Kommunen in Rheinland-Pfalz gehen es an: Einheitliche Bilanzierung von Energieverbrauch und CO2

Bereits die Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte bilanziert CO2 mit Software der Energieagentur Rheinland-Pfalz

Seit Einführung der CO2-Steuer zum Januar 2021 ist es für Kommunen wichtiger denn je, ihren eigenen Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in ihrer Kommune zu kennen. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz stellt Kommunen seit Sommer 2019 eine kostenfreie Lizenz der Bilanzierungssoftware Klimaschutz-Planer zur Verfügung. Bereits 53 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz ermitteln ihre Energiebilanz und ihren CO2-Ausstoß über diese Lizenz.

Das entspricht 46 Prozent der Bevölkerung im Land. Hinzu kommen 39 Prozent der verbandsfreien bzw. -angehörigen Gemeinden und Städte sowie 246 Ortsgemeinden, die in ihrem Einflussbereich bilanzieren. „Auf die Kommunen kommt es wesentlich an, wenn wir die ambitionierten Klimaschutzziele des Landes bis 2030 erreichen wollen. Das erfordert aber ein strukturiertes Herangehen und auch die Befähigung der Kommunen eine Transparenz bezüglich ihren Klimaschutzanstrengungen herzustellen. Durch die Einführung der Bilanzierungssoftware Klimaschutz-Planer konnte der Anteil realer Verbrauchsdaten im Energieatlas Rheinland-Pfalz weiter erhöht und eine gezielte Steuerung der kommunalen Klimaschutzanstrengungen ermöglicht werden“, sagt Michael Hauer, Geschäftsführer Energieagentur Rheinland-Pfalz. „Ohne diese Transparenz wird es schwer bis unmöglich die Erreichbarkeit der Landesklimaschutzziele zu bewerten.“

Im Klimaschutzpaket des Bundes sind konkrete Zahlen genannt, wie viele Treibhausgasemissionen in unterschiedlichen Sektoren wie Industrie, Energiewirtschaft, Verkehr und Gebäude eingespart werden müssen, um das Klimaziel –55 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030 – erreichen zu können. Ohne die Mithilfe der Landkreise und Kommunen wird das nicht gelingen. Sie sind wichtige Akteure im Klimaschutz. Doch die CO2-Steuer trifft auch sie, indem Mehrkosten für den eigenen Verbrauch von Kraftstoff, Heizöl- oder Erdgas anfallen. Seit Januar 2021 wird eine Umlage von 25 Euro pro Tonne CO2 im Verkehrs- und Wärmebereich erhoben, die bis 2025 auf 55 Euro steigt. Die Kenntnis der Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen wird daher immer wichtiger, um gezielte Klimaschutzmaßnahmen einleiten zu können und kommunale Finanzhaushalte zu schonen.

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz stellt kostenlose Lizenzen der Bilanzierungssoftware Klimaschutz-Planer zur Verfügung. Die Software basiert mit der Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO) auf einer bundesweit anerkannten und von Fördermittelgebern geforderten Methodik. Auf Grundlage der Bilanzen können gezielt Klimaschutzkonzepte entwickelt, umgesetzt und deren Wirkung wiederum gemessen werden. Bereits mehr als die Hälfte der rheinland-pfälzischen Landkreise und kreisfreien Städte nutzen das Programm der Energieagentur Rheinland-Pfalz.

„Mit unserem Projekt „Kommunale Treibhausgas-Bilanzierung und regionale Klimaschutzportale in Rheinland-Pfalz“ (KomBiReK) sind wir Vorreiter in Deutschland bei der Harmonisierung der Treibhausgasbilanzen und werden auch von anderen Bundesländern dazu kontaktiert“, sagt Dr. Christel Simon, die das Projekt bei der Landesenergieagentur leitet. „Dennoch bin ich über die Nachfrage positiv überrascht und froh, unsere Kommunen und den Klimaschutz so gezielt unterstützen zu können.“

KomBiReK ist ein Verbundprojekt mit der Universität Landau; es wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert.

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt als kompetenter Dienstleister Kommunen und ihre Bürger sowie Unternehmen in Rheinland-Pfalz bei der Umsetzung von Aktivitäten zur Energiewende und zum Klimaschutz. Sie wurde 2012 als Einrichtung des Landes gegründet und informiert unabhängig, produkt- sowie anbieterneutral.

 

Quelle Text/Bild:
Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern

www.energieagentur.rlp.de

Kaiserslautern, 27.01.2021