Saisonale Helfer wichtig für die Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz – Aktuell hauptsächlich der Gemüsebau betroffen

Deutschlandweit werden zurzeit Saisonarbeitskräfte für die Landwirtschaft gesucht. Durch die Coronakrise ist die Reisefreiheit eingeschränkt und es fehlen Helfer, die bisher schwerpunktmäßig aus Osteuropa kamen. Im Jahresdurchschnitt werden in ganz Deutschland bis zu 300.000 Saisonarbeitskräfte benötigt. Bis zu 42.000 dürften es im Laufe des Jahres in Rheinland-Pfalz sein.

Daten zu Arbeitskräften werden in der Agrarstatistik als Strukturdaten nur in mehrjährigen Abständen (zuletzt 2016) erhoben und nicht jährlich wie beispielsweise Ernteergebnisse oder die Bodennutzung. Danach waren 2016 im Durchschnitt 41.900 Saisonarbeitskräfte bzw. Aushilfskräfte in den landwirtschaftlichen Betrieben in Rheinland-Pfalz beschäftigt. In spezialisierten Gartenbaubetrieben waren es 17.600 und in Ackerbaubetrieben 5 100. Sie werden in diesen Betrieben überwiegend im Gemüsebau (aktuell zur Spargelernte), für Pflanzarbeiten oder zur Erdbeerernte benötigt. Weitere 16 200 entfielen im Jahr 2016 auf spezialisierte Dauerkulturbetriebe, zu denen in Rheinland-Pfalz überwiegend Weinbaubetriebe gehören. Wein und Gemüsebau sind wichtige landwirtschaftliche Produktionszweige in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2017 erbrachten Sie 34 bzw. 17 Prozent des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes von 2.905 Millionen Euro.

Von allen Arbeitskräften in den landwirtschaftlichen Betrieben hat Rheinland- Pfalz unter den Bundesländern den höchsten Anteil an Saisonarbeitskräften. Sie machten 2016 gemessen an den in der Landwirtschaft tätigen Personen mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte aus (Deutschland: 30 Prozent). Von allen Saisonarbeitskräften in Deutschland waren rund 15 Prozent in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Damit zählte Rheinland-Pfalz zu den fünf Bundesländern mit dem höchsten Bedarf.

Um diesen Bedarf zu decken wurden Internetplattformen aufgebaut, die Helfer und Suchende zusammenbringen sollen: www.saisonarbeit-in-deutschland.de oder www.daslandhilft.de

Agrarstrukturerhebungen finden in mehrjährigen Abständen in landwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens fünf Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche statt und in kleineren Betrieben, wenn sie bestimmte Kulturen auf einer Mindestfläche anbauen oder eine bestimmte Anzahl Nutztiere halten. Für den Weinbau gilt als Erfassungsgrenze z. B. eine Rebfläche von mindestens 0,5 Hektar. Die Daten zum Produktionswert in der Landwirtschaft stammen aus der regionalen landwirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundes und der Länder mit dem Berechnungsstand Mai 2019 für die Ergebnisse des Jahres 2017. Der angegebene Produktionswert ist bewertet zu Erzeugerpreisen.

Autorin: Dr. Birgit Hübbers

Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems

www.statistik.rlp.de

Kaiserslautern, 27.03.2020