Moderner Klassiker am Pfalztheater: Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ ab 23.11.

Über 30 Jahre lang hat der 60-jährige Willy Loman als Handelsvertreter die Städte und Dörfer um New York beackert. Nun spürt er, dass er diesem Stress nicht mehr gewachsen ist.
Der Juniorchef seiner Firma lehnt Lomans Bitte, ihn anderweitig zu beschäftigen, rundweg ab. Stattdessen rät er ihm, sich erst mal auszuruhen, was in seiner Terminologie einer Entlassung gleichkommt. Wegen laufender Ratenzahlungen ist Loman aber auf sein festes Einkommen angewiesen. Seine Träume vom ruhigen Alter in bescheidenem Wohlstand zerschlagen sich. Auch seine beiden Söhne Biff und Happy können ihn nicht unterstützen. Biff, der ältere Sohn, fühlt sich von den Erwartungen des Vaters erdrückt und flieht vor den Anforderungen. Sein Bruder Happy konzentriert sich auf Frauengeschichten. Willy Loman hat seine eigenen Fähigkeiten überschätzt und beginnt, in einer irrealen Welt zu leben. Vergeblich bemüht sich seine besorgte Ehefrau Linda, die gegenseitigen Quälereien und Vorwürfe zu beenden. Loman, seiner Lebenslüge beraubt, sieht als einzigen Ausweg den Freitod. Durch diesen Selbstmord würde seine Familie eine Versicherungssumme von 20.000 Dollar erhalten und könnte sorgenfrei leben …
In „Tod eines Handlungsreisenden“ entlarvt Arthur Miller den „American Dream“ als Trugbild. Das Scheitern des Einzelnen ist in seinen Augen symptomatisch für das Scheitern einer ganzen Gesellschaftsordnung. Das bekannteste Drama Arthur Millers aus dem Jahr 1949 wurde noch im selben Jahr mit dem Pulitzer-Preis für Theater ausgezeichnet und ist immer noch (oder vielleicht auch wieder) von großer Aktualität.

Zum ersten Mal inszeniert Tim Tonndorf am Pfalztheater. Für das Bühnenbild zeichnet Anna Bergemann verantwortlich. Die Kostüme entwirft Josephin Thomas.
In der Paraderolle des Willy Loman ist Rainer Furch zu erleben. An seiner Seite spielt Hannelore Bähr die Linda. Ihre Söhne werden verkörpert von Nicolas Handwerker (Biff) und Michel Kopmann (Happy). In weiteren Rollen: Jan Henning Kraus, Heinrich Cuipers, Meike Anna Stock, Oliver Burkia, Liam Rödler, Franz Seeliger und Karim Katzenbach.
Premiere ist am Samstag, dem 23. November 2019, um 19.30 Uhr im Großen Haus. Karten gibt es noch unter www.pfalztheater.de oder Telefon 0631/3675-209.

Fotos: Jörg Heieck

Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern

www.pfalztheater.de

Kaiserslautern, 21.11.2019