Betrüger geben sich als Enkel oder Polizei aus

Mehrere Betrugsversuche mit dem sogenannten Enkeltrick sind der Polizei am Donnerstag gemeldet worden. Besonders „beliebt“ ist bei den Tätern derzeit die Geschichte, dass der Enkel oder die Enkelin einen Unfall verursacht habe, bei dem Menschen ums Leben gekommen seien. Um nun nicht ins Gefängnis zu müssen, werde eine Kaution fällig. – Mit solchen und ähnlichen schockierenden Nachrichten wollen die Betrüger die Großeltern derart erschrecken, dass sie sofort bereit sind, jeden Betrag zu bezahlen, um das Enkelkind vor dem Gefängnis zu bewahren.

Auch ein 65-jähriger Mann aus dem Stadtgebiet erhielt am Donnerstag kurz vor 13 Uhr einen solchen Anruf. Am anderen Ende der Leitung war die Stimme eines Mädchens zu hören, das laut und herzzerreißend heulte. Sie versuchte, ihrem „Opa“ weiszumachen, dass sie ein Auto gestohlen und mit diesem einen Unfall gebaut habe. Um den Vorfall ohne Polizei zu regeln, benötige sie nun dringend 20.000 Euro.

 

Als der 65-Jährige Zweifel äußerte, wer die Anruferin ist, gab die vermeintliche „Enkelin“ an, dass sie sich bereits bei einem Rechtsanwalt befinde – der dann auch den Hörer übernahm und das Gespräch fortführte. Ihm glaubte der 65-Jährige die Geschichte aber noch weniger. Das Telefonat wurde dann vom angeblichen Anwalt abrupt beendet. Anschließend rief der Großvater seine echte Enkelin an und erfuhr, dass an der Geschichte absolut nichts dran ist und es sich um einen Betrugsversuch handeln muss.

Ein ähnliches Erlebnis hatte auch ein 79-jähriger Mann am späten Vormittag. Er wurde gegen 11 Uhr von einer Frau angerufen, die sich als Bekannte aus Nordrhein-Westfalen ausgab. Was den Senior aber gleich stutzig werden ließ, war die Stimme der Anruferin.

Als die Frau ihrem angeblichen Bekannten die Geschichte vom vermeintlichen Unfall erzählen wollte, entgegnete der Senior lediglich, dass er auch einen hatte – und prompt legte die Unbekannte einfach auf. Zu einer Geldforderung kam die Anruferin nicht mehr; ein weiterer Anruf ging nicht bei dem Mann ein. Der 79-Jährige meldete den Vorfall bei der Polizei und wurde hinsichtlich der bekannten Betrugsmasche sensibilisiert und beraten.

Auch eine Frau aus dem Landkreis wurde am frühen Donnerstagnachmittag von einem jungen Mann angerufen, der sich am Telefon mit „Hallo Oma“ meldete. Die 72-Jährige erkannte zwar sofort, dass es sich nicht um ihren Enkel handelt, sie ließ sich jedoch zunächst zum Schein auf das Gespräch ein. Als der Anrufer behauptete, in Neustadt einen Unfall gehabt zu haben, und die „Oma“ bat, ihm ein Taxi zu schicken, beendete die Dame das Gespräch und verständigte stattdessen die Polizei.

Unsere Empfehlung: Wenn auch Sie einen solchen „Schockanruf“ erhalten – egal, wie herzzerreißend oder beängstigend die Geschichte klingt – bleiben Sie misstrauisch! Rufen Sie selbst bei Ihren Familienangehörigen oder Bekannten unter der Nummer, die Sie normalerweise verwenden, zurück und erkundigen Sie sich persönlich, ob die Angaben stimmen. Und lassen Sie sich niemals aufgrund eines solchen Anrufs darauf ein, an fremde Personen Bargeld oder Wertgegenstände zu übergeben, um vermeintliche Kautionsgebühren oder Unfallkosten zu bezahlen!

Auch eine Meldung zu einem Betrugsversuch mit der Masche des „falschen Polizeibeamten“ ging am Donnerstagnachmittag bei der echten Kripo ein. In diesem Fall hatte bei einem Ehepaar im Stadtgebiet gegen 15 Uhr das Telefon geklingelt und ein Mann gab sich als „Kriminalpolizei“ aus. Er gaukelte den Senioren vor, dass es einen Betrug gegeben habe und er nun ihre Bankdaten abgleichen müsse. Die Frau des Hauses, die das Gespräch angenommen hatte, durchschaute jedoch sofort die Betrugsmasche und beendete kommentarlos das Telefonat. – Unser Kommentar: Gut aufgepasst und alles richtig gemacht! |cri

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Quelle Text/Bild:
Polizeipräsidium Westpfalz
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Kaiserslautern, 20.08.2021