Sichere Urlaubsbuchung: Seien Sie misstrauisch bei Online-Anbietern

Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und Polizei raten zu Vorsicht

Urlaubszeit ist die schönste Zeit des Jahres. Um diese genießen zu können, sollten bereits bei der Buchung einige Punkte zur Sicherheit beachtet wer-den, damit der Erholung nichts im Weg steht. Die Verbraucherzentrale Ba-den-Württemberg e.V. und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes sensibilisieren am 02. Juni 2019 um 18.30 Uhr in der ZDF-Sendung „TerraXpress“ für einen umsichtigen Umgang bei Online-Buchungen.

„Der Online-Reisemarkt wächst ständig, und Buchungen übers Internet sind längst im Alltag aller Altersklassen angekommen – Internetbetrug jedoch auch“, betont Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Damit die Anwenderinnen und Anwender nicht auf einzelne Betrüger oder Fake-Shops hereinfallen, legen wir in der Sendung „TerraXpress“ den Fokus darauf, was zu beachten ist, wenn man eine Reise oder Unterkunft über das Internet buchen möchte.“

Die Tricks und Maschen der Betrüger sind sehr ausgefeilt und schwer zu durchschauen. „Eine gesunde Portion Misstrauen und Skepsis sollten Sie sich bewahren“, sagt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bun-des. „Niemand hat etwas zu verschenken. Deshalb sollten besonders bei vermeintlichen Schnäppchen und einem begrenzten Angebot Ihre Alarmglocken anschlagen.“

Sicher online Einkaufen
Fake-Shops, also gefälschte Internet-Verkaufsplattformen, sind auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Sie sind teilweise Kopien real existierender Websites, wirken daher seriös und lassen beim Käufer selten Zweifel an ihrer Echtheit aufkommen. Das ist das Ziel der Betrüger: Mit aus dem Internet kopierten Produktbildern und Informationen, professionell aufgemachten AGBs (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) und einem ge-fälschten Impressum wollen diese das Vertrauen der Online-Shopper gewinnen und sie so zum Kauf animieren. Die Polizei rät daher:

• Kaufen Sie nie spontan im Internet ein: Vergleichen Sie den Preis des Produkts bei an-deren Anbietern oder dem Händler vor Ort. Betrüger locken oft mit unwahrscheinlich niedrigen Preisen.
• Informieren Sie sich: Geben Sie den Namen des Online-Shops in eine Suchmaschine ein, dadurch können Sie negative Erfahrungen anderer Kunden herausfinden und müs-sen sich nicht auf die Versprechungen der Shop-Betreiber verlassen. In vielen Selbsthilfe-foren erfahren Sie ebenfalls, ob Ihr gewählter Online-Händler unseriöse Geschäftsprak-tiken anwendet.
• Die Verbraucherzentrale hilft: Bei Fragen zur Onlinebuchung oder bei Problemen mit Fake-Shops können Verbraucher sich einfach, beispielsweise telefonisch, an die Ver-braucherzentrale wenden. Wählen Sie sichere Zahlungswege: Der Kauf auf Rechnung kann vor Betrug durch Fake-Shops schützen. Getätigte Überweisungen können jedoch allenfalls kurzfristig rückgängig gemacht werden. Beim Lastschriftenverfahren können vorgenommene Abbuchungen noch nach einigen Tagen storniert werden. Nutzen Sie beim Onlinekauf keine Zahlungsdienste wie Western Union, paysafe oder Ukash.
• Kein Einkauf bei Zweifel: Wenn Sie sich unsicher sind, kaufen Sie am besten gar nicht im gewählten Shop. Sie sollten das gewünschte Produkt nur beim Händler Ihres Vertrau-ens erwerben.

Jede Straftat anzeigen, wenn man Opfer geworden ist
• Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei: Mit den gesicherten Unterlagen sollten Sie sich möglichst sofort an die Polizei wenden und Strafanzeige erstatten. Auch wenn die straf-rechtliche Verfolgung von Tätern schwierig ist, weil diese aus dem Ausland agieren, soll-ten Sie sich nicht von einer Anzeige abbringen lassen. Nur dann können Löschungen von Fake-Shops konsequent vorangetrieben werden.
• Sichern Sie vor allem alle Beweise für Ihren Online-Kauf: Ob Kaufvertrag, Bestell-bestätigung oder E-Mails, bewahren Sie alle Belege für Ihren Kauf auf. Drucken Sie diese aus.
• Sollten Sie bereits Geld für Ihren Kauf überwiesen haben, informieren Sie sich umge-hend bei Ihrer Bank, ob Sie die Zahlung rückgängig machen können. Dies ist innerhalb eines bestimmten Zeitraums in der Regel noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten (bspw. Bargeldtransfer) kontaktieren Sie sofort den Dienstleister und lassen ihn die Transaktion stoppen.

Da bei Reise-Käufen einige Schritte bis zur Buchung anders laufen als beim normalen Online-Shopping, empfiehlt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, auf folgende Dinge zu achten:
• Sind die Angaben zur Reise vollständig?
• Ist der Reiseanbieter klar zu identifizieren?
• Wer haftet für die gebuchte Reiseleitung?
• Sitzt der Vertragspartner im Ausland?
• Sind die Buchungsabläufe verständlich?
• Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen vorhanden?
• Sind alle Preisangaben transparent?
• Bei Pauschalreisen: Haben Sie einen Sicherungsschein erhalten?
• Werden sichere Zahlungsmöglichkeiten angeboten?
• Werden Ihre Daten verschlüsselt übertragen?
• Datenschutz: Was passiert mit Ihren Daten?

Weiterführende Informationen zu Gefahren im Internet finden Sie unter:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/

Bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg können Sie sich informieren, was man bei einer Online-Reisebuchung beachten sollte: https://www.vz-bw.de/node/11306 .

Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.polizei-beratung.de/presse

Bilder zu verschiedenen Themen der Kriminalprävention finden Sie unter: http://www.polizei-beratung.de/presse/pressebilder.html

PROFIL PROGRAMM POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION
Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) ver-folgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öf-fentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnah-men und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen und andere Einrichtungen, zum Bei-spiel Schulen, in ihrer Präventionsarbeit unterstützen.

PROFIL VERBRAUCHERZENTRALE BADEN-WÜRTTEMBERG e.V.
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ist ein gemeinnütziger eingetragener Ver-ein (e.V.), der Verbraucherinnen und Verbraucher in Fragen des privaten Konsums in-formiert, berät und unterstützt. Darüber hinaus vertritt die Verbraucherzentrale die In-teressen der Verbraucherinnen und Verbraucher auf Landesebene und verfolgt Rechts-verstöße von Unternehmen (z.B. gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb) durch Abmahnungen und Klagen.

Quelle Text/Bild:
Polizeidirektion Kaiserslautern
Logenstraße 5
67655 Kaiserslautern

www.polizei.rlp.de

Kaiserslautern, 13.06.2019