Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 03.09.

Roman: Iris Wolff – Die Unschärfe der Welt
Iris Wolff erzählt die Geschichte einer Familie im Banat über vier Generationen hinweg. Sie beginnt bei Karline, die um 1940 auf einem im Hafen von Constanța liegenden Passagierschiff ein Kind bekommt. Dieses Kind wird später Pfarrer und kehrt mit seiner Frau Florentine ins Banat zurück, wo sie im Pfarrhaus öfter Besuch aus der DDR beherbergen, mit Folgen über die Umbrüche des Jahres 1989 hinaus. Verbunden ist diese Familiengeschichte mit „Wahlverwandten“, die sich allen Schicksalschlägen zum Trotz immer wieder aufeinanderzubewegen. Der auf der „Longlist“ zum deutschen Buchpreis stehende Roman zeugt einmal mehr vom großen Sprachgefühl der 1977 in Siebenbürgen geborenen Autorin.

Roman
Ronya Othmann – Die Sommer
„Die Sommer“ von Ronya Othmann erzählt von der jungen Leyla, von ihrer Zerrissenheit zwischen den zwei Welten, in der sie und ihre Familie leben. Als Kind verbrachte sie die Sommer bei ihren Großeltern in Nordsyrien, nahe der türkischen Grenze. Sie lernte viel über das einfache Leben im Dorf, wo man im Sommer draußen schläft und sich vor Schlangen in acht nehmen muss. Doch dann beginnen die Unruhen und der Krieg und Leyla kann nicht mehr zu den Grosseltern. Sie fühlt sich einsam, allein mit Mutter und Vater in Deutschland, und auch im Freundeskreis findet sie nicht die Geborgenheit, nach der sie sucht. Denn während Leyla versucht, in Leipzig als Studentin ihr Leben zu leben, müssen viele aus ihrer jesidisch-kurdischen Familie um ihr Leben bangen. Ronya Othmann hat einen liebevollen und zugleich wütenden Roman über eine immer noch andauernde, menschliche Katastrophe geschrieben.

Krimi
Carlo Lucarelli – Hundechristus
Bologna, 1943: Bei einer Razzia im Milieu der Schwarzhändler stolpert Commissario De Luca über eine Leiche – ohne Kopf. Niemand scheint an dem Mord interessiert, wo doch der Krieg so viele tötet; einzig De Luca beißt sich an dem Fall fest und stößt auf abgründige Vernetzungen zwischen faschistischer Miliz, Lockvögeln, Kokainhändlern, Zockern und altem Adel. Da wird Mussolini abgesetzt. Eine Welle der Euphorie erfasst das Land, einige von De Lucas Verdächtigen tauchen unter. Doch nur Wochen später sind sie wieder da, ziehen Strippen, verwischen Spuren und bestimmen wohin die Reise geht. Carlo Lucarelli erkundet mit seinem Comissario De Lucca ein Stück italienischer Geschichte und das beileibe nicht nur für Krimifans.

Sachbuch
Denkanstüße 2021 – Ein Lesebuch aus Philosophie Kultur und Wissenschaft
Was kann jeder von uns tun, um grüner und nachhaltiger zu leben? Warum müssen wir über Heimat und Identität nachdenken, wenn wir als Gesellschaft wieder handlungsfähig werden wollen? Wie können wir die Informationsflut im Digitalen Zeitalter meistern? Wie alljährlich versucht „Denkanstöße“ wichtige Diskussionen aus Kultur- und Sozialwissenschaften aufzugreifen und und Impulse zusetzen. Das ist auch im „Corona-Jahr“ überlebenswichtig.

Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 03.09.2020