löhne und Gehälter. Die Tarifverträge für Einkommen sind im Saarland bereits Ende März und in Rheinland-Pfalz Ende April ausgelaufen. Trotz mehrerer Verhandlungsrunden im Einzel- und Versandhandel und im Groß- und Außenhandel waren Tarifeinigungen nicht möglich, weil die Arbeitgeber keine Verhandlungsfähigen Angebote vorbrachten.

Um die Beschäftigten ruhig zu stellen und die Streiks einzudämmen, hat jetzt der Arbeitgeberverband des Einzelhandels eine Verbandsempfehlung an seine Mitglieder ausgegeben, die eine Erhöhung der Einkommen der Beschäftigten von 5,3 % ab dem 01. Oktober 2023 vorsieht. Dies entspricht bei einer Verkäuferin in der letzten Stufe gerade mal 91 Cent je Arbeitsstunde. Die Tarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat eine Erhöhung der Stundenentgelte von 2,50 Euro gefordert.

Im Großhandel werden derzeit die Einkommen um 5,1 % erhöht, was einer Erhöhung von 93 Cent je Arbeitsstunde entspricht.

„Damit lassen sich die Beschäftigten im Handel nicht abspeisen. Sie benötigen dringend nachhaltige und damit existenzsichernde Einkommenserhöhungen. Derzeit ist die Situation so, dass viele Kolleginnen und Kollegen zum Monatsende nicht mehr wissen, wie sie noch Essen für ihre Familien kaufen oder zur Arbeit kommen sollen. Die extrem angestiegenen Preise, gerade bei den Lebensmitteln, fressen das Einkommen fast gänzlich auf“, sagt Monika Di Silvestre, ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzel- und Versandhandel im Saarland und in Rheinland-Pfalz abschließend.

Die nächste Verhandlung für den Einzelhandel in Rheinland-Pfalz findet am 16. Oktober 2023 statt.



Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz

www.verdi.de

Mainz, 29.09.2023