Schlussfolgerungen aus dem Warntag

Nachdem sogar das Bundesinnenministerium den Warntag als fehlgeschlagen bezeichnete sollte allen klar sein: es muss sich etwas ändern. Als Arbeitskreis Digitales der Grünen Kaiserslautern möchten wir hierzu beitragen. Alarmierungen mit teilweise einer Stunde Verzögerung oder gleich gar keine – das bisherige System hat nicht funktioniert.
Bei den Sirenen gab es im ganzen Bundesgebiet zahlreiche Ausfälle, da der Umstieg von analoger auf digitaler Anbindung noch immer nicht abgeschlossen ist. Die Systeme der Zahlreichen Warn-Apps wie KATWARN oder NINA waren gnadenlos überlastet.

Schaut man ins EU-Ausland, stellt man fest: Es gibt alternativen, als Beispiel EU-Alert, welches auf Cell-Broadcast aufbaut und somit unabhängig von Warn-Apps ist. Durch auf Cell-Broadcast aufbauenden Systemen werden alle eingeschalteten Handys in den ausgewählten Funkzellen erreicht, die Warn-Apps Katwarn und Nina kommen auf maximal 3% der deutschen Bevölkerung, breite Abdeckung geht anders.
Ein weiterer Vorteil von Cell-Broadcast ist, dass quasi alle Mobiltelefone damit kompatibel sind und für die Funkzellenbetreiber nur geringer Mehraufwand entsteht, da die aktuellen Mobilfunkstandards Cell-Broadcast unterstützen.
Neben solchen Warnsystemen sollte jedoch nicht vergessen werden, die Kommunen bei der Instandsetzung und Wartung von Sirenen zu unterstützen. Die Folgen des Ausstiegs vom Bund haben wir gerade gesehen: nicht funktionierende Systeme.
Deshalb fordern wir ein Warnsystem für alle, getragen vom Bund und wieder aktive Unterstützung der Verantwortlichen vor Ort durch Bund und Länder, nur so kann der nächste Warntag auch überall ankommen.

 

Quelle Text/Bild:
KV Kaiserslautern
Trippstadter Straße 25
67605 Kaiserslautern

www.gruene-kl.de

Kaiserslautern, 23.09.2020