Hochschulen in Rheinland-Pfalz warben insgesamt 321 Millionen Euro an Drittmitteln ein

Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz nahmen im Jahr 2021 insgesamt 321 Millionen Euro an Drittmitteln ein. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren das knapp 34 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (plus 11,8 Prozent).
Drittmittel sind Einnahmen, die zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt eingeworben werden. Der Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften nahm mit 91,5 Millionen Euro die meisten Gelder ein. Die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften lag mit 62,4 Millionen Euro auf Platz zwei, gefolgt von der Fächergruppe „Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“ mit 58,1 Millionen Euro.

Wissenschaftliche Hochschulen

Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz warb mit 99,2 Millionen Euro die meisten Drittmittel unter den wissenschaftlichen Hochschulen ein; das waren 22,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die zweithöchsten Einnahmen verbuchte die Universitätsmedizin Mainz mit 78,2 Millionen Euro (plus 19,2 Prozent), die dritthöchsten die Technische Universität Kaiserslautern mit 66,5 Millionen Euro (plus 0,4 Prozent). Zusammen kamen alle wissenschaftlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz auf rund 283 Millionen Euro (plus 13,4 Prozent).

Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Innerhalb der Hochschulen für angewandte Wissenschaften erzielten die Hochschule Trier (10,9 Millionen Euro; minus 6,6 Prozent), die Hochschule Kaiserslautern (8,5 Millionen Euro; plus 0,3 Prozent) sowie die Hochschule Koblenz (6,8 Millionen Euro; plus 3,2 Prozent) die meisten Drittmittel. In Summe nahmen alle rheinland-pfälzischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften rund 37,9 Millionen Euro ein (plus 1,1 Prozent).



Drittmittel je Professorin bzw. Professor

Die höchsten Drittmitteleinnahmen je Professorin bzw. Professor wurden für die Universitätsmedizin Mainz ermittelt. Die Einnahmen stiegen dort um 18,3 Prozent auf 597.000 Euro. Innerhalb der wissenschaftlichen Hochschulen folgte die Technische Universität Kaiserslautern. Hier entfielen rechnerisch 309.200 Euro auf jede Professorin bzw. jeden Professor. Im Durchschnitt kamen die rheinland-pfälzischen wissenschaftlichen Hochschulen (inkl. Unimedizin Mainz) auf 230.800 Euro je Professorin bzw. Professor (plus 11,8 Prozent).

Bei den Hochschulen für angewandte Wissenschaften belegte die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung mit rund 128.600 Euro je Professorin bzw. Professor den ersten Platz (plus 190,3 Prozent), gefolgt von der Hochschule Trier mit 62.900 Euro (minus 6,1 Prozent). Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften kamen in Rheinland-Pfalz zusammen auf einen Durchschnitt von 40.300 Euro je Professorin bzw. Professor (plus 1,5 Prozent).

Ländervergleich

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern werben die Professorinnen und Professoren an den rheinland-pfälzischen Hochschulen seit Jahren unterdurchschnittlich Drittmittel ein. Auch 2021 belegte Rheinland-Pfalz mit rund 148.000 Euro je Professorin bzw. Professor den letzten Platz. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Bundesländer wurden 189.000 Euro je Professur erzielt; das sind rund 28 Prozent mehr als in Rheinland-Pfalz.

Die Daten stammen aus der jährlichen Hochschulfinanzstatistik. Drittmittel sind Einnahmen, die zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt (Grundausstattung) von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden.
Drittmittel, die außerhalb des Hochschulhaushaltes (beispielsweise an An-Instituten) eingeworben wurden, sind nicht berücksichtigt.
Weitere Daten finden Sie im Statistischen Bericht „Hochschulfinanzen 2021“ auf der Homepage des Statistischen Landesamtes.

Autor: Markus Elz (Referat Öffentliche Finanzen)

Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems

www.statistik.rlp.de

Kaiserslautern, 07.09.2023