Stadtplanerisches Kolloquium widmet sich im Wintersemester Quartier, Stadt und Stadtregion

In diesem Wintersemester geht das Stadtplanerische Kolloquium mit dem Thema „Urban Crisis? – Planungsstrategien für Quartier, Stadt und Stadtregion“ in die dritte Runde. Zum Auftakt am Mittwoch, den 7. November, geht es um den Stellenwert von Städtebau und Stadtplanung in der Stadtentwicklung von US-amerikanischen Städten. Die interessierte Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Vorträge mit anschließender Podiumsdiskussion beginnen immer um 18 Uhr auf dem kleinen Campus Pfaffenberg (Geb. 1, Raum 160) an der Technischen Universität Kaiserslautern.

Das „Stadtplanerische Kolloquium“ widmet sich der Frage, mit welchen Planungsstrategien der „Urban Crisis“ begegnet werden kann. Reurbanisierung und Nachverdichtung waren vor dem Hintergrund der „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“, die 2007 von 27 europäischen Ministern unterzeichnet worden ist, für lange Zeit wichtige Ziele der Stadtentwicklung. Nun aber drohen unsere Städte „überzulaufen“, die Boden- und Mietpreise steigen massiv an, viele Bewohnergruppen werden verdrängt, die Bauflächen werden knapp. Stadt- und Raumplanung brauchen neue formelle und informelle Planungsinstrumente und -strategien an den Schnittstellen von Quartier, Stadt und Stadtregion.

Zum Auftakt am 7. November spricht Professorin Dr. Petra Kempf über „Confronting urbanization: The interactive tissue of urban life“. Sie referiert über den Stellenwert von Städtebau und Stadtplanung in der Stadtentwicklung in US-Städten. Dabei beleuchtet sie unter anderem, wie angesichts des Urban Sprawl Landschaftsarchitektur und Stadtgestaltung immer mehr zu kosmetischen Aufgaben werden und wie die klare städtebauliche Struktur verloren geht. Kempf ist Associate Professor an der Columbia University New York City, hat in Darmstadt Architektur studiert und lebt seit über zehn Jahren in den USA.

„Überlaufende Städte: Strategien gegen Wohnungsnot und Gentrification“ lautet der Titel des zweiten Vortrags am 28. November. Dr. Monika Meyer, Geschäftsführerin des Instituts für Wohnen und Umwelt in Darmstadt, und Martin Hunscher, Leiter des Stadtplanungsamts in Frankfurt am Main, zeigen auf, dass die meisten Großstädte in Deutschland mit massiven Wachstumsproblemen konfrontiert sind. Sie stellen dabei wohnungspolitische und planerische Instrumente vor, um die Wohnungskrise und Verdrängungsprozesse zu bekämpfen.

Mit einem Vortrag am 30. Januar 2019 endet die Reihe in diesem Semester. Professor Dr. Klaus Kunzmann, der bis 2006 zur Europäischen Raumplanung an der TU Dortmund forschte und lehrte, und Thomas Kiwitt vom Verband Region Stuttgart sprechen zum Thema „Zukünfte für Stadtregionen: Restriktive Planung versus proaktive Entwicklung?”. Die beiden Experten erläutern, warum angesichts der demographischen und klimatischen Herausforderungen viele Probleme nicht mehr kommunal, sondern nur noch interkommunal oder in der Stadtregion zu lösen sind. Dabei gehen sie auch darauf ein, welche formellen und informellen Strategien es für eine aktive stadtregionale Planung gibt.

Auf der anschließenden Podiumsdiskussion werden die Vortragsthemen mit Kolleginnen des Fachbereichs Raum- und Umweltplanung vertieft und mit dem Plenum diskutiert. Am 7. November wird Professorin Dr. Karina Pallagst vom Fachgebiet Internationale Planungssysteme auf dem Podium vertreten sein. Am 28. November diskutiert Professorin Dr. Annette Spellerberg vom Fachgebiet Stadtsoziologie mit, gefolgt von Professorin Dr. Gabi Troeger-Weiß vom Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung am 30. Januar.

Nach den Vorträgen gibt es anschließend ausreichend Zeit zur Diskussion und Netzwerken.

Organisiert wird die Veranstaltung von Professor Dr. Detlef Kurth und seinem Team vom Lehrstuhl Stadtplanung der TU Kaiserslautern. Sie wird von der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL), der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) sowie der Architektenkammer Rheinland-Pfalz (Anerkennung als Fortbildung mit 2 Unterrichtsstunden) unterstützt.

Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gottlieb-Daimler-Straße 47
67663 Kaiserslautern

www.uni-kl.de

Kaiserslautern: 02.11.2018