3. Tarifverhandlung für mehr Einkommen im Einzel- und Versandhandel endete ergebnislos

– ver.di kündigt weitere Streiks an.

Auch in der dritten Verhandlungsrunde für die rund 150.000 Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Einzel- und Versandhandel gab es keine Einigung. Damit gehen die Beschäftigten weiter leer aus. Seitens der Arbeitgeber gab es weder die Bereitschaft auf die Forderung der ver.di-Tarifkommission eizugehen, noch ihr bisheriges Angebot zu verbessern.

Das Angebot der Arbeitgeber stellt sich wie folgt dar:
Erhöhung der Entgelte zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt um 3 Prozent in 2023.
Eine weitere Erhöhung von 2 Prozent soll dann zum 1. Mai 2024 folgen und weitere 2,5 Prozent zum 01. Januar 2025.
Zahlung einer Inflationsausgleichprämie von 750 Euro in 2023 und weitere 250 Euro in 2024, für Teilzeitbeschäftigte entsprechend anteilig und bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien sollen anrechenbar sein. Außerdem soll es eine Ausschlussklausel für wirtschaftlich schlechtgestellte Betriebe geben.



„Diese Friss- oder Stirb-Taktik der Arbeitgeber ist einfach nur unverschämt. Sie gehen in keinster Weise auf die Forderung unserer Tarifkommission ein und sehen es als gesetzt, dass ihr Angebot die Basis der Verhandlungsgespräche ist. Sie bleiben bei dem Niedrigangebot, welches in der Ecklohngruppe der Verkäuferin, im ersten Jahr gerade mal 52 Cent mehr (brutto) pro Arbeitssunde sind und im zweiten Jahr wären es dann nur noch 36 Cent je Arbeitsstunde. Das reicht bei den derzeitig hohen Lebenshaltungskosten einfach nicht aus. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen eine nachhaltige tabellenwirksame Einkommenserhöhung um jetzt und auch später in der Rente ein würdevolles Leben führen zu können.“

Die ver.di-Tarifkommission fordert deshalb:

Erhöhung der Einkommen um 2,50 Euro je Arbeitsstunde
Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 250 Euro je Ausbildungsjahr
Eine Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten
Gemeinsame Erklärung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE)

„Die Kolleginnen und Kollegen sind zu tiefst enttäuscht über die geringe Wertschätzung und Respektlosigkeit ihrer Arbeitgeber. Denn sie waren es, die während der Pandemie tagtäglich den Laden am Laufen gehalten haben und dies keine Anerkennung bei ihren Arbeitgebern findet. Sie sind wütend, weil sie dringend mehr Geld für sich und ihre Familien benötigen. Das zeigt sich in ihrem anhaltenden kämpferischen Verhalten, deshalb wird es weitere Streiks geben“, so Monika Di Silvestre.

Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz

www.verdi.de

Mainz, 23.06.2023