Onlinewache ist gefragt und unverzichtbar für Polizeiarbeit

Online Strafanzeige erstatten oder einen Hinweis geben, das können Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz seit genau zwei Jahren: Am 6. Dezember 2018 ist die Onlinewache offiziell gestartet. Seitdem wird das Medium der Onlinewache von den Bürgerinnen und Bürgern rege genutzt – und vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie intensiver denn je, da persönliche Begegnungen vermieden werden können. Insgesamt sind seit dem Start der Onlinewache über 50.000 Eingänge registriert worden. Während es im Jahr 2019 im Schnitt 41 Strafanzeigen und Hinweise pro Tag waren, sind es seit Mitte März 2020 durchschnittlich 119 Sachverhalte, die täglich über die Onlinewache der Polizei gemeldet werden. Dieser signifikante Anstieg ist insbesondere auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Sei es das gehackte Girokonto, das gestohlene Fahrrad oder die Ware, die online bestellt, aber nicht geliefert wurde – es gibt die verschiedensten Gründe, um die Onlinewache zu nutzen. Bürger können rund um die Uhr, von Zuhause oder unterwegs, einfach über das Internet Anzeige erstatten, Hinweise übermitteln oder Lob und Beschwerde loswerden.

„Die Onlinewache ersetzt nicht die polizeilichen Ermittlungen, allerdings ist sie bei bestimmten Delikten mittlerweile zu einem unverzichtbaren Teil der polizeilichen Arbeit geworden“, so Innenminister Roger Lewentz. „Die Onlinewache ist ein ergänzendes Angebot zur ersten Kontaktaufnahme mit der Polizei und soll den persönlichen Kontakt nicht gänzlich ersetzen. Weitere Befragungen sind in einigen Fällen weiterhin notwendig“, erläuterte der Minister.

„Bei den Anzeigen handelt es sich vor allem um einfach gelagerte Delikte“, weiß Johannes Kunz, Präsident des Landeskriminalamtes. So ging es 2019 bei 39 Prozent der erfassten Fälle um Betrug, Diebstahl machte 13 Prozent der Meldungen aus, in jedem zehnten Formular ging es um Sachbeschädigung. Seit dem 16. März hat sich die Verteilung der Delikte und Hinweise leicht verändert: Betrug macht inzwischen 42 Prozent der erstatteten Strafanzeigen aus – rund drei Prozentpunkte mehr als zuvor. Die zur Anzeige gebrachten Diebstähle gingen dagegen seit Mitte März etwas zurück (minus ein Prozent), Sachbeschädigungen stiegen leicht (plus ein Prozent).

„Die Onlinewache ist aber nicht für Notfälle gedacht“, betont Johannes Kunz. Notrufe sollten auf jeden Fall über die Notrufnummer 110 erfolgen! Denn die über die Onlinewache aufgegebenen Anzeigen und Hinweise landen nicht sofort auf dem Schreibtisch der zuständigen Beamten. Diese gehen zunächst beim Lage- und Dauerdienst des LKA ein und werden erst in einem zweiten Schritt an die zuständigen Dienststellen verteilt.

Das Angebot der Onlinewache und damit die Nutzerfreundlichkeit wird kontinuierlich erweitert: So wird die rheinland-pfälzische Onlinewache seit Januar in Zusammenarbeit mit der Universität Trier evaluiert. Im Anschluss an erstattete Anzeigen oder aufgegebene Hinweise konnten die Nutzer*innen der Onlinewache anonym ausgewählte Fragen hinsichtlich Akzeptanz und Verbesserungsbedarfe beantworten. Mit Hochdruck wird derzeit daran gearbeitet, dass demnächst auch das Hochladen von digitalen Beweismitteln schon mit der Erstattung einer Strafanzeige über die Onlinewache möglich sein wird.

„Der digitale Raum gewinnt immer mehr an Bedeutung und unser Ziel als Bürgerpolizei ist es, auf die Bürgerinnen und Bürger da zuzugehen, wo sie in der Kommunikation unterwegs sind. Die Nutzungszahlen der Onlinewache zeigen deutlich, dass uns dies an dieser Stelle auch gelingt“, stellte Minister Lewentz zu der Bilanz nach zwei Jahren Onlinewache fest.

Wer Wege, Wartezeiten und persönliche Kontakte auf der Polizeidienststelle vermeiden möchte, kann in hierfür geeigneten Fällen das Angebot der rheinland-pfälzischen Onlinewache unter folgendem Link nutzen: https://www.polizei.rlp.de/de/onlinewache/

 

Quelle Text/Bild:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle

www.polizei.rlp.de/lka

Mainz, 04.12.2020