Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 04.04.

Biographie
Eva Weissweiler
Lisa Fittko – Biographie einer Fluchthelferin
Sie war nicht nur die Fluchthelferin des großen Philosophen Walter Benjamin, auch ihr Wirken im frühen antifaschistischen Widerstand, ihr politisches Exil zwischen Prag und Paris, ihr Engagement in der amerikanischen Friedensbewegung sowie ihre Freundschaft zu Barack Obama prägten maßgeblich Lisa Fittkos Leben. Bis ins hohe Alter setzte sie sich unermüdlich ein für den Traum von Frieden und Freiheit. Eva Weissweiler legt nun die erste vollständige Biographie dieser bemerkenswerten Frau vor und wirft den Blick auf eine Zeit, in der Lebensläufe zum Spielball der Weltgeschichte wurden, in einer Weise, die die Betroffenen oft zwang, bis an ihr Lebensende ganze Kapitel ihrer politischen Biographie zu verschweigen.

Biographie
Unda Hörner
Solange es eine Heimat gibt. Erika Mann
1949: Erika, die älteste Tochter von Katia und Thomas Mann, begleitet die Eltern nach Jahren des Exils in den USA auf ihrer Europareise, als die Familie in Stockholm die erschütternde Nachricht von Klaus Manns Freitod erhält. Während Erika beginnt, den Nachlass des geliebten Bruders zu ordnen, erinnert sie sich – an die behütete Kindheit in München, die wilden Zwanziger in Berlin, gemeinsame Werke und die Weltreise als Mann-Twins, das Engagement gegen die Nazis im Exil. Unda Hörner verwebt die Lebenswege der Manns und die historischen Ereignisse virtuos zu einer atmosphärisch dichten Erzählung und entfaltet ein faszinierendes zeitgeschichtliches Panorama bis ins Schicksalsjahr 1949, in dem die Teilung Deutschlands für Jahrzehnte besiegelt wird.



Biographie
Ingeborg Gleichauf
Alles ist seltsam in der Welt.
Getrud Kolmar – Ein Porträt
Gertrud Kolmar (1894-1943) gilt als bedeutende deutschsprachige Dichterin. Trotz ihres großen Ranges ist die jüdische Schriftstellerin jedoch bis heute kaum gewürdigt worden. Gertrud Kolmar hat Gedichte, Dramen und Prosa geschrieben und ein spannendes Briefwerk hinterlassen. Sie ist eine radikale Dichterin, die in keine Kategorie passt und das nicht nur wortgewaltig und voller starker Bilder, sondern zuweilen sogar komisch bis hin zum Grotesken. Ingeborg Gleichauf begibt sich auf die Spur der jüdischen Dichterin und porträtiert in „Alles ist seltsam in der Welt“ eine vielseitige Schriftstellerin, die uns auch heute noch viel zu sagen hat.

Sachbuch
Jürgen Serke
Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente
Jürgen Serke zeichnet in seinem Buch die Lebensgeschichten jener exilierten Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach, deren Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Die Portraitserie erschien 1976 zunächst im STERN und holte vergessene Autoren wie Irmgard Keun, Walter Mehring, Armin T. Wegener, Ernst Toller und Yvan und Claire Goll in das öffentliche Bewusstsein zurück. Serkes Wiederentdeckungen hatten maßgeblichen Einfluss auf die Lektüreinteressen einer Generation von Leserinnen und Lesern in Deutschland und führte zu einer Wiederentdeckung der Exilliteratur. Die Neuauflage des erstmals 1977 erschienen Buches ist um neues Bildmaterial ergänzt und die bibliographischen Angaben wurden aktualisiert.

Sachbuch
Uwe Wittsock
Marseille 1940
Die große Flucht der Literatur
Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach unzähligen Flüchtlingen, die seit 1933 in Frankreich Asyl gefunden haben. Derweil kommt der Amerikaner Varian Fry nach Marseille. Hier kreuzen sich die Wege zahlreicher deutscher und österreichischer Schriftsteller, Intellektueller, Künstler. Und hier riskieren Varian Fry und seine Mitstreiter Leib und Leben, um die Verfolgten außer Landes zu schmuggeln. Szenisch dicht und feinfühlig erzählt Uwe Wittstock von Mut und Verzweiflung, von trotziger Hoffnung und Mitmenschlichkeit in düsterer Zeit.

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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 04.04.2024