Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 30.12.

Sachbuch: Florian Illies – Liebe in Zeiten des Hasses
Florian Illies führt uns mit seinem Buch zurück in die Epoche einer politischen Katastrophe, um von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte zu erzählen: In Berlin, Paris, im Tessin und an der Riviera stemmen sich Heldinnen und Helden der Zeit gegen den drohenden Untergang. Eine mitreißend erzählte Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest: Liebe in Zeiten des Hasses.

Sachbuch
Julian Barnes – Der Mann im roten Rock
Julian Barnes lässt uns teilhaben am Leben von Dr. Samuel Pozzi (1846–1918), einem damals bekannten Arzt, Pionier auf dem Gebiet der Gynäkologie und Freigeist, ein Wissenschaftler, der seiner Zeit weit voraus war. Er führte unter anderem Hygienevorschriften vor Operationen ein und übersetzte Darwin ins Französische. Barnes zeichnet das Bild einer ganzen Epoche am Beispiel dieses charismatischen Mannes. Kenntnisreich, elegant und akribisch recherchiert, beschreibt er das turbulente Leben Dr. Pozzis und erzählt Kulturgeschichten über den Fin de Siècle und seine Protagonistinnen und Protagonisten: Maler, Politiker, Künstler, Schauspieler, Schriftsteller. Pozzi reiste, um Erkenntnisse zu gewinnen, und stand für einen engen Austausch zwischen England und dem Kontinent. So ist Barnes‘ Buch neben vielem anderen vor allem auch ein Plädoyer, an der Idee Europas festzuhalten.

Sachbuch
Tobias Hürter – Das Zeitalter der Unschärfe
Marie Curie, Planck, Bohr, Heisenberg, Schrödinger und Einstein haben nicht nur die Physik revolutioniert, sondern unsere Welt, ja unsere Wirklichkeit neu erfunden. Sie waren intellektuelle Abenteurer, Dandys oder Nerds, die tiefe Freundschaften und erbitterte Feindschaften miteinander verbanden. Ihre Lebenswege bieten einen reichen Schatz großartiger Geschichten. Und zugleich hat ihr Forschen einen ungeahnten wissenschaftlichen Schub ausgelöst, der zu einem neuen Weltbild der Physik führte. Tobias Hürter schildert diese Epoche mitreißend und er zeigt, wie untrennbar Wissenschaft und Weltgeschehen miteinander verbunden sind.

Sachbuch
Uwe Wittstock – Februar 33. Der Winter der Literatur
Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock verfolgt von Tag zu Tag, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet er ein Mosaik der Ereignisse und vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Künstlern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht so ein dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.

Sachbuch
Michael Maar – Die Schlange im Wolfspelz
Was ist das Geheimnis des guten Stils, wie wird aus Sprache Literatur? Dieser Frage geht Michael Maar in seinem kundigen und gewitzten Buch, für das er vierzig Jahre lang gelesen hat, nach. Was ist Manier, was ist Jargon, und in welche Fehlerfallen tappen fast alle? Wie müssen die Elementarteilchen zusammenspielen für den perfekten Prosasatz? Maar zeigt, wer Dialoge kann und wer nicht, warum Hölderlin über- und Rahel Varnhagen unterschätzt wird, warum ohne die österreichischen Juden ein Kontinent des Stils wegbräche, warum Kafka ein Alien ist und warum nur Heimito von Doderer an Thomas Mann heranreicht. In Porträts, von Goethe bis Gernhardt, von Kleist bis Kronauer, entfaltet er en passant eine Geschichte der deutschen Literatur und vor allem macht er ungeheure Lust Literatur zu lesen.

Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern

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Kaiserslautern, 30.12.2021