Konstituierende Sitzung des Ethikbeirates Corona-Schutzimpfungen Rheinland-Pfalz

Die Ständige-Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Institutes (RKI) hat vergangene Woche Beschlussempfehlungen zur COVID-19 Impfung zur Stellungnahme abgegeben. Klar ist, dass aufgrund der zu Beginn absehbar begrenzten Verfügbarkeit des Impfstoffes nach seiner Zulassung, Priorisierungen zu Beginn seiner Verteilung vorgenommen werden müssen.

„Der Start der Impfungen in Rheinland-Pfalz ist verbunden mit Fragen hinsichtlich der Umsetzung der fachlichen Empfehlungen der STIKO und ethischen Fragen bei der Priorisierung der Impfungen. Um diese Fragen zu erörtern und zu einem ausgewogenen und transparenten Vorgehen zu gelangen, habe ich einen Ethikbeirat Corona-Schutzimpfungen ins Leben gerufen. Es freut mich, dass sich heute dieser Ethikbeirat in Rheinland-Pfalz zur konstituierenden Sitzung getroffen hat. Den Ethikbeirat Corona-Schutzimpfungen mit seiner exzellenten Besetzung an der Seite der Landesregierung zu wissen, wird für die komplexen Entscheidungen bei der Verteilung des Corona-Impfstoffes zu Beginn und darüber hinaus eine große Unterstützung sein“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich der konstituierenden Videokonferenz des Ethikbeirates am heutigen Tag.

Den Vorsitz des Beirates übernimmt Professor Norbert W. Paul, Direktor des Institutes für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Die Aufgabe, mit Kolleginnen und Kollegen über die Fachgrenzen hinweg einen beratenden Beitrag bei der medizinisch, ethisch und sozial bestmöglichen Umsetzung der Impfungen in Rheinland-Pfalz zu leisten, geht der Ethikbeirat mit großem Engagement an“, sagte Professor Nobert W. Paul.

In der konstituierenden Sitzung wurden grundlegende Fragestellungen diskutiert. Es bestand Einigkeit darin, dass vordringlich Personen geimpft werden, die entweder ein besonders hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf von COVID-19 aufweisen, ein besonders hohes arbeitsbedingtes Expositionsrisiko gegenüber SARS-CoV-2 haben oder aufgrund ihrer Tätigkeit in häufigem Kontakt zu besonders durch COVID-19 gefährdeten Personen stehen.

Bei der Diskussion wurde deutlich, dass die Umsetzung der ersten Impfungen in Rheinland-Pfalz getragen sein wird vom Prinzip der Solidarität und Gerechtigkeit, in einer ethisch komplexen Fragestellung.

 

Mitglieder des Ethikbeirats Corona-Schutzimpfungen

 

Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul,

Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin im Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

 

Prof. Dr. Johannes Brantl,

Lehrstuhl für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät Trier

 

Prof. Dr. Karl-Bertram Brantzen,

Vorsitzender Ethikkomitee der Bezirksärztekammer Rheinhessen

 

Dr. Gertrud Greif-Higer, MAE,

Ärztliche Geschäftsführerin des Ethikkomitees der Universitätsmedizin Mainz

 

Univ.-Prof. Dr. med. Michael Jansky, MME,

Direktor des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz

 

Dr. med. Günther Matheis,

Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz

 

Univ.-Prof. Dr. med. Bodo Plachter,

Stellvertretender Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz

 

Prof. Dr. Gerhard Robbers,

Minister a.D., ehem. Direktor des Instituts für Rechtspolitik an der Universität Trier

 

Matthias Rösch,

Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen

 

Prof. Dr. med. Dirk-Matthias Rose,

Stellvertretende Leitung des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz

 

Univ.-Prof. Dr. med. Fred Zepp,

Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, Leitung AG Immunologie & Infektiologie

 

Dr. med. Ariane Zinke

Chefärztin der Geriatrischen Klinik St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen, Vorstandsmitglied Bundesverband Geriatrie

 

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Quelle Text/Bild:
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz
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Mainz, 14.12.2020