Innovationstag der Community der SmartFactory Kaiserslautern: Neuste Technologien in der Anwendung – Unternehmen zeigen Beispiele

Mit dabei: IBM, Yaskawa, German Edge Cloud, SAMA Partners, Stäubli

Gestern Zukunft, heute ROI – die Modellfabrik machts möglich
Der diesjährige Innovationstag war geprägt von Praxis. Zahlreiche Mitglieder führten vor, welche Technologien sie in der SmartFactory-Community entwickelt haben und welche Rolle die einmalige Modellfabrik und die neue Systemarchitektur dabei spielt. „Dieses Jahr wollten wir Lösungen zeigen und wenig auf die Zukunft der Produktion verweisen“, so Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der SFKL. „Derzeit müssen die Unternehmen schauen, wie sie jetzt über die Runden kommen, da müssen anwendbare Optimierungen her. Und die haben wir vorgeführt.“

Digitale Fabrik und smarte Robotik – German Edge Cloud und Yaskawa nutzen die Modellfabrik
Eine Fabrik innerhalb kürzester Zeit digital abzubilden, das ist die Mission von German Edge Cloud (GEC). Offene Schnittstellen und die Verwendung existierender Standards ermöglichen eine schnelle Integration. An der Produktionsinsel_PHUKET, einem Teil der riesigen Modellfabrik in Kaiserslautern, dauert die Virtualisierung des Demonstrators nur wenige Minuten. „Das liegt an der Systemarchitektur und dem Skill-basierten Ansatz“, erklärt Dieter Meuser, CEO bei GEC. „Damit ist das Gesamtsystem für uns schnell erfass- und nutzbar.“ Dem schließt sich Dr. Michael Klos, General Manager bei YASKAWA EUROPE GMBH an. „Wir haben an PHUKET einen neuen Cobot mit KI-basierter adaptiver Programmierung getestet und sind von der Idee der Skills überzeugt. Die richtige Plattform, um endlich Automationslösungen zu realisieren, wo IT und OT nahtlos zusammenspielen.“ Beide Unternehmen waren mit der SmartFactory-KL auf der Hannover Messe, Yaskawa stellte die Produktionsinsel_PHUKET zudem auf der automatica aus. Auch auf der SPS wird die SFKL vertreten sein, zum einen mit _PHUKET auf dem Stand von Harting (Halle 10), zum anderen mit einem eigenen Stand in Halle 3.

Neue Systemarchitektur
Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der SmartFactory-KL, führt mit einem Schaubild vor, warum Implementierungen von Hard- oder Software relativ reibungslos funktionieren. „In unserer neuen Systemarchitektur achten wir auf eine einheitliche Semantik“, erklärt er. „So sind beispielsweise Fähigkeiten in Skills gekapselt und eindeutig benannt. Damit finden sich Software oder Analysetools leicht zurecht und ‚verstehen‘ schnell die Zusammenhänge.“ Standardisierung gehört schon immer zu den großen Herausforderungen und Lösungswegen in der Industrie. Ruskowski präsentiert eine Smart Machine Logic Controller App, die als eine Art Übersetzungstool in der Systemarchitektur fungiert. Ein Data Layer bildet die Schnittstelle zwischen IT und OT.



Security in der Produktion – ein Thema für IBM und SAMA PARTNERS
Wie wichtig es ist, Security schon beim Entwurf neuer Architekturen zu berücksichtigen, zeigten IBM und SAMA PARTNERS in einem gemeinsamen Vortrag. „Die von der SmartFactory Kaiserslautern entwickelte Systemarchitektur ist ein sehr guter Ansatz, um zu sehen, wo und wie man mit Security beginnen kann“, so Dr. Wissem Zouaghi, Innovation Manager bei SAMA PARTNERS. Nicole Roik, Principal Account Technical Leader, Manufacturing Sector, Executive IT Architect bei IBM sieht einen weiteren Vorteil: „Wir haben bei der Vorbereitung des Vortrages festgestellt, dass wir gemeinsam in der Community der SmartFactory an einem Projekt zum Thema Security arbeiten möchten. Dazu laden wir herzlich ein!“

Stäubli zeigt Digitalen Zwilling in einer Produktionsanlage
Digitale Zwillinge sind ein Schwerpunktthema des Innovationstages gewesen. In welcher Form sie umgesetzt werden können, das wurde an der RPTU an zwei Fräsmaschinen und einem KUKA-Roboter gezeigt. So können je nach Anwendungsfall sowohl simple mathematische Algorithmen wie auch komplexe Simulationsmodelle zielführend sein. „Wichtig ist, dass Maschinen Rückmeldung über ihre Fähigkeiten geben können und eine einheitliche Schnittstelle besitzen“, betont Andreas Wagner, Researcher an der RPTU und Doktorrand zum Thema Skill-basierte Produktion. Einen besonderen Vortrag übernahm das Unternehmen Stäubli: „Entwicklung und Realisierung eines Digitalen Zwillings einer Produktionsanlage mit BaSyx und Verwaltungsschale“ Darin beleuchten die Schweizer Mehrwerte, die aus der Implementierung entstehen. Auch sie halten die neue Systemarchitektur für zielführend.

MCP und Multiagentensysteme – KI in der Produktion
Das Model Contex Protokol (MCP) ist ein Schlüsselbaustein für die moderne und modulare KI-Integration. Es verbindet und vereinheitlicht großen Sprachmodelle (LLMs), externe Tools, Anwendungen und Datenquellen. Dank des Smart-Machine-Interface, also dem SmartFactory-Standard, ist eine Integration binnen kürzester Zeit möglich. Abdullah Farrukh zeigte an einem Bin-Picking-Modul, wie er eine KI mit synthetischen Daten trainiert hat, um Bauteile in unterschiedlichen Lagen zu greifen und dann mit wenigen Klicks durch MCP eine direkte Sprachinteraktion mit der Maschine umsetzt. Dr. Henning Gösling wiederum erklärt Anwendungen von Agenten und ihre Aufgaben in der Produktion. Überall wird deutlich, dass die Systemarchitektur bei sämtlichen Neuerungen sehr hilfreich ist und die Arbeiten beschleunigt. „Wichtig ist zu verstehen, dass das keine Neuerung für das Greenfield ist“, betont Ruskowski. „Es ist möglich, sie Stück für Stück in bestehende Anlagen zu integrieren und dann auch schon die Früchte zu ernten.“
Über 100 geladene Gäste aus der Community ließen sich inspirieren und diskutierten über die neuesten technischen Möglichkeiten, die vor Jahren noch als Zukunftsmusik galten. „Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, dass unser Weg zu konkreten Ergebnissen führt“, sagt Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der SFKL. „Die Unternehmen, die schon vor Jahren neue Techniken und KI ausprobiert haben, können heute flexibel auf Krisen reagieren. Das schafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil.“

Quelle Text/Bild:
Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V.
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von smartfactory.de zu laden.

Inhalt laden

Kaiserslautern, 30.09.2025