Beschäftigte im Handel geben nicht auf – IKEA

ver.di hatte erneut zu Streiks im Handel aufgerufen. Das Unternehmen IKEA stand hierbei im Vordergrund.

Die Beschäftigten im Handel in Rheinland-Pfalz und im Saarland kämpfen seit einem Jahr für gerechtere Einkommen. Ende April 2023 liefen die Tarifverträge in Rheinland-Pfalz aus, im Saarland sogar schon Ende März. Trotz wiederholter Verhandlungen mit den Arbeitgebern und intensiver Streiks der Beschäftigten im Groß- und Außenhandel sowie im Einzel- und Versandhandel, konnte keine Einigung zwischen der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und den Arbeitgeberverbänden erzielt werden.

Die Hauptursachen für das Ausbleiben einer Einigung liegt an der Weigerung der Arbeitgeber sich mit den Forderungen der ver.di-Tarifkommissionen auseinander zu setzen. Insbesondere die Höhe der Einkommenssteigerung und der Zeitraum, für den diese gelten soll, sind strittig. Die Tarifkommissionen im Einzelhandel forderten eine Erhöhung von 2,50 Euro pro Arbeitsstunde für einen Zeitraum von 12 Monaten, was einer Erhöhung von ca. 14 Prozent entspräche. Doch die Arbeitgeber ignorierten dies. Stattdessen gaben sie lediglich eine Verbandsempfehlung heraus: Im Einzelhandel erfolgte zum 01. Oktober 2023 eine Erhöhung von 5,3 Prozent, im Großhandel von 5,1 Prozent. Ab dem 01. Mai 2024 sollen weitere Steigerungen von 4,7 Prozent bzw. 2,9 Prozent folgen.

Monika Di Silvestre, Landesfachbereichsleiterin bei ver.di und Verhandlungsführerin für den Handel, kommentierte dazu: „Die Blockadehaltung der Arbeitgeber ist einfach nur beschämend. Die Unternehmen sollten ihre Beschäftigten angemessen Entlohnen.“



Ein Unternehmen, das in der Pandemie zu den Gewinnern zählte, ist IKEA. Obwohl die Betriebe von den Lockdown-Maßnahmen betroffen waren, blieb das Onlinegeschäft unbeeinträchtigt. „Hier wollen die Beschäftigten ein angemessenes Stück vom Kuchen abhaben und nicht nur die Krümel. Sie haben es sich mit ihrer täglichen, hervorragenden Arbeit verdient“.

Stefan Prinz, Gewerkschaftssekretär bei ver.di und Verhandlungsführer für drei Tarifgebiete des Groß- und Außenhandels in Rheinland-Pfalz, betonte: „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber reicht nicht aus, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen. Die Beschäftigten benötigen dringend nachhaltige Entgelterhöhungen.“

ver.di rief daher die Handelsbeschäftigten aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, am heutigen Freitag, den 26.04.24, zur Arbeitsniederlegung nach Kaiserslautern. Vor dem in dieser Woche, von ver.di bundesweit in den Fokus genommenen Handelsunternehmen Ikea, taten eine beträchtliche Anzahl von Streikenden ihren Unmut kund. Mit einem Demonstrationszug durch den Opelkreisel, hin zu dem Tariflosen Unternehmen Globus, wurde selbst der letzte Kunde in Kaiserslautern auf die unhaltbare Situation der Handelsbeschäftigten aufmerksam.

Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz

www.verdi.de

Mainz, 26.04.2024