Erster Lions Club Lutra Art Award für Marie Gouil – mpk erhält fünf Arbeiten der Grafikerin

Die Vorstellung, dass eine zierliche Frau mit einem dreieinhalb Tonnen schweren Gabelstapler über Metallplatten fährt und diese so zerbeulten und zerkratzten Oberflächen als Druckstöcke nutzt, ist ungewohnt. Und doch ist es die Technik, mit der Marie Gouil zurzeit gerne ihre Grafiken herstellt. Die Künstlerin wurde nun mit dem ersten Lions Club Lutra Art Award im Hof des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) ausgezeichnet. Fünf Arbeiten von 2021 hat das Museum des Bezirksverbands Pfalz bekommen: einen Holzschnitt, eine Radierung und einen Hochdruck, jeweils auf Büttenpapier und ohne Titel, sowie einen Druckstock aus bearbeiteter Hartfaserplatte und eine mit dem Gabelstapler bearbeitete Zinkplatte. „Das mpk ist Nutznießer dieser sehr begrüßenswerten Initiative des Lions Club Lutra Kaiserslautern und kann dadurch seinen Bestand erweitern“, sagte Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann bei der Preisverleihung. Sie dankte sowohl dem Lions Club Lutra, der vier Arbeiten für das mpk erworben habe, als auch der Künstlerin, die einen Druckstock dazugeschenkt habe. Gerade die beiden Druckstöcke seien für die pädagogische Vermittlung sehr wertvoll, könne man damit doch die künstlerische Technik besser erläutern.

Dr. Eva Stützle, Präsidentin des Lions Club Lutra, die den Preis übergab, verwies darauf, dass unter anderem die Förderung der regionalen Kunst in der Satzung des zehnjährigen Vereins stehe. Der Kaiserslauterer Fotograf Dr. Jörg Heieck habe zusammen mit Dr. Thomas Wiebelt im vergangenen Jahr die Idee zu dem Preis im Wert von 2.000 Euro gehabt. „Das schafft eine Win-win-Situation, denn Kunst ist sehr wichtig für die Stadt und ihr Umland“, so Heieck. Im Gespräch mit Dr. Sören Fischer, Leiter der Grafischen Sammlung des mpk, beschrieb Marie Gouil ihre experimentelle Technik mit dem Gabelstapler als „gelenkten Zufall“; dies sei zwar „eine brutale Art, mit dem Material umzugehen, aber es entsteht etwas poetisch Neues“. Ihr Atelier befinde sich bei dem Natursteinwerk Picard; die dort herrschende Atmosphäre und Geräuschkulisse prägten ihr Arbeiten.

Marie Gouil wurde 1987 im französischen Sarcelles geboren. Sie absolvierte ein Studium der Bildenden Künste (Arts plastiques) in Metz, an der Université Paul Verlaine in Paris, an der Université Paris1 Panthéon-Sorbonne, an der Kunstakademie Mannheim und abschließend an der Universität Koblenz-Landau. Seit 2010 werden ihre Arbeiten in Ausstellungen gezeigt. Sie gründete den Atelier- und Projektraum „Atelier Marie Gouil“ in Kaiserslautern und bot Ausstellungen, Lesungen, Theater und Workshops an. Gouil ist Mitglied der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern und des BBK Rheinland-Pfalz. Sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Kaiserslautern und in der Bretagne und ist zugleich Lehrkraft an einem hiesigen Gymnasium.

Bu: Sprechen sich für regionale Kunstförderung aus (von links): Dr. Sören Fischer, Leiter der Grafischen Sammlung des mpk, Marie Gouil, Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann, Dr. Eva Stützle, Präsidentin des Lions Club Lutra, und Dr. Jörg Heieck

Freut sich über den Neuzugang: Dr. Sören Fischer, Leiter der Grafischen Sammlung, vor einem von Marie Gouil mit dem Gabelstapler bearbeiteten Druckstock und dem dazugehörenden Hochdruck auf Büttenpapier

(Fotos: Bezirksverband Pfalz)

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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 17.01.2022

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