Wenige Monate vor den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und inmitten einer zunehmend polarisierten politischen Landschaft stellen Hadija Haruna-Oelker und Max Czollek ihr gemeinsames Buch »Alles auf Anfang – Auf der Suche nach einer neuen Erinnerungskultur« in Kaiserslautern vor. Die Lesung findet am 25. November 2025 um 19 Uhr in der Scheune des Theodor-Zink-Museums statt.
»Es gab keine erfolgreiche Aufarbeitung der Gewaltgeschichte, es gibt nur die gute Geschichte, die wir uns davon erzählen« In ihrem Buch erklären Haruna-Oelker und Czollek, warum sie die deutsche Erinnerungspolitik für gescheitert halten. Trotz Mahnmalen, Gedenktagen und politischen Bekenntnissen wachsen rechtsextreme Strukturen, und rechtspopulistische Positionen gewinnen an Einfluss. Wenn ein Bundeskanzler über »Probleme im Stadtbild« spricht, damit Menschen mit nicht-weißem Aussehen meint und Abschiebungen fordert, zeigt sich: Die Lehren aus der Geschichte scheinen nicht zu reichen, Rassismus in Worte und Taten gefasst, sind auch bei vermeintlich demokratischen Parteien zu finden. CDU- und CSU-Politiker machen sich damit einen Kampfbegriff der AfD zu eigen, mit dem diese Erfolg hatte.
»Die Zivilgesellschaft ist die stärkste Brandmauer, die wir haben,« so die Autor:innen. Wenn der Staat die Demokratie nicht ausreichend verteidigt, dann muss es eben die Gesellschaft tun. Das ist eine von vielen Einsichten, die sie mit diesem Buch formulieren. »Einiges von diesen Entwicklungen ist neu, anderes hat diese Gesellschaft schon einmal erlebt. Es lohnt sich also, auf der Suche nach Antworten auch in die Geschichte zu schauen,« so Haruna-Oelker und Czollek. »Alles auf Anfang« ist ein Plädoyer für einen Neuanfang. Es fragt, wie Erinnerungskultur in einer vielfältigen Gesellschaft aussehen kann – und wie sie dazu beitragen kann, die Gegenwart so zu gestalten, dass sich die deutsche Gewaltgeschichte nicht wiederholt. Es gibt nicht die eine Lösung, aber Haruna-Oelker und Czollek zeigen Wege und Ansätze, wie Erinnerung, Verantwortung und gesellschaftlicher Zusammenhalt neu gedacht werden können. »Die Geschichte erzählt uns, wie schlimm die Dinge kommen können – aber auch, wie Menschen selbst unter widrigsten Umständen Räume der Selbstbestimmung und Widerständigkeit fanden.« Besondere Form des Buches – im Dialog bleiben Die beiden Autor*innen sind auch Hosts des Podcasts »Trauer und Turnschuh«, in dem sie über Verlust, Identität und gesellschaftliche Veränderung sprechen. Diese dialogische Form spiegelt sich auch im Buch wider – und ist perfekt für die Live-Bühne: In der Lesung werfen sich die beiden gegenseitig die Gedanken zu, hinterfragen, widersprechen und denken gemeinsam weiter. Eine lebendige, diskursive Form, die das Publikum unmittelbar mitnehmen wird. Die Veranstaltung wird von Gebärdensprachdolmetscherinnen begleitet. Für Interessierte hält die Buchhandlung Blaue Blume einen Büchertisch bereit. Organisiert ist die Lesung vom »Bündnis Kaiserslautern gegen Rechts« und Vielfalter Kaiserslautern e.V., in Kooperation mit der Stadtbibliothek und dem Bildungsbüro Kaiserslautern. Das Event wird gefördert vom Förderprogramm »Ehrenamtliche Kulturelle Kleinprojekte« der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.

Veranstaltungsdetails:
Datum: 25. November 2025
Beginn: 19:00 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr)
Ort: Scheune des Theodor-Zink-Museums,
Steinstr. 48, 67657 Kaiserslautern
Ticketreservierung:
lesung.klgegenrechts@gmail.com
Quelle Text:
Kaiserslautern gegen Rechts
Pirmasenser Str. 44
67655 Kaiserslautern
klgegenrechts.de
24.10.2025
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