Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 27.04.

Roman: Robert Seethaler – Das Café ohne Namen
Wien im Jahr 1966. Robert Simon verdient sein Brot als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt. Er ist zufrieden mit seinem Leben, doch zwanzig Jahre nach Ende des Krieges hat sich die Stadt aus ihren Trümmern erhoben. Überall wächst das Neue, und auch Simon lässt sich mitreißen. Er pachtet eine Gastwirtschaft und eröffnet sein eigenes Café. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ist es gar kein richtiges Café, doch die Menschen aus dem Viertel kommen, und sie bringen ihre Geschichten mit – von der Sehnsucht, vom Verlust, vom unverhofften Glück. Sie kommen auf der Suche nach Gesellschaft, manche hoffen sogar auf die Liebe. Und fast unmerklich während sich außen die Stadt wandelt, verwandelt sich auch Simons eigenes Leben.

Kriminalroman
Jerome Leroy – Die letzten Tage der Raubtiere
Präsidentin Nathalie Séchard, die einst die Hoffnung auf Erneuerung an der französischen Staatsspitze verkörpert hatte, hat sich entschieden, das Handtuch zu werfen und nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Das ruft alte Rivalen und Rivalinnen auf den Plan, zum Beispiel Agnès Dorgelles, Führerin des rechtsradikalen Patriotischen Blocks, und zahlreiche männliche Kulissenschieber auf Regierungsebene. Das Land ist nach zwei Jahren Pandemie erschöpft, Gelbwesten blockieren die Straßen, Impfgegner machen mobil, die Polizei setzt einen brutalen Lockdown durch. Inmitten dieses explosiven Settings wird die zwanzigjährige Clio, linke Aktivistin und Studentin einer Elite-Uni, zur Zielscheibe einer Verschwörung, denn ihr Vater ist aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat der Grünen. Der französische Autor Jérôme Leroy lässt in seinem spannenden Politthriller tief in das Intrigenspiel der Eliten blicken und den Kampf um die Präsidentschaft in einen regelrechten Bandenkrieg ausarten.



Sachbuch
Katrin Böhning-Gaese/Friederike Bauer – Vom Verschwinden der Arten
Die Natur ist unsere Lebensversicherung; sie versorgt uns mit Luft, Wasser, Nahrung und Erholung. Und doch kündigen wir diese Überlebensversicherung täglich auf: Der rasante Artenschwund vernichtet unsere Lebensgrundlagen, nimmt uns die wichtigsten natürlichen Ressourcen u. a. für medizinische Wirkstoffe und gefährdet die globale Wirtschaft. Unser Leben ist bedroht wie nie zuvor. Katrin Böhning-Gaese und Friederike Bauer haben ein hochaktuelles Buch geschrieben, das auch konkrete Wege aufzeigt, wie wir den Artenreichtum und dessen Leistungen für uns Menschen erhalten.

Kinderroman
Sasa Stanisic – Wolf – Ferienlager im Wald
Kemi trifft im Ferienlager auf ganz unterschiedliche Jugendliche und Betreuer. Und er lernt Jörg kennen, der irgendwie andersiger ist, für den sich Kemi aber sehr interessiert. Er beobachtet genau, was die anderen mit Jörg machen und wie in der Gruppe langsam alles eskaliert. In seinen Träumen begegnet er einem Wolf, seiner eigenen Angst. Nach und nach lernt er, mit dem Wolf zu leben und mutig zu sein. Sasa Stanisics Roman für Kinder beobachtet messerscharf, wie schmal der Grat zwischen Anderssein und Ausgrenzung ist. (ab 11)

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Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
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Kaiserslautern, 27.04.2023