AOK übernimmt Mehrkosten bei Fiebersäften für Kinder

Die AOK hat beschlossen, bei Ibuprofen- und Paracetamol-haltigen Fiebersäften für Kinder ab sofort anfallende Mehrkosten zu übernehmen. Die Ausnahmerege-lung soll zunächst für die laufende Erkältungssaison bis Ende März 2023 gelten. Mehrkosten entstehen Versicherten dann, wenn der Preis der abgegebenen Prä-parate über dem Festbetrag liegt, der von den Kassen erstattet wird.

„Wir möchten in der angespannten akuten Situation für Entlastung sorgen“, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi-zinprodukte BfArM hat bislang zwar keinen „Lieferabriss“ bei Fiebersäften für Kin-der festgestellt. Gleichwohl wird auf bestehende regionale Versorgungsengpässe und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Präparate hingewiesen. „Eltern mit er-krankten Kindern werden aktuell durch diese Knappheit verunsichert. Wir möchten die Familien unterstützen, indem wir die Mehrkosten, soweit sie anfallen, für unse-re Versicherten übernehmen“, erläutert Niemeyer.

Angesichts der zunehmenden Lieferengpässe mahnt die AOK effektive Maßnah-men für mehr Versorgungssicherheit im Arzneimittelbereich an. Hierzu hatte die AOK-Gemeinschaft bereits vor zwei Jahren Vorschläge gemacht: Auch in Deutsch-land muss es endlich ein Frühwarnsystem mit verpflichtenden Meldungen der Her-steller zu Lieferschwierigkeiten geben, wie es bereits in anderen Ländern umge-setzt wird. Außerdem sollten Bevorratung und Lagerhaltung bei Großhandel sowie pharmazeutischen Unternehmen ausgebaut werden. Bevor reflexartig an der Preisschraube zu Lasten der Beitragszahlenden gedreht wird, müssen diese Maß-nahmen in der angekündigten Gesetzgebung erst einmal umgesetzt werden.

Das AOK-Positionspapier „Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln stärken“ findet sich unter https://www.aok-bv.de/positionen/

 

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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 08.12.2022