Pfalztheater im November: „Tanz-UA“, „Biedermann“, Kinder- und Jugendtheater, 1. Pfalztheaterkonzert

Max Frischs Klassiker „Biedermann und die Brandstifter“ entlarvt präzise eine Geisteshaltung, die der Technik des Totalitären zum Erfolg verhilft. „Biedermann und die Brandstifter“ ist eine politische Parabel, die ihre kritische Kraft nicht aus der Entlarvung der Lüge bezieht, sondern aus der Inszenierung der biedermännischen Wehrlosigkeit gegenüber Verbrechern, die von Anfang an sagen, was sie wirklich wollen. Das „Lehrstück ohne Lehre“ wurde am 29. März 1958 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt.
Für das Pfalztheater inszeniert Jan Langenheim in der Ausstattung von Anja Jungheinrich. Das Ehepaar Biedermann spielen Henning Kohne und Aglaja Stadelmann. Außerdem sind Stefan Kiefer als Schmitz, Jan Henning Kraus als Eisenring und Sophia Hahn als Anna zu sehen. In weiteren Rollen: Hannelore Bähr, Martin Schultz-Coulon und Alicia Fath.
Premiere im Großen Haus ist am 3. November 2018, um 19.30 Uhr.

Als erste Premiere der Tanzsparte in dieser Spielzeit bringt das Ensemble Tanz den zweiteiligen Tanzabend „Tanz.3: FeMale“ von Chefchoreograf und Spartendirektor James Sutherland und dem Gastchoreografen Francesco Nappa als Uraufführung auf die Werkstattbühne des Pfalztheaters. Gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern sowie Bühnen- und Kostümbildner Claus Stump erkunden sie die existentiellen Fragen nach eigener Identität und der Begegnung mit dem Anderen.
In James Sutherlands sensiblem Tanzstück spielen Blicke eine zentrale Rolle, unter deren Einfluss sich Haltungen und Bewegungen der Tänzer fortwährend ändern. Blicke, die man sucht, die Nähe oder Distanz schaffen können, die ehrliches Bekenntnis oder Forderung sein können, setzen Akzente in den Bewegungsfluss.
Den zweiten Teil des Abends bildet eine rasante Szenenfolge von Francesco Nappa. Der italienische Choreograf inszeniert die menschliche Suche nach der eigenen Persönlichkeit und ihrem Ausdruck als ein regelrechtes Vexierspiel der Äußerlichkeiten. Die Tänzer durchlaufen einen kontrastreichen Reigen von Klischeebildern, Satzfetzen, exaltierten Kostüme und Spiegelungen.
Premiere ist am 16. November 2018, um 20.00 Uhr auf der Werkstattbühne.

Weihnachten ist der schönste Tag im Jahr, darüber sind sich alle einig. Nur der geizige Ebenezer Scrooge kann mit gemütlichem Beisammensein um den Tannenbaum nichts anfangen. Selbst am Heiligabend zählt er lieber sein Geld. In der Weihnachtsnacht erscheint Ebenezer Scrooge sein verstorbener Geschäftspartner Marley. Er warnt Scrooge vor der ewigen Verdammnis, wenn er sich nicht ändert. Kurz darauf bekommt Scrooge Besuch von den Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht. Die drei bereiten ihm eine ganz besondere Bescherung …
Die Textfassung von Philipp Löhle inszeniert Krystyn Tuschhoff für Kinder ab 6 Jahren.
Das Bühnenbild konstruiert Uta Materne. Die Kostüme kreiert Britta Leonhardt.
Rainer Furch spielt den Scrooge. In mehreren Rollen sind Oliver Burkia, Michel Kopmann, Robin Meisner, Nicolas Handwerker, Günther Fingerle und Franziska Marie Gramss zu sehen.
Premiere ist am 18. November 2018, um 15.00 Uhr im Großen Haus.

Es beginnt alles ziemlich harmlos. Vicky nicht das beliebteste Mädchen der Klasse, eher die Außenseiterin, aber sie führt ein ziemlich reges Facebook-Leben, wo sie so gut wie alles über sich postet, ohne darüber nachzudenken. Auf einer Klassenfete verliert sie jedoch, und es landen ein paar peinliche Fotos und ein Video im Internet. Plötzlich reden alle über Vicky …
Das diesjährige Klassenzimmerstück „Out! – Gefangen im Netz“ von Knut Winkmann inszeniert Stefan Rogge in seiner selbst erdachten Ausstattung. Marie Scharf spielt die Schwester von Vicky.
Premiere ist am 22. November 2018 im Reichswald-Gymnasium Ramstein.
„Out!“ wird im Rahmen von „push“ produziert, ein Projekt des Pfalztheaters in Kooperation mit der Versicherungskammer Kulturstiftung, mit freundlicher Unterstützung durch die Sparkassen der Pfalz.

Weitere wichtige Veranstaltungen im November:

„1. Pfalztheaterkonzert“ mit Werken von Lili Boulanger, Rudi Stephan und Gustav Mahler am 11.11.2018, um 18.00 Uhr im Großen Haus. Es spielt das Orchester des Pfalztheaters unter der Leitung von GMD Uwe Sandner. Als Gesangssolisten sind Thomas Mohr (Tenor), Bernd Valentin (Bariton) und Wieland Satter (Bassbariton) dabei. Das Konzert ist dem Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs und an die Opfer der Reichspogromnacht 1938 gewidmet.
Am Sonntag, dem 25. November 2018, werden im Großen Haus die diesjährigen Pfalzpreise verliehen. Der Bezirksverband Pfalz lädt zur großen Pfalzpreis-Gala um 18.00 Uhr.
Auch in diesem Jahr haben wir wieder Figurentheater für die ganz Kleinen (ab 3 Jahren) auf dem Programm. Ab dem 6. November 2018 zeigen wir auf der Werkstattbühne Maren Kauns Figurentheater-Version des beliebten Grimmschen Märchens „Rapunzel“.

Quelle Text/Bild:
Pfalztheater Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 4 + 5
67657 Kaiserslautern

www.pfalztheater.de

Kaiserslautern, 23.10.2018