Handwerkskammer und DGB appellieren an Politik und Betriebe

Auftragseinbrüche und eine weitgehende Einstellung des normalen Geschäftsablaufs führen in vielen Handwerksbetrieben zu Liquiditätsengpässen und wirtschaftlichen Nöten. Zahlreiche Unternehmen und deren Mitarbeiter sorgen sich um ihre wirt-schaftliche Existenz. Die Handwerkskammer der Pfalz und der Deutsche Gewerkschaftsbund appellieren an Betriebsinhaber, möglichst auf die vorhandenen Instrumente zur Sicherung von Beschäftigungsverhältnissen zurückzugreifen.
Der Präsident der Handwerkskammer, Dirk Fischer, Inhaber einer Schreinerei, und Michael Lehnert, Arbeitnehmer-Vizepräsident, setzen auf die Solidarität im Handwerk: „Wir bitten alle Inhaber von Handwerksbetrieben, die derzeit durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten: Vereinbaren Sie zunächst mit Ihren Beschäftigten eine Verkürzung der Arbeitszeit, bevor Sie zu Freistellungsmaßnahmen greifen. Nehmen Sie die neuen gesetzlichen Regelungen zur Gewährung des Kurzarbeitergeldes in Anspruch und vermeiden Sie so vorzeitige Entlassungen.“
Die Handwerkskammer setzt sich derzeit an vielen Stellen dafür ein, dass das Handwerk in den Fokus der politischen Unterstützung rückt. Gerade kleine und mittlere Handwerksbetriebe sind eine Säule der deutschen Wirtschaft, tragen seit Jahren zur Beschäftigungssicherung, der Versorgung von Verbrauchern und der Ausbildung von Nachwuchskräften bei. In dieser historischen Ausnahmesituation dürfen diese Träger der deutschen Wirtschaft nun nicht im Regen stehen gelassen werden. Die Handwerkskammer der Pfalz schreibt in diesen Tagen deshalb auch alle Vorstände der regi-onalen Kreditinstitute an. Die Banken müssen in diesen Tagen dem Handwerk zur Seite stehen, indem sie möglichst bürokratiearme Unterstützung bieten und die Absi-cherung der Bürgschaftsbanken rasch und zuverlässig an das Handwerk weitergeben.
„In diesen schwierigen Zeiten für unsere Gesellschaft und vor allem für unsere Betriebe und deren Beschäftigten ist es wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und eine Einheit zu bilden. Für wirtschaftlichen Erfolg nach der Corona-Krise werden jetzt die Weichen gestellt. Aus diesem Grund bitte ich die Arbeitgeberinnen und Ar-beitgeber, gemeinsam mit der Agentur für Arbeit das Instrument des Kurzarbeitergeldes zu beleuchten und zu nutzen. Betrieben entstehen daraus seit der Gesetzesanpas-sung vom 1. März 2020 keinerlei Risiken und Kosten; die Regelung bietet jedoch die Möglichkeit, Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Mit Menschlichkeit und sozi-aler Verantwortung füreinander meistern wir gemeinsam diese historische Krise“, so DGB Regionsgeschäftsführer Marcel Divivier-Schulz.

Kontakt bei Rückfragen zur Nutzung des Kurzarbeitergeldes:
Handwerkskammer der Pfalz:
Bernd Bauerfeld, Tel. 0631 3677-104; bbauerfeld@hwk-pfalz.de
Agentur für Arbeit:
Arbeitgeberservice – Gebührenfreie Hotline: 0800 45555 20
Arbeitnehmerservice – Gebührenfreie Hotline: 0800 45555 00.

Quelle Text/Bild:
Handwerkskammer der Pfalz
Am Altenhof 15
67655 Kaisers-lautern
www.hwk-pfalz.de

Kaiserslautern, 18.03.2020