Hochschulen in Rheinland-Pfalz warben insgesamt 287 Millionen Euro an Drittmitteln ein

Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz nahmen im Jahr 2020 insgesamt 287 Millionen Euro an Drittmitteln ein. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren das knapp 4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (plus 1,4 Prozent).

Drittmittel sind Einnahmen, die zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt eingeworben werden. Der Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften nahm mit rund 70,4 Millionen Euro die meisten Gelder ein. Die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften lag mit knapp 62,7 Millionen Euro auf Platz zwei, gefolgt von der Fächergruppe „Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“ mit 48 Millionen Euro.

Wissenschaftliche Hochschulen

Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz warb mit gut 81,2 Millionen Euro die meisten Drittmittel unter den wissenschaftlichen Hochschulen ein; das waren 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die zweithöchsten Einnahmen verbuchte die Technische Universität Kaiserslautern mit 66,2 Millionen Euro (plus 4,2 Prozent), die dritthöchsten die Universitätsmedizin Mainz mit 65,6 Millionen Euro (plus 10,7 Prozent). Zusammen kamen alle wissenschaftlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz auf knapp 250 Millionen Euro (plus 1,2 Prozent).

Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Innerhalb der Hochschulen für angewandte Wissenschaften erzielten die Hochschule Trier (11,7 Millionen Euro; minus 11,3 Prozent), die Hochschule Kaiserslautern (8,5 Millionen Euro; plus 32,3 Prozent) sowie die Hochschule Koblenz (6,6 Millionen Euro; minus 0,7 Prozent) die meisten Drittmittel. In Summe nahmen alle rheinland-pfälzischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften rund 37,5 Millionen Euro ein (plus 2,9 Prozent).

Drittmittel je Professorin bzw. Professor

Die höchsten Drittmitteleinnahmen je Professorin bzw. Professor wurden für die Universitätsmedizin Mainz ermittelt. Die Einnahmen stiegen um 7,3 Prozent auf 504.700 Euro. Innerhalb der wissenschaftlichen Hochschulen folgte die Technische Universität Kaiserslautern. Hier entfielen rechnerisch 306.400 Euro auf jede Professorin bzw. jeden Professor. Im Durchschnitt kamen die rheinland-pfälzischen wissenschaftlichen Hochschulen auf 206.300 Euro je Professorin bzw. Professor (plus 1,4 Prozent).

Bei den Hochschulen für angewandte Wissenschaften belegte die Hochschule Trier mit rund 67.000 Euro je Professorin bzw. Professor den ersten Platz (minus 12,3 Prozent), gefolgt von der Hochschule Kaiserslautern mit 54.000 Euro (plus 34,8 Prozent). Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften kamen in Rheinland-Pfalz zusammen auf einen Durchschnitt von 39.700 Euro je Professorin bzw. Professor (plus 3,3 Prozent).

Ländervergleich

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern werben die Professorinnen und Professoren an den rheinland-pfälzischen Hochschulen seit Jahren unterdurchschnittlich Drittmittel ein. Auch 2020 belegte Rheinland-Pfalz mit rund 133.000 Euro je Professorin bzw. Professor den letzten Platz. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Bundesländer wurden 180.000 Euro je Professur erzielt; das sind rund 35 Prozent mehr als in Rheinland-Pfalz.

Die Daten stammen aus der jährlichen Hochschulfinanzstatistik. Drittmittel sind Einnahmen, die zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt (Grundausstattung) von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden.
Drittmittel, die außerhalb des Hochschulhaushaltes (beispielsweise an An-Instituten) eingeworben wurden, sind nicht berücksichtigt.
Weitere Daten finden Sie im Statistischen Bericht „Hochschulfinanzen 2020“ auf der Homepage des Statistischen Landesamtes.

Autor: Dr. Christoph Wonke (Referat Öffentliche Finanzen)

Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems

www.statistik.rlp.de

Kaiserslautern, 04.04.2022