„Brücken bauen“ – in Israel und Deutschland

Aktuell wird im Rathaus in Kaiserslautern im unteren Foyer die Ausstellung „Schau mich an“ des Freundeskreises Givat Haviva Deutschland e. V. gezeigt. Worum geht es dabei? Die Ausstellung greift ein zentrales Projekt von Givat Haviva in Israel auf, bei dem jugendliche Israelis (jüdischer und arabischer Herkunft) gemeinsam fotografieren lernen. Wie immer im Friedenszentrum Givat Haviva sind die Gruppen und auch die Leitungen paritätisch und professionell besetzt, denn es geht hauptsächlich darum, unter fachlich kompetenter Anleitung zu lernen und dabei für die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Respekt und gegenseitige Anerkennung zu entwickeln. Brücken zu bauen, wo zuvor Parallelwelten existierten, ist in Israel ein wichtiges Thema, gerade weil die Rechte der Minderheiten

Givat Haviva besteht seit nunmehr 70 Jahren in Israel, 1949 ursprünglich als Weiterbildungsinstitut der nationalen Kibbutzbewegung errichtet, widmet die Einrichtung sich seit 1963 ganz besonders der Friedensarbeit. Kulturelle und bildenden Projekte, aber auch Erinnerungsarbeit und Demokratie sind zentrale Themen für die Arbeit vor Ort. Bundespräsident Steinmeier, Ministerpräsidentin Dreyer und jüngst auch Bundespräsident van Bellen zeigten sich bei ihren Besuchen beeindruckt von der dort geleisteten Arbeit. Bildungsministerin Hubig hat mit Yad Vashem und Givat Haviva für RLP einen Kooperationsvertrag zur Lehrer*innenfortbildung geschlossen, und auch die Friedensakademie Landau arbeitet eng mit Givat Haviva zusammen.

Das alles ist sicher interessant, aber weit weg oder? Das Land Israel wird leider allzu häufig mit seiner Regierung gleichgesetzt; hier bietet sich mit der Ausstellung eine Option, gespiegelt in den Augen der unterschiedlichen dort repräsentierten Jugendlichen ein differenziertes Bild der komplexen Situation in Israel zu vermitteln. Denn die Ausstellung trennt bei aller Gemeinsamkeit die verschiedenen Narrative und zeigt, dass die Menschen dennoch miteinander reden und arbeiten wollen, dass sie eben nicht die Trennung in Bevölkerungsgruppen als Lösung sehen. Das wiederum kann uns helfen zu begreifen, dass selbst unter schwierigen Bedingungen Verständigung und Zusammenleben möglich sind – vielleicht auch bei uns. In Zusammenarbeit mit Einrichtungen in KL bieten wir Workshops an, die den Transfer auf die Situation in Deutschland zu leisten versuchen. Gern bieten wir auch Schülergruppen eigene Begehungen an.

Nach Absprache (per Tel. oder Mail) bietet der Verein Führungen durch die Ausstellung. Sie ist auch noch bis Ende März im Rathaus während der Öffnungszeiten frei begehbar. Über eine Kontaktaufnahme Ihrerseits freue ich mich.

Ruth Ratter
Freundeskreis Givat Haviva Deutschland e. V.
Vorsitzende
0179 325 999
rratter@givat-haviva.net
www.givat-haviva.net

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Quelle Text/Bild:
Stadtverwaltung Kaiserslautern
Referat Kultur
Fruchthalle / Fruchthallstr. 10
67653 Kaiserslautern

www.kaiserlautern.de

Kaiserslautern, 07.03.2019