ezirksverband Pfalz unterstützt „Schattenstunde“ – Film ist für den First Steps Award nominiert

Der Ausschuss für Kunst und Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde unter dem Vorsitz von Manfred Geis hat beschlossen, den Film „Schattenstunde“ des Speyerer Regisseurs und Schauspielers Benjamin Martins vom Herbsthund Filme Team mit 3.000 Euro zu fördern. Gemeinsam mit der Mannheimer „Karin & Carl-Heinrich-Esser Stiftung“ geht es um die filmische Umsetzung des Lebens von Jochen Klepper, der mit einer jüdischen Frau verheiratet war. Das Projekt basiert auf Kleppers Tagebucheinträgen von 1932 bis 1942, die posthum von seiner Schwester veröffentlicht wurden. Jochen Klepper, geboren 1903 in Beuthen an der Oder, Schriftsteller und bekannter Dichter von christlichen Liedern, lebte ab 1932 mit seiner Frau Johanna und seinen Stieftöchtern in Berlin. Die Auswirkungen des nationalsozialistischen Rassenwahns bekam die Familie am eigenen Leib zu spüren. Sogenannte „Mischehen“ zwischen Juden und Christen wurden ab 1935 verboten.

Solche Paare waren in den Folgejahren von Zwangsscheidungen betroffen, etliche jüdische Ehepartner wurden ab 1942 deportiert. Die Familie sah schließlich, nachdem ihr Ausreiseantrag abgelehnt worden war, keinen anderen Ausweg als den gemeinsamen Suizid im Dezember 1942. Ihr Schicksal steht exemplarisch für das vieler anderer und gibt Raum für eine weitere Beschäftigung mit der Thematik. Der Film will der gesellschaftlichen Initiative „Speyer macht sich stark“ als Aufhänger dienen, um vor allem, aber nicht nur in Speyer Veranstaltungen mit Zeitzeugen und Jugendlichen durchzuführen, Gesprächsgruppen zu bilden und demokratische Werte zu vermitteln. Der Film „Schattenstunde“, der voraussichtlich im Januar in die Kinos kommen und ab dann Schulen zur Bildungsarbeit dienen soll, wurde von der Deutschen Filmakademie für den renommierten Nachwuchspreis „First Steps Award“ in der Kategorie „Abendfüllender Spielfilm“ nominiert, der im Juni verliehen wird, was im Livestream verfolgt werden kann.

Wegen seiner jüdischen Frau von den Nationalsozialisten verfolgt: Jochen Klepper
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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern

www.bv-pfalz.de

Kaiserslautern, 01.06.2021

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