Maßnahmen zur Festigung der Demokratie – Ausschuss erhält Überblick über zahlreiche Projekte

In der Videositzung des Ausschusses für Gedenkarbeit und Demokratieförderung unter Vorsitz von Felix Schmidt gab Archivar Ulrich Burkhart einen Überblick über mögliche Projekte und Maßnahmen der Demokratieförderung, die in den beiden Schulen des Bezirksverbands Pfalz (Meisterschule für Handwerker und Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation) durchgeführt werden könnten; die umfangreiche Liste wird nun den Lehrkräften beider Schulen zugeleitet. Sodann präsentierten Paula Schmidt, Ioanna Kouskouvata, Mathilda Saxer und Sophie Roth ihr Schülerprojekt „equalitea“ Ludwigshafen, das aus dem „Anne Frank-Peer Guide-Projekt“ des Bezirksverbands Pfalz 2019 hervorgegangen ist. Es wendet sich gegen Sexismus und für Gleichberechtigung und ist interaktiv angelegt. „equalitea“ ist ein Wortspiel aus „equality“ (Gleichberechtigung) und „to spill the tea“ (plaudern). Insgesamt wurden knapp 100 Beiträge auf der digitalen Plattform eingebracht, die mehr als 1.200 Followers verzeichnet. So gibt es ein breites Spektrum an Themen, wie dem internationalen Frauentag, der Frauenquote, die sich in Führungspositionen durch das Gesetz seit 2016 deutlich erhöht hat, dem Gendern, feministischer Literatur, eine „World Tour“, in der Nutzerinnen aus anderen Ländern Themen setzen und sich austauschen können, sowie persönliche Erfahrungsberichte, die von sexistischen Sprüchen bis hin zur Gewalt reichen. Das Projekt lief sehr erfolgreich und ist nun abgeschlossen, da die Macherinnen nach der Schulzeit andere Wege gehen.

Angela Pfenninger von der Zentralverwaltung des Bezirksverbands Pfalz berichtete über die Wanderausstellung „Gurs 1940“, die im Frühjahr 2021 im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zu sehen war und derzeit im Foyer des Abgeordnetenhauses des Landtags Rheinland-Pfalz in Mainz und ab Mitte September in der Gedenkstätte Osthofen gezeigt wird. Eine mobile Version wandert seit Monaten durch die Pfalz. Die Ausstellung zur Deportation der südwestdeutschen Juden der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz ist in Kooperation mit vielen Partnern in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich sowie dem Auswärtigen Amt unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier entstanden; Leihgeber ist der Bezirksverband Pfalz. Manche Kommunen fügen zu den Tafeln eigene hinzu, die die Lokalgeschichte beleuchten. Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zu ihren Stationen an Orten der Pfalz unter https://www.bv-pfalz.de/gedenken-erinnern/80-jahre-gurs/.

Schließlich hat der Kulturausschussvorsitzende Manfred Geis, der auch Mitglied im Gedenkausschuss ist, den „Arbeitskreis Stadtgeschichte Bad Dürkheim“ vorgestellt, der sich Anfang 2020 etabliert hat. Aufgearbeitet würden der Anteil der Dürkheimer am Hambacher Fest, das jüdische Leben in der Stadt, die NS-Zeit mit ihrer Verfolgung von politischen Gegnern sowie der Aufbau der Demokratie nach der Nazi-Diktatur; auch dem Zwangsarbeiter-Thema wolle man sich zuwenden und hierzu mit dem Bezirksverband Pfalz am 26. April ein Bürgerforum in Bad Dürkheim durchführen. Nachdem man alle Grabsteine des jüdischen Friedhofs in Wachenheim fotografisch dokumentiert habe, werde nun ein Stadtplan mit allen jüdischen Wohnungen und Geschäften erstellt. Wichtig sei dem Arbeitskreis, geleitet von Britta Hallmann-Preuß vom Stadtmuseum und Manfred Geis, dass die jüdischen Bürger und Bürgerinnen nicht nur Opfer gewesen seien, sondern auch am städtischen Leben mitgewirkt hätten.

Gurs-Ausstellung: neun Pfälzer Tafeln ergänzen die 28 Tafeln zur Situati

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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern

www.bv-pfalz.de

Kaiserslautern, 14.02.2022

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