Ergänzung zur Warnmeldung der Polizei: Wer hatte Kontakt zu Bernhard Graumann?

Am Freitagvormittag wurde ein 64-jähriger Arzt in Enkenbach-Alsenborn tot vor seiner Praxis gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass eine absichtlich herbeigeführte Explosion zum Tod des 64-Jährigen führte. Sie nimmt an, dass der Arzt durch eine Sprengfalle ums Leben kam.

In Otterberg kam es am Sonntagmorgen zu einer weiteren Explosion. Zwei Menschen wurden dabei verletzt. Ein mit Sprengstoff manipuliertes Holzscheit war in einem Kaminofen explodiert (wir berichteten https://s.rlp.de/Z0S4l).

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist in beiden Fällen Bernhard Graumann tatverdächtig. Er hatte mit den Geschädigten eine persönliche beziehungsweise geschäftliche Verbindung. Graumann stand zu den Personen in keinem guten Verhältnis. In beiden Fällen war es in der Vergangenheit bereits zu Konflikten gekommen.

Graumann ist in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus in Mehlingen verstorben. Die Todesumstände sind zurzeit ebenfalls Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Am Montag wurde der Leichnam obduziert. Das Ergebnis des toxikologischen Gutachtens wird nicht vor Mittwoch erwartet. Es bestehen keine Hinweise auf Fremdverschulden. Die Todesursache ist aktuell noch unklar.

Da nicht auszuschließen ist, dass der Verstorbene vor seinem Tod Vorbereitungen getroffen hat, die weitere Menschen gefährden könnten, hat die Polizei am Montag eine Warnmeldung veröffentlicht. Die Warnung richtete sich insbesondere an Personen, die mit Graumann in konfliktträchtiger Beziehung standen.

Unter der Telefonnummer 0631 369-2660 gingen bis heute Vormittag mehr als 30 Anrufe ein. Darunter waren – neben allgemeinen Zeugenhinweisen – auch Hinweise auf mögliche Gefährdungen von Menschen, die mit Bernhard Graumann in Verbindung standen. Diesen Hinweisen geht die Polizei derzeit nach. Im Fokus der Ermittlungen stand unter anderem ein Objekt in Siegelbach. Die Überprüfung ergab, dass dort keine explosiven Stoffe deponiert waren. Auch alle anderen bisher durchgeführten Maßnahmen führten nicht zum Auffinden weiterer gefährlicher Gegenstände oder Stoffe.

Die Polizei hat das Anwesen von Bernhard Graumann durchsucht. Dabei wurden Schwarzpulver sowie andere Gegenstände, die dem Waffengesetzt bzw. dem Sprengstoffgesetz unterliegen, aufgefunden und sichergestellt. Das Landeskriminalamt untersucht diese Gegenstände und potenziellen Sprengmittel.

Die bei der Explosion in Otterberg verletzte Mutter und ihre Tochter wurden ärztlich versorgt. Die Tochter befindet sich noch im Krankenhaus. Lebensgefahr besteht nicht.

Heute kam es um 11.40 Uhr zu einem lauten Knall, der auch in Siegelbach und Mehlingen zu hören war. Dabei handelte sich um einen Überschallknall, der von einem Flugzeug verursacht wurde.

Quelle Text/Bild:
Polizeidirektion Kaiserslautern
Logenstraße 5
67655 Kaiserslautern

www.polizei.rlp.de

Kaiserslautern, 05.03.2019