Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 27.01.

Roman: Yvan Goll – Sodom und Berlin
Berlin, 1918. Lebenskünstler, Tagediebe, Kriegsheimkehrer, Vergnügungssüchtige, Schieber und andere Halbweltexistenzen drängen sich in der deutschen Nachkriegsmetropole. Mittendrin: Dr. Odemar Müller, der Wandelbare: »naiver Student, mittelalterlicher Mystiker, überzeugter Krieger, wilder Revolutionär, Inflationsgewinnler, Romantiker auf der Suche nach der blauen Blume, Stammgast in Spielhöllen und Betrüger«, einer von Abertausenden zugezogener Provinzteutonen, erst Salonbolschewist, dann Spekulant, prinzipienlos aus Prinzip, Hauptsache, der Weltgeist schreitet voran … Mit großer Lust an der satirischen Überzeichnung gelang dem deutsch-französischen Grenzgänger Yvan Goll mit seinem Berlin-Roman eine groteske Zeit- und Stadtbesichtigung, ein unterhaltsames Panorama deutscher Absurditäten und Phantasmagorien. Gerhard Meiers Neuübersetzung lenkt den Fokus auf ein Buch, das eine gute „Außensicht“ auf den 20er-Jahre-Berlin-Hype bietet.

Roman
Silvia Avallone – Bilder meiner besten Freundin
Elisa und Beatrice begegnen sich in einer Sommernacht am Strand. Sie werden beste Freundinnen und doch könnten sie kaum unterschiedlicher sein: Eli lebt versunken in einer Welt von Büchern, während Bea es genießt, sich öffentlich zu inszenieren und tägliche neue Bilder von sich ins Internet zu stellen. Sie wird zum Star, der davon träumt, über die sozialen Netzwerke mit Tausenden von Bildern, die Welt zu erobern. Bis sie eines Tages spurlos verschwindet und Eli vor der Frage steht, wer ihre Freundin, die jeder auf der Welt zu kennen glaubt, wirklich ist. Silvia Avallone erzählt nicht nur eine Freundschaftsgeschichte, sondern ganz nebenbei auch von den Problemen des digitalen Zeitalters und der veränderten Welt in Zeiten der alles bestimmenden sozialen Medien.

Biographie
Michael Martens – Im Brand der Welten. Ivo Andric – Ein europäisches Leben
»Für die epische Kraft, mit der er Motive und Schicksale aus der Geschichte seines Landes gestaltet«, wurde Ivo Andric 1961 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Michael Martens zeichnet in seiner Biografie den außergewöhnlichen Lebensweg des jugoslawischen Autors nach: von der Kindheit in Bosnien über das Attentat von Sarajevo 1914 bis zu Andrics Zeit als Diplomat des Königreichs Jugoslawien in Hitlers Berlin. Es folgten Jahre im von den Deutschen okkupierten Belgrad, als er in völliger Zurückgezogenheit die großen Romane schrieb, die ihm Weltruhm einbrachten: „Die Brücke über die Drina“ und „Wesire und Konsuln“. Darüber hinaus ist das Buch auch eine Einführung in die Geschichte des Westbalkan im 20. Jahrhundert.

Kindersachbuch
Holger Haag – Lebensgroß. Wilde Tiere Afrikas
Einem Löwen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen? Einem Krokodil tief in die Augen blicken? Das wäre in freier Wildbahn viel zu gefährlich. Doch in diesem Buch kommen wir den Tieren Afrikas ganz nah. Genaue Illustrationen mit ausgewählten Details zeigen 15 wilde Tiere so groß, wie sie wirklich sind. Lebensgroß! Nach dem Band über die einheimischen Tiere („Lebensgroß. Tiere des Waldes“) nun auch Afrikas Tierwelt in beeindruckender Form.

Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern

www.buchhandlung-blaue-blume.de

Kaiserslautern, 27.01.2022