Studierendenvertretungen aus Rheinland-Pfalz fordern von der Landesregierung mehr Nachhaltigkeit an Hochschulen.

Nachhaltigkeit soll an rheinland-pfälzischen Hochschulen vom Thema zur Tatsache werden. Ein Zusammenschluss von Studierendenvertretungen unter dem Namen Nachhaltigkeitswoche Rheinland-Pfalz veröffentlicht deshalb einen Forderungs- katalog. Dieser richtet sich an die Landesregierung, welche Hochschulen in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen unterstützen muss.
„Angesichts der fortschreitenden Klimakrise sehen wir als Studierende den nachhaltigen Transformationsprozess als unverzichtbaren Teil einer zukunfts- orientierten Hochschulentwicklung“, so Katrin Weitzel, Referentin für Umwelt & Mobilität beim AStA Landau. Dieser Prozess soll politisch angekurbelt und umgesetzt werden. Dazu gehört, die Zielsetzungen fest in den Verwaltungs- und Finanzierungs- strukturen zu verankern und nachhaltige Hochschulentwicklung ganzheitlich zu betrachten. Nachhaltigkeit muss in allen Bereichen stattfinden. Entsprechend gliedert sich der Forderungskatalog in die Hauptbereiche Governance, Betrieb, Studierenden- werke, Lehre, Forschung sowie Transfer und zeigt sowohl den notwendigen Handlungsbedarf als auch konkrete Lösungsmöglichkeiten auf.

2014 wurde im Landesklimaschutzgesetz das Ziel festgelegt, Hochschulen in Rheinland-Pfalz bis 2030 klimaneutral zu organisieren. Seitdem hat die Auslagerung auf freiwilliges Engagement geringfügige Ergebnisse geliefert. Dabei mangelt es seitens der Hochschulen und Studierendenwerke nicht am Willen, nachhaltige Transformationen anzustoßen, sondern an personellen Kapazitäten und finanziellen Mitteln. „Soll das Ziel in den verbleibenden acht Jahren erreicht werden, sind konkrete Maßnahmen durch die Landespolitik dringend nötig und längst überfällig“, sagt Jessica Skowron, AStA-Referentin für Nachhaltigkeit an der TU Kaiserslautern.
Zu diesen Maßnahmen zählt beispielsweise, konkrete Vorgaben für eine nachhaltige Hochschulentwicklung in die Zielvereinbarung zwischen Land und Hochschulen aufzunehmen, welche das 1,5 °C-Ziel berücksichtigen. Um Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, koordinieren und umsetzen zu können, sind entsprechende Verwaltungs- strukturen unabdingbar. Diese Stellen benötigen dauerhafte Förderungen, damit Nachhaltigkeit langfristig in allen Hochschulbereichen verankert wird.
Die Forderungen der Nachhaltigkeitswoche RLP reichen von der Abfallentsorgung über den Bau von Hochschulgebäuden bis zur Förderung nachhaltigkeitsbezogener Forschung und denken stets ökologische mit sozialen Krisen zusammen. Nachhaltigkeit bedeutet für die Studierenden neben veganen Mensa-Angeboten auch Barrierefreiheit und eine bedarfsgerechte BAföG-Reform.
Für die Studierendenwerke wird besonders in den Bereichen Wohnen und Ernährung mehr finanzielle Unterstützung vom Land erwartet. Gleichzeitig ist eine ganzheitliche Betrachtung der Einrichtungen nötig, wenn diese bis 2030 auf Klimaneutralität umgerüstet werden sollen.
Im Herbst 2021 hat die Ausarbeitung des Forderungskatalogs unter dem Motto „Wir fordern gemeinsam“ begonnen. Beteiligt waren Allgemeine Studierendenvertretungen (ASten), Hochschulgruppen und Green Offices vieler rheinland-pfälzischer Hoch- schulen. Zudem finden die Forderungen offizielle Unterstützung von der LAK (Landes- AStenKonferenz Rheinland-Pfalz). Als Inspiration dienten ähnliche Forderungspapiere bundesweiter Vorbilder.
„Die Klimakrise betrifft uns alle“, so Weitzel, „deshalb erhoffen wir uns gesamtgesellschaftlich eine breite Aufmerksamkeit für die erarbeiteten Forderungen und eine direkte Einleitung notwendiger Maßnahmen durch die Politik.

Forderungskatalog2022_RLP

Quelle Text/Bild:
Woche für Nachhaltigkeit RLP
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13.06.2022