Pfalztheater Kaiserslautern – Premieren im Januar 2019

Im ersten Monat des neuen Jahres bringt das Pfalztheater zwei Schauspielpremieren heraus, und die Opernkoproduktion mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und „Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V.“ „Der Kaiser von Atlantis“ nach Kaiserslautern.

Amanda Wigfields Leben, das sich in einer kleinen Wohnung in einem tristen Hinterhof im St. Louis der 1930er Jahre abspielt, will und kann sie so nicht hinnehmen: sie träumt noch immer von der guten alten Zeit und will schließlich nur das Beste für ihre Kinder. Als Tom auf den Wunsch der Mutter einen passenden Heiratskandidaten für Laura zu finden, eines Tages seinen Arbeitskollegen Jim O’Connor mitbringt, bricht die Realität in die kleine Wohnung ein, und die Träume der drei Familienmitglieder werden auf eine harte Probe gestellt. Tennessee Williams` stark autobiografisch gefärbtes Stück „Die Glasmenagerie“ zählt zu den Klassikern des modernen amerikanischen Dramas. Die Sensibilität und das Sprachgefühl seiner Werke, wie aber auch die Konzentration auf die Schauspieler als Vermittler seiner Geschichten, machen ihn zu einem der meistgespielten und beliebtesten Theaterautoren neuerer Zeit. Mit „Die Glasmenagerie“ hat er ein eindringliches Psychogramm über drei Menschen geschrieben, die an ihren Träumen festhalten, um sie nicht an der Realität zerbrechen zu sehen.
Für das Pfalztheater inszeniert Daniel Foerster in der Ausstattung von Mariam Haas.
Es spielen Hannelore Bähr, Sophia Hahn, Nicolas Handwerker und Michel Kopmann.
Premiere ist am 10. Januar 2019 auf unserer Werkstattbühne.

Alle lieben Theater – also wollen auch alle Theater spielen, und zwar ein klassisches englisches Kriminalstück aus den 1920er Jahren, angesiedelt in ländlicher Abgeschiedenheit. Bei der Aufführung dieses Stücks durch die ambitionierte Studententheatergruppe „Cornly Polytechnic Society“ läuft alles schief: Türen lassen sich nicht öffnen, Requisiten sind nicht an ihrem Platz, Dialoge laufen in der falschen Reihenfolge ab und Schauspieler werden bewusstlos geschlagen.
Die junge Londoner Theatergruppe „Mischief Theatre“ um Jonathan Sayer, Henry Shields und Henry Lewis hat mit „Mord auf Schloss Haversham (The Play That Goes Wrong)“ ein Gag-Feuerwerk entworfen, das nicht nur bei Freunden des englischen Humors und des grenzenlosen Slapsticks auf heftige Gegenliebe stößt.
Dieses Theaterstück war ein Westend-Hit, der in London als „Best Comedy 2014“ ausgezeichnet wurde. In der Tradition von „Der nackte Wahnsinn“ zeigt die rasante Komödie die Widrigkeiten des Theaters auf und hinter der Bühne.
Am Pfalztheater führt Andreas Rehschuh Regie. Die Bühne konstruiert Thomas Dörfler. Die Kostüme kreiert Marion Hauer. Es spielen Stefan Kiefer, Jan Henning Kraus, Robin Meisner, Martin Schultz-Coulon, Aglaja Stadelmann, Henning Kohne, Franziska Marie Gramss und Manuel Klein.
Premiere im Großen Haus ist am 19. Januar 2019.

Viktor Ullmann schrieb den „Kaiser von Atlantis“ während seiner letzten Lebenszeit im nördlich von Prag gelegenen Konzentrationslager Theresienstadt, von wo aus er am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. Mit seinem „Spiel“ – so die Werkbezeichnung des Komponisten – vom größenwahnsinnigen Kaiser, der sich so lange als Herr über Leben und Tod geriert, bis ihn schlussendlich kein anderer als der Tod selbst zur Strecke bringt, schuf Ullmann ein Kunstwerk, dem die Umstände seiner Entstehung in beklemmend wörtlichem Sinne eingeschrieben sind – dienten doch die Rückseiten von Deportationslisten als Notenpapier. Entstanden ist ein Parabelstück, das auch über die unmittelbaren Zeitumstände hinweg eine Utopie auf eine Rehumanisierung der menschlichen Gesellschaft formuliert.
Musikalisch knüpft die vielschichtige Partitur von „Der Kaiser von Atlantis“ an die Zeitoper der 1920er Jahre und den Songstil eines Kurt Weill an, doch gibt es auch Querweise auf Bergs „Wozzeck“ oder Mahlers „Lied an die Erde“.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und der Initiative „Ludwigshafen setzt Stolpersteine e. V.“ führt das Pfalztheater Victor Ullmanns Oper im trauernden Gedenken des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 auf.
Hansgünther Heyme inszeniert in seiner selbst entworfenen Ausstattung, die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Uwe Sandner.
Es singen Ke An, Bartolomeo Stasch, Kihoon Han, Tae Hwan Yun, Seunghee Kho und Rosario Chávez.
Die Kaiserslauterer Erstaufführung findet am 26. Januar 2019 auf der Werkstattbühne des Pfalztheaters statt.

Quelle Text/Bild:

Pfalztheater Kaiserslautern, Willy-Brandt-Platz 4 + 5, 67657 Kaiserslautern, Tel.: 0631 3675-0

www.pfalztheater.de

Kaiserslautern, 05.12.2018