Die Architekturstudierenden Max Setzer und Paula Motsch der Hochschule Kaiserslautern sind beim „Architects Collective Student Award for Healthcare Architecture 2025“ (Award25) für ihren Entwurf eines WHO-Forums ausgezeichnet worden. Das Projekt entstand im Sommersemester 2025 im Rahmen des Moduls „Baukonstruktion 5 “ bei Prof. Sabrina Wirtz und stellt ein zukunftsweisendes Kommunikationszentrum für die Weltgesundheitsorganisation in Mainz in den Mittelpunkt. Der Award25 ist ein von Architects Collective in Wien ausgelobter internationaler Studierendenwettbewerb zum Thema Gesundheitsarchitektur, der innovative, nachhaltige und gesellschaftlich relevante Entwürfe auszeichnet. Mit ihrem Beitrag zum WHO-Forum konnte das Team der Hochschule Kaiserslautern die Jury durch eine sensible Einbindung in den Stadtraum, eine starke architektonische Idee und ein konsequent nachhaltiges Gebäudekonzept überzeugen.
WHO-Forum als offenes Gesundheitsforum
Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung war die Aufgabe, ein neues Kommunikationszentrum für die
Weltgesundheitsorganisation zu entwerfen, das als WHO-Forum die Bedeutung globaler Gesundheitspolitik sichtbar macht und ein international vernetztes Miteinander ermöglicht. Vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Spannungen und der Diskussion um die Rolle der WHO sollten die Studierenden architektonische Antworten auf Fragen nach Kooperation, Transparenz und Verantwortung im Gesundheitswesen finden. Dabei spielte auch die Rolle von Gesundheitsinfrastrukturen als Orte des Wissensaustauschs und der Öffentlichkeit eine zentrale Rolle. Das WHO-Forum sollte sowohl Forschungs- und Konferenzzentrum als auch Informationsdrehscheibe für die breite Öffentlichkeit sein und so einen Beitrag zu einem aufgeklärten, globalen Diskurs über Gesundheit leisten.
Sensible Einbettung und qualitätsvoller Freiraum
Der Entwurf von Max Setzer und Paula Motsch reagiert sensibel auf den Ort, indem vorhandene Wege – insbesondere informelle Trampelpfade – in die Grundfigur des Neubaus integriert werden und so ein feinmaschiges Netz von Wegeverbindungen entsteht. Gleichzeitig wird die grüne Infrastruktur gestärkt: Grünflächen werden erweitert, Baumbestände bewahrt und versiegelte Flächen zurückgebaut, sodass zwischen den Gebäuden ein großzügiger, zusammenhängender Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität entsteht. Durch Stadtmöblierung und gezielte Begrünung entstehen Orte des Verweilens, der Begegnung und des Austauschs, die das WHO-Forum fest im urbanen Alltag verankern. Das Gebäudeensemble fügt sich in die bestehende Bebauungsstruktur ein, stärkt die Qualitäten des Ortes und macht die Verbindung von Stadt, Landschaft und Gesundheitsinstitution räumlich erlebbar.
Dreiteiliger Baukörper und vielfältige Nutzungen
Der Baukörper gliedert sich in drei differenzierte, in der Höhe gestaffelte Volumen: den Pavillon, das Forum und den Riegel. Der Pavillon ist öffentlich zugänglich, filigran gestaltet und maximal transparent; er bietet Raum für kulturelle Nutzung, informelle Veranstaltungen und soziale Aneignung und fungiert als einladende Schnittstelle zwischen Stadt und WHO-Forum. Im Forum sind zentrale Einrichtungen wie Aula, Konferenz- und Seminarräume angeordnet, die als Herzstück des Austauschs und als informelles Zentrum der Begegnung fungieren. Der Riegel ist der Forschung, der Lehre und projektorientierten Arbeit gewidmet; er bietet flexible Arbeitsplätze, Räume für Studierende und Gäste sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Nachhaltige Konstruktion in Holz und Lehm
Konstruktiv setzt der Entwurf auf einen nachhaltigen Holzskelettbau mit vorfabrizierten Stampflehmkernen zur Aussteifung. Mehrschalige Stampflehmwände mit dämmender Mittelschicht und Holz-Lehm-Decken prägen die Struktur und sorgen für ein robustes, ressourcenschonendes Tragwerk mit hoher räumlicher Qualität. Eine modulare Fassade, die sich zum Park in einer Pfosten-Riegel-Struktur öffnet, verbindet Innen- und Außenraum und betont die Durchlässigkeit des Forums. Wiederverwendetes Wellblech, Photovoltaik-Module als Brise-Soleil und ein Sonnenschutzsegel ergänzen das Konzept und machen den Anspruch an Kreislaufwirtschaft und energieeffizientes Bauen sichtbar.
Lehre, Forschung und internationales Netzwerk
Für Prof. Sabrina Wirtz bestätigt die Auszeichnung den Ansatz, Entwurfsaufgaben eng mit aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Fragestellungen zu verknüpfen. Bei der Aufgabenstellung mit dem Titel „Domus mundus sanus“ (=das heilende Haus) lag der Fokus auf dem regionalen Holzbau und der sinnlichen Erfahrung von Material und Raum, die den Wandel zu einer postfossilen Baukultur befördern soll. Die Prämierung von Max Setzer und Paula Motsch beim Architects Collective Student Award for Healthcare Architecture 2025 unterstreicht auch die hohe Entwurfs- und Konstruktionskompetenz im Studiengang Architektur der Hochschule Kaiserslautern und liefert einen Beitrag zum internationalen Diskussion um nachhaltige Gesundheitsbauten und innovative Lehrformate. Die Hochschule Kaiserslautern gratuliert zugleich herzlich den weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern: Pia Wilhelm (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1. Preis „Sterbehaus – Ein Ort für assistierten Suizid“), Anna Kubiak (Technische Universität Wien, 2. Preis „(Re)discovering the City – urbaner Leerstand als Potenzial für gesunden Lebensraum“), Theresa Huber (Fachhochschule Erfurt, 3. Preis „Lebenshaus Onkologie – Der Weg zurück zum Menschen“) sowie Viviane Hug (ETH Zürich, Anerkennung „Bodyful Spaces – Ein Ort für Bewegung, Autonomie und Selfcare“) zu ihren ausgezeichneten Beiträgen im Rahmen des Award25.
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Quelle Text/Bild:
Pressestelle
Hochschule Kaiserslautern
Schoenstraße 11
www.hs-kl.de
Kaiserslautern, 19.12.2025












