Abbas Kiarostamis Fotoserie „Snow White“ – In 15 Minuten Kunst auf den Punkt gebracht

Beim 15-minütigen Kurzgespräch mit Dr. Heinz Höfchen geht es am Mittwoch, 1. August, um 12.30 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, um Abbas Kiarostamis Fotoserie „Snow White“ in der Sonderausstellung „Der Wind wird uns tragen“ (Eintritt frei).

Kiarostami gehört zu den wichtigsten iranischen Künstlern des 20. Jahrhunderts und gilt als einer der großen Regisseure des Weltkinos. Neben seiner Filmkunst steht gleichbedeutend ein herausragendes fotografisches Schaffen, das es zu entdecken gilt. Besonders in der schwarz-weißen Fotoserie „Snow White“ findet der Künstler zu einer poetisch geprägten, minimalistischen Auseinandersetzung mit Landschaften seiner persischen Heimat. Es sind Winterlandschaften mit dem Motiv der unberührten Schneedecke; oft zeigt der Fotograf einzeln stehende Bäume oder Baumgruppen in meditativer Einsamkeit und Ruhe. Die Licht- und Schattenwirkungen der „Snow White“-Fotografien sind von großer grafischer Eindringlichkeit und kombinieren persische Tradition mit den formalen Entwicklungen der Abstraktion und Konkretion. Das Lakonische der Bildsprache Kiarostamis findet sich auch in der Lyrik des Künstlers, in der das Schnee-Motiv wie in der Fotografie eine große Rolle spielt. Umfassende Augenblicksgedichte wie „Es schneit / Aus einer schwarzen Wolke / Schneeweiß“ erinnern an die japanische Gedichtform des Haiku – mit wenigen Worten ein Gefühl für Alles erzeugen und dabei Alles zu befragen: „Wenn ich es recht bedenke / Verstehe ich nicht / Warum der Schnee so weiß ist“.

BU: Von großer Eindringlichkeit: Abbas Kiarostamis Fotografie ohne Titel aus der Serie „Snow White“, die zwischen 1978 und 2004 entstand
(Foto: Privatsammlung. Courtesy Stiftung Situation Kunst, Bochum © Nachlass Kiarostami)

Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 23.07.2018