Weltmacht im Abseits – Politikwissenschaftler der TU Kaiserslautern untersuchen Trumps US-Außen- und Sicherheitspolitik

Ob das Aufkündigen des Atomabkommens mit dem Iran, der Handelsstreit mit China, der Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzabkommen oder die Verlegung der amerikanischen Botschaft in Israel nach Jerusalem: Mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat sich die US-Außen- und Sicherheitspolitik radikal verschoben. Die Kaiserslauterer Politikwissenschaftler Lukas Herr, Marcus Müller und Jürgen Wilzewski erforschen die Außenpolitik der USA und haben nun zusammen mit Anja Opitz (Tutzing) und acht Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland den Band „Weltmacht im Abseits. Amerikanische Außenpolitik in der Ära Donald Trump“ vorgelegt.

Schon bei seiner Amtseinführung im Januar 2017 machte Trump deutlich, dass seine Maxime „America first“ auch in der Außen- und Sicherheitspolitik eine Rolle spielen wird. „Er stellt traditionelle Bündnissysteme in Frage, ist skeptisch gegenüber multilateralen Abkommen und internationalen Organisationen“, sagt Lukas Herr vom Fachgebiet Politikwissenschaft II (Internationale Beziehungen/Außenpolitik) an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK). „Auch zeigt Trump eine geringe Bereitschaft, demokratische Werte zu verteidigen und hegt offen Sympathien für diktatorische Herrschaftssysteme“, ergänzt sein Kollege Marcus Müller.

Trumps Präsidentschaft hat zu einem deutlichen Wandel in der US-Außenpolitik geführt. Das reicht zum Beispiel von der Aufkündigung des Pariser Klimaabkommens über die Ankündigung von Strafzöllen für Stahlimporte bis hin zum Bau einer Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko und ganz aktuell zur Aufkündigung des Vertrages über das Verbot der Stationierung nuklearer Mittelstreckenraketen. In dem nun vorliegenden Band haben sich die Forscher unter anderem damit befasst, welche Konsequenzen sich für die internationale Politik und die transatlantische Sicherheits- und Wertegemeinschaft ergeben.

Lukas Herr, M.A., beschäftigt sich im Rahmen seines Dissertationsprojekts mit der politischen Kommunikation des amerikanischen Präsidenten. Sein Kollege Marcus Müller, M.Ed., forscht in seiner Doktorarbeit über den Krieg gegen den internationalen Terrorismus während der Präsidentschaft von Barack Obama. Beide haben nicht nur durch ihre Forschungsarbeit, sondern auch durch längere Forschungsaufenthalte in den USA, darunter jüngst in Minneapolis und Washington. D.C., einen Einblick in das politische System erhalten. Für Hintergrundgespräche und Interviews zu Trumps Außenpolitik stehen sie gerne zur Verfügung.

Professor Wilzewski ist einer der führenden Kenner der Weltpolitik der USA und deren gesellschaftlichen Bedingungen in Deutschland und hat zwischenzeitlich den sechsten „Weltmacht-Band“ als Mitherausgeber vorgelegt. Der erste, „Weltmacht ohne Gegner“, zusammen mit Peter Rudolf von der Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP, Berlin, herausgegeben, erschien im Jahr 2000 im Nomos Verlag.

Der Band „Weltmacht im Abseits. Amerikanische Außenpolitik in der Ära Donald Trump“, den sie nun zusammen mit Dr. Anja Opitz von der Akademie für politische Bildung, Tutzing, vorgelegt haben, ist ebenfalls im Nomos Verlag, Baden-Baden, erschienen; ISBN 978-3-8487-5945-3.

Bu: Die Kaiserslauterer Politikwissenschaftler Lukas Herr (li.), Marcus Müller (Mitte) und Professor Jürgen Wilzewski erforschen die Außenpolitik der USA.
Foto: Koziel/TUK

Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
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Kaiserslautern: 14.08.2019