Betrugsmaschen erkennen und sich davor schützen!

Die Welle an Anzeigen zu Betrugsdelikten in der Westpfalz reißt zur Zeit nicht ab. Wir berichten deshalb immer wieder darüber, um über die aktuell gängigen Maschen der Betrüger zu informieren – denn wer die Vorgehensweisen kennt, kann sich besser davor schützen. Besonders „beliebt“ bei den Tätern ist derzeit ein Betrugsversuch per Post. Unzählige Haushalte in der Westpfalz haben in den vergangenen Tagen einen Brief einer angeblichen Rechtsanwaltskanzlei erhalten. Dabei handelt es sich um ein Mahnschreiben für angeblich erbrachte, aber nicht bezahlte Lotterie-Dienstleistungen. In allen bislang gemeldeten Fällen wurde von den Empfängern ein Betrag von 289,50 Euro gefordert. Wir berichteten bereits am 8. April darüber (https://s.rlp.de/hDare) und weisen an dieser Stelle noch einmal darauf hin: Die als Absender genannte Rechtsanwaltskanzlei gibt es gar nicht! Das Schreiben ist ein „Fake“! Bitte überweisen Sie kein Geld!

Ebenfalls stark von Betrügern genutzt werden nach wie vor Betrugsversuche per Telefon – mit den unterschiedlichsten Varianten. Angefangen bei Schockanrufen, über den sogenannten Enkeltrick und falsche Polizeibeamte bis hin zu den Anrufen von angeblichen Mitarbeitern der Firma Microsoft.

Leider hatten die Täter in diese Woche erneut Erfolg mit ihren erfundenen Geschichten. Unter anderem wurde der zweite vollendete Betrug mit Hilfe von Whatsapp-Nachrichten gemeldet. Nachdem bereits eine 61-jährige Frau aus Kaiserslautern auf die Geldforderungen eingegangen war, weil sie glaubte, mit ihrem Enkel zu „chatten“ (wir berichteten am 12.04.: https://s.rlp.de/eQsfS), meldete sich nun auch eine 65-jährige Frau aus dem Landkreis, der es genauso ergangen war. Bei der ersten Nachricht, die sie von einer unbekannten Nummer erhalten hatte, gab sich der Absender als Sohn aus, und in der Folge bat er um Geld – die Frau glaubte die Geschichte und überwies mehrere tausend Euro.

In einem weiteren Fall gab sich ein Betrüger am Telefon als Bankmitarbeiter aus, und es gelang ihm, sein 57-jähriges Opfer aus dem Landkreis derart zu manipulieren, dass er sich Zugriff auf das Konto des Mannes verschaffen und Überweisungen mit einer Gesamthöhe von mehreren Zehntausend Euro durchführen konnte. Am Montag fielen den echten Bankmitarbeitern die „verdächtigen Geldbewegungen“ auf und sie fragten beim Konto-Inhaber nach. Der 57-Jährige stornierte daraufhin alle Transaktionen, so dass ein Großteil der Gelder zurückgebucht werden konnte. Dennoch blieb der Mann letztlich auf einem Schaden in vierstelliger Höhe sitzen.

Auch junge Menschen sind nicht vor solchen Betrügereien gefeit. Eine 26-jährige Frau meldete am Dienstag bei der Kripo, dass sie auf eine gefälschte E-Mail hereingefallen war. Der Absender hatte sich als ihr Professor ausgegeben und um den Kauf von sogenannten Gutscheinkarten gebeten. Die junge Frau ging darauf ein, kaufte Karten im Wert von mehreren hundert Euro und übermittelte die entsprechenden Codes dem (falschen) Professor. Bis der Betrug aufflog, war das Geld weg.

Sozusagen im letzten Moment noch einmal davongekommen ist ein 58-jähriger Mann aus dem Stadtgebiet. Er hatte dem Anruf eines angeblichen „Microsoft-Mitarbeiters“ vertraut und dem Unbekannten zunächst online den Zugang zu seinem Computer gewährt. Als der Anrufer jedoch ankündigte, eine „Anti-Hacking-Software“ zu installieren, und dafür eine „Schutzgebühr“ in Höhe von 300 Euro in Form von Guthaben-Karten verlangte, kam dem 58-Jährigen der Verdacht, dass er es mit einem Betrüger zu tun hat. Er kappte daraufhin sofort die Verbindung, erneuerte alle Passwörter und ließ seinen Computer im Fachgeschäft checken. Ein finanzieller Schaden entstand nach derzeitigen Erkenntnissen nicht.

Nicht zuletzt bleiben auch Auktions- und Verkaufsportale im Internet ein beliebter „Tummelplatz“ für Betrugsdelikte aller Art. Ein 60-jähriger Mann aus dem Stadtgebiet zeigte am Dienstag bei der Kripo an, dass sich auf sein Online-Inserat zum Verkauf seines Autos ein Interessent gemeldet hatte, der nun versuchte, ihn übers Ohr zu hauen. So machte der vermeintliche Kaufinteressent für die Überführung des Fahrzeugs Speditionskosten in Höhe von rund 1.000 Euro geltend, die der Verkäufer übernehmen und ihm vorab überweisen sollte. Der 60-Jährige erkannte jedoch die Betrugsmasche und schaltete die Polizei ein.

Unser dringender Appell: Egal ob Geldforderungen per Post, per E-Mail, per Telefon oder via Handy-Messenger bei Ihnen eingehen – bleiben Sie wachsam! Bevor Sie sich auf irgendwelche Forderungen von Unbekannten einlassen: Prüfen Sie unbedingt, mit wem Sie es zu tun haben, und ob Ihr Gegenüber auch tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt! Lieber einmal mehr nachfragen als einmal zu viel bezahlen! Es geht schließlich um Ihr Geld! Schützen Sie es!

Informationen zu Betrugsmaschen aller Art finden Sie auf den Internetseiten unserer Präventionsexperten unter www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ |cri

——————–
#kaiserslautern #kaiserslauterngermany #Lautern #nachrichtenkl #polizei #polizeikl #felix_polizeikl #polizei.rheinlandpfalz

Quelle Text/Bild:
Polizeipräsidium Westpfalz
Logenstraße 5
67655 Kaiserslautern

www.polizei.rlp.de

Kaiserslautern, 13.04.2022