Gemeinsam sind wir Vielfalt

SWR setzt zum 9. Deutschen Diversity-Tag ein sicht- und hörbares Zeichen in allen Programmen - 2021 im Fokus: Soziale Herkunft

Mehr Vielfalt im Programm, mehr Vielfalt in der Belegschaft. Ein Thema, das den SWR das ganze Jahr über umtreibt. Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt setzt der SWR zum 9. Deutschen Diversity-Tag“ am Dienstag, 18. Mai 2021 ein sicht- und hörbares Zeichen in allen Programmen. „Jede und jeder Vierte in unserem Sendegebiet hat einen Migrationshintergrund. In Stuttgart ist es fast die Hälfte aller Menschen. Das muss sich auch in unseren Inhalten widerspiegeln – vor und hinter der Kamera“, so SWR Intendant Kai Gniffke. Und weiter: „Der SWR stärkt Vielfalt in allen Bereichen: 25% aller Auszubildenden, aller Volontärinnen, aller Teilnehmenden an einem Führungskräfte-Nachwuchsprogramm und aller Moderatoren sollen Menschen mit Einwanderungsbiografie sein. Deshalb passen wir unsere Ausbildungszüge und unsere Ausschreibungen an, um möglichst viele unterschiedliche Menschen für den SWR als Arbeitgeber zu begeistern.“

Vielfaltsdimension „Soziale Herkunft“ im Fokus des Diversity-Tags 2021 beim SWR

Soziale Herkunft – eine von sieben Vielfaltsdimensionen – steht für den SWR beim diesjährigen Diversity-Tag im Fokus. Sowohl im Programm als auch im virtuellen Austausch mit Besuchergruppen. SWR3 und die SWR Studios in Stuttgart und Kaiserslautern haben zu einem virtuellen Einblick in den Redaktionsalltag eingeladen:

Wie geht das eigentlich, Medien machen? In einer virtuellen Führung durch die Redaktion und das SWR3 Sendestudio lernen Schüler*innen der achten Klasse der Altenburg-Gemeinschaftsschule in Stuttgart-Bad Cannstatt die Menschen hinter den Stimmen kennen. Moderator Kemal Goga, der selbst aus Bad Cannstatt stammt, freut sich ganz besonders auf das Treffen. Für die „SWR3 Morningshow“ am 18. Mai hat Reporterin Barbara Lampridou die Schule vorab besucht, so bekommen die Schüler*innen einen Einblick in das Redaktionsgeschehen beim Radio, und SWR3 sowie die Hörer*innen einen Einblick in den Schulalltag.

Rund die Hälfte der Einwohner*innen in Stuttgart hat einen Migrationshintergrund. Eine große Gruppe darunter sind Stuttgarter*innen mit einer serbischen Einwanderungsgeschichte. Das SWR Studio Stuttgart lädt deshalb am Montag, 17. Mai, das Serbische Akademikernetzwerk Nikola Tesla zu einem virtuellen Austausch ein. Die Programm-Macher*innen wollen mit ihnen darüber diskutieren, wie gut sie sich in ihrer eigen Lebens- und Ereigniswelt im Programm repräsentiert fühlen. SWR4 Baden-Württemberg berichtet am 18. Mai über das Treffen und geht auch verstärkt auf das Miteinander und die daraus entstehende bereichernde Vielfalt im gesellschaftlichen Leben ein.

Das SWR Studio Kaiserslautern bringt am 18. Mai Schüler*innen der IGS Otterberg mit drei Protagonistinnen von „Naber? Was geht!“ zusammen, darunter Merve Uslu, Gastarbeiter-Enkelin, die als erste in ihrer Familie studiert hat. Außerdem gibt es eine Extra-Ausgabe von „Naber? Was geht!“, mit dem Portrait einer jungen Frau, die mehrmals in ihrem Leben für ihre Chancengleichheit kämpfen musste: am 18.5. ab 18:30 Uhr auf dem Youtube-Kanal „Naber? Was geht!“ des SWR. In der Nacht auf Mittwoch sendet das SWR Fernsehen um 0:15 Uhr ein 30-Minuten-Special „Naber? Was geht!“.

SWR4 Rheinland-Pfalz stellt Vereine vor, in denen Vielfalt gelebt wird. Vielen Vereinsmitgliedern ist es gleichgültig, ob der Karnevalsprinz schwul ist oder irgendein Mitglied nicht in Deutschland geboren wurde – Vereine, für die Diversität selbstverständlich ist. Warum Diversität alle angeht – darüber spricht SWR4 RP mit Christiane Rohleder, der Landesbeauftragten für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität.

Diversität – Redaktionsalltag bei DASDING

Auch bei DASDING gehört Diversity zum Redaktionsalltag – in Bezug auf die Mitarbeiter*innen genauso wie bei den Themen. DASDING-Moderator Kai Witvrouwen spricht von Montag, 17. Mai, bis Mittwoch, 19. Mai, in der Nachmittagssendung von 14 bis 18 Uhr jeweils eine Stunde lang mit einem Gesprächspartner oder einer Gesprächspartnerin über verschiedene Diversity-Dimensionen – so wird es etwa um die Themen Herkunft und Migrationsgeschichte, Alltagsrassismus in Deutschland und LGBTIQ+ gehen. In diese Gespräche bringen die DASDING-Hörer*innen ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen ein.

SWR2 beleuchtet die Folgen sozialer Benachteiligung

„SWR2 Wissen“ (8:30 Uhr) blickt auf die schwierige Lage von Millionen von Kindern in Deutschland, die in Armut aufwachsen und deren Situation sich durch Corona verschlimmert. In einer Lesung in „SWR2 Leben“ (15:05 Uhr) dreht sich alles um Sara. Sie ist in einer sogenannten Nicht-Akademiker-Familie aufgewachsen – und sitzt inzwischen als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Doktorarbeit. In ihrem Text schreibt sie sich eine über Jahrzehnte angestaute Wut und Verletzung vom Herzen. Der Politikwissenschaftler Bernd Hüttner erklärt anhand dieses Beispiels in „SWR2 Tandem“ (19:05 Uhr), welche Rolle soziale Benachteiligung in der Wissenschaft spielt. „SWR2 am Morgen“ (ab 6 Uhr) stellt in einem Portrait das bewegte Leben von Maria Einsmann aus Mainz vor. Eine Frau in Männerkleidung in den 30er Jahren. Einsmann war genderfluid, bevor es den Begriff überhaupt gab.

Soziale Herkunft ist auch für SWR1 zentrales Thema rund um den Diversity-Tag

Im „SWR1 Sonntagmorgen“ (6 bis 10 Uhr) am 16. Mai kommt der Bildungsforscher El-Mafaalani zu Wort über soziale Ungerechtigkeit, die in der Pandemie noch verschärft wird. Außerdem steht die Generation Z im Fokus: Wie schauen 20-Jährige auf ihre Mitmenschen in einer globalen digitalen Welt? Ob Jobnomade oder Klimaflüchtling – ist Migration Alltag und Diversität Normalität?

SWR1 Baden-Württemberg thematisiert den Aspekt „soziale Herkunft“ auch am 18. Mai, zeigt, wie Herkunft prägen, bremsen oder auch beflügeln kann, mit Erfolgsgeschichten von Menschen, die es trotz schwieriger Voraussetzungen geschafft haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Außerdem ist die Autorin Nora Eckert von 10 bis 12 Uhr zu Gast in „SWR1 Leute“ in Baden-Württemberg. Als Junge geboren, erkennt Nora Eckert im West-Berlin der 70er Jahre ihre Transsexualität und erlebt die Schwierigkeiten eines Geschlechterwechsels.

Weitere Programm-Schwerpunkte zum Diversity-Tag

Moderatorin Fatma Mittler-Solak stellt im „ARD-Buffet“ (Das Erste) ab 12:15 Uhr zwei homosexuelle Männer aus Berlin vor, die ihren Kinderwunsch mit Hilfe einer Leihmutter erfüllt haben. Das Paar stammt aus unterschiedlichen Kontinenten, die Leihmutter haben sie auf einem dritten Kontinent gefunden. Kein einfaches, dafür aber ein aufregendes Unterfangen – noch dazu im Lockdown.

Auch das SWR Fernsehen steht ganz im Zeichen der Vielfalt. So beleuchtet etwa „Kaffee oder Tee“ (16:05 Uhr) die Problematik, wenn leibliche Eltern nicht für das Kind da sein können. Tatsächlich kommen laut Jugendämtern immer mehr Kinder in eine Pflegefamilie, in der sie in der Regel dauerhaft bleiben. Das hört sich nüchtern an, doch dahinter stecken viele Emotionen. Das wissen auch Marcel Rüttgen und Simon Brust aus Mainz. Das Paar sorgt seit fast zwei Jahren für ein kleines Mädchen.

Die Landesschau Rheinland-Pfalz will wissen: Diversity – was heißt das eigentlich? Wörtlich übersetzt: Vielfalt. Diversity als Begriff bezieht sich nicht auf eine Eigenschaft, er steht für das ganze Spektrum unserer Gesellschaft, Alter, Sexualität, Religion, Herkunft, alle Lebenswelten und Erfahrungen treffen sich in diesem Begriff. Die Landesschau wirft einen Blick auf diese bunte Mischung, die die Gesellschaft in Rheinland-Pfalz und Deutschland ausmacht und darauf, wie Vielfalt diese Gesellschaft ständig verändert.

Die Landesschau Baden-Württemberg begrüßt zum Thema Transgender Gäste aus Ulm: Isabelle Melcher – Psychotherapeutin und selbst Transperson -, die ihre Transition vor 20 Jahren abgeschlossen hat sowie die 24 Jahre alte Julia, die noch mitten in der Transition steckt. Sie wird von Isabelle Melcher auf ihrem Weg begleitet und unterstützt.

Das SWR Service- und Verbrauchermagazin „Marktcheck“ zeigt um 20:15 Uhr, wie Rollstuhlfahrer*innen im Alltag ausgebremst werden. Kaputte Fahrstühle, keine Einstiegsrampe, zu hohe Bordsteinkanten – es gibt viele Situationen, in denen Menschen mit körperlicher Behinderung auf ihrem Weg durch den Alltag auf Probleme stoßen. Im Online-Angebot außerdem die Folgen belegter Behindertenparkplätze.

Diversität in neuen Formaten

Anlässlich des Diversity-Tags sendet das SWR Fernsehen ab 22 Uhr ein kompaktes Special dieser kürzlich gestarteten Online-Formate: „Almania“, „Tahnee.7“, „Five Souls“ und „Naber? Was geht?“. Los geht es um 22 Uhr mit den beiden Pilotfolgen von „Almania“. Das SWR Comedy-Format spricht satirisch und aktuell Themen wie Bildung und Chancengleichheit an. Im Anschluss ab 22:45 Uhr wird Comedienne Tahnee in „Krause kommt!“ von Pierre M. Krause besucht, bevor sie ab 23:30 Uhr satirisch pointiert auf die Woche zurückblickt im SWR Comedy-Format „Tahnee.7“. Um 23:45 Uhr folgt das neue SWR Talkformat „Five Souls“. In dieser Folge sprechen die Hosts Thelma Buabeng, Tasha Kimberly und Hadnet Tesfai gemeinsam mit den Gesprächspartnerinnen Milka Loff Fernandes und Illa Schwarz über interkulturelle Beziehungen. „Naber? Was geht!“ porträtiert eine junge Frau, die gleich an mehreren Stellen in ihrem Leben für ihre Chancengleichheit kämpfen musste: Feyza Önal hat eine Behinderung seit Geburt, sie ist hörgeschädigt. Entgegen aller Erwartungen hat sie sich hochgekämpft. Mit sechs Jahren musste das Mädchen aus Mainz in ein Internat für Hörgeschädigte. Trotz der schwierigen Umstände und der frühen Trennung von ihrer Familie ist sie Lehrerin geworden. Das Portrait über Feyza Önal gibt es am 18.5. ab 18:30 Uhr auf dem Youtube-Kanal „Naber? Was geht!“ vom SWR sowie um 0:15 Uhr (auf 19.5.) im SWR Fernsehen.

Diversität in der ARD-Mediathek und ARD-Audiothek, auf dem Instagram-Kanal SWR Heimat und auf SWR.de

Schwule, Lesben, Inter*, Bisexuelle oder Transpersonen. Anlässlich des Diversity-Tags am 18. Mai bündelt die ARD-Mediathek ausgewählte Formate, die queere Menschen und ihre Lebensrealitäten in den Fokus rücken. Als Highlight im Mittelpunkt: die neue Dramedy-Serie „All you need“ über vier junge, homosexuelle Männer, die in Berlin leben, die Höhen und Tiefen von Freundschaft und Liebe durchleben und die zum Streamen in der ARD-Mediathek bereitsteht. Eine lineare Ausstrahlung ist zudem bei ONE in zwei Blöcken am 16. Mai um 23:15 Uhr sowie am 17. Mai um 21:45 Uhr geplant.

Die ARD-Audiothek bündelt in der Woche vom 17. bis 21. Mai Stücke zu den Themen „Leben mit Behinderung“, „LGBT+“ und „Vielfalt/Zusammenleben“. Darunter etwa der Podcast „Sack Reis“, in dem sich die Hosts Merve, Ramin und Malcolm regelmäßig Gedanken machen, was Nachrichten aus dem Ausland mit uns zu tun haben. Außerdem gibt es von „SWR Aktuell Mondial“ den Podcast: „Jung, schwarz, erfolgreich – die norddeutsche Politikerin Aminata Touré“: Mit gerade mal 26 Jahren wurde Aminata Touré in Schleswig-Holstein zur deutschlandweit jüngsten Vizepräsidentin eines Landtages gewählt. Die Grünen-Politikerin engagiert sich für Vielfalt und hat in ihrem Bundesland einen Aktionsplan gegen Rassismus mit auf den Weg gebracht. Ab dem 18. Mai verfügbar auf SWRaktuell.de und in der ARD-Audiothek.

Der Instagram-Kanal SWR Heimat erzählt die Geschichte von Nickolas. Er liebt Make-Up schon seit er ein kleiner Junge war. Irgendwann hat er sich getraut, geschminkt in die Schule zu gehen. Bei vielen ist er damit auf Ablehnung gestoßen. Nickolas‘ Wunsch: mehr Akzeptanz.

SWR.de/diversity liefert zum Diversity-Tag und über diesen Tag hinaus den Überblick zu den Inhalten rund um das Thema Vielfalt. Dort zu finden auch die Ergebnisse der exklusiven SWR-Umfrage unter Spitzensportlerinnen in Deutschland, die im März 2021 veröffentlich wurde.

 

Quelle Text/Bild:
Anstalt des öffentlichen Rechts
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www.swr.de

Stuttgart, 11.05.2021