Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 03.06.

Roman: Leila Slimani – DasLand der Anderen
Mathilde, eine junge Elsässerin, verliebt sich am Ende des Zweiten Weltkriegs in Amine Belhaj, einen marokkanischen Offizier im Dienst der französischen Armee. Sie folgt ihm nach Meknès, am Fuß des Atlas-Gebirges, auf einen abgelegenen Hof, den Amine von seinem Vater geerbt hat. Während er versucht, dem steinigen Boden einen kargen Ertrag abzutrotzen, zieht Mathilde die beiden Kinder groß. Voller Freiheitsdrang hatte sie den Aufbruch in ein neues, unbekanntes Leben gewagt und muss doch bald ernüchternde Erfahrungen machen: den alltäglichen Rassismus der französischen Kolonialgesellschaft, in der eine Ehe zwischen einem Araber und einer Französin nicht vorgesehen ist, die patriarchalischen Traditionen der Einheimischen, das Unverständnis des eigenen Mannes. Aber Mathilde gibt nicht auf. Sie kämpft um Anerkennung und ihr Leben im Land der Anderen.

Biographie
Katja Kuhlin – Der andere Mann
In ihrem biografischen Roman „Der andere Mann“ beleuchtet Katja Kulin die vielleicht widersprüchlichsten Jahre im Leben der französischen Ausnahmeautorin Simone de Beauvoir. Ende der 40er Jahre erlebt Simone Beauvoir erstmals eine Beziehung mit beinahe klassicher Rollenverteilung. Während sie „Das andere Geschlecht“ schreibt, ist der amerikansiche Schriftsteller Nelson Algren ihr Geliebter. Sie lehnt schließlich ab, zu ihm nach Chicago zu ziehen, weil sie sich an Sartre gebunden fühlt und damit endet das Liebesverhältnis. Katja Kuhlin hat diese Zeit im Leben von Beavoir einhühlsam nachgezeichet.

Biografie
Alice Schwarzer – Lebenswerk
Alice Schwarzer hat nach ihrem 2011 erschienenen „Lebenslauf“ ihr „Lebenswerk“ geschrieben. Hier erzählt sie mit Stolz und Selbstbewusstsein von ihren fünfzig Jahren Wirken als Journalistin und Aktivistin. Sie hat in Deutschland die Frauenbewegung ins Rampenlicht gestellt und hat vor mehr als vierzig Jahren die Zeitschrift EMMA gegründet, die bis heute eine Erfolgsgeschichte ist. Sie hat mit ihren vielen Kampagnen, gegen das Abtreibungsverbot, gegen Pornografie und Missbrauch, für die Bürgerrechte der Prostituierten oder die Homoehe und vieles mehr, das Bewusstsein und auch die deutsche Politik verändert.

Tagebuch
Hermann Stresau – Von den Nazis trennt mich eine Welt
Hermann Stresau arbeitet als Bibliothekar in Berlin, als 1933 die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erfolgt. In seinen Tagebüchern, die der in Amerika geborene Intellektuelle mit der Machtergreifung wieder aufnimmt, entfaltet sich ein intimes Bild der Vorkriegszeit. Ausnehmend klarsichtig schildert er, wie die neuen Machthaber mit der ihnen eigenen Mischung aus geschickt eingesetzter Propaganda, inszenierten Machtdemonstrationen, der skrupellosen Ausübung von Gewalt und einer gut organisierten Bürokratie die Herrschaft absicherten und Stück für Stück ausweiteten. Doch genauso sehr interessiert sich Stresau für sein Umfeld. Reflektiert beschreibt er das Verhalten derjenigen, die sich aus Überzeugung oder Karrieregründen dem System andienen, schildert das Mitläufertum ebenso wie die Gedanken der ihm Gleichgesinnten, die sich den neuen Verhältnissen verweigern. So entsteht ein unvergleichliches Zeitpanorama und Psychogramm der Deutschen.

Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
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Kaiserslautern, 03.06.2021