In der Sitzung des Hauptausschusses des Sportbundes Pfalz am 8. Dezember in Annweiler kritisierte das zweithöchste Gremium des pfälzischen Dachverbandes die aktuellen Planungen zum Sondervermögen „Rheinland-Pfalz-Plan für Bildung, Klima und Infrastruktur“ und zeigte sich enttäuscht. „Trotz der Ankündigung, auch Investitionen in den Sportsektor vorzusehen, bleibt der vorgesehene Anteil weit hinter den Erwartungen zurück“, sagte Präsident Rudolf Storck. Von ursprünglich angedachten zehn Prozent für den Sport sind im aktuellen Gesetzentwurf lediglich ein Prozent übriggeblieben. „Im Vergleich zu anderen Bundesländern erfährt der organisierte Sport in Rheinland-Pfalz nicht die Wertschätzung, die er verdient“, äußerte Storck deutlich seine Unzufriedenheit.
Im Rahmen der Landtagssitzung am 10. Dezember, hat der Landtag nun bereits den ersten Schritt zur Verabschiedung des Landesgesetzes über die Errichtung des Sondervermögens unternommen. Mit den vorgesehenen 19,3 Millionen Euro für den Sport – verteilt auf zwölf Jahre bei einem Gesamtvolumen von 1,93 Milliarden Euro – wird es in Rheinland-Pfalz nicht möglich sein, dringend benötigte Infrastrukturprojekte wie wettkampfgerechte Schwimmbäder umzusetzen. Dies steht im deutlichen Widerspruch zu den Erwartungen, die zuvor in der Plenardebatte geweckt wurden. „Dieser Betrag reicht bei Weitem nicht aus, um den bestehenden Sanierungsstau oder Infrastrukturmangel im Sport spürbar zu beheben“, erklärte Rudolf Storck.
Ein Blick ins Saarland zeigt, wie es besser geht: Dort werden rund zehn Prozent des Sondervermögens – insgesamt rund 113,5 Millionen Euro – für ein umfassendes Schwimmbadinvestitionsprogramm bereitgestellt. In Hessen profitiert der Sport von 130 Millionen Euro für eine Sportstätten-Modernisierungsoffensive. Auf solche Signale hatte auch der organisierte Sport in Rheinland-Pfalz gehofft.
Hinzu kommt: Während im Saarland und in Hessen die Landesregierung den Stellenwert des Sports für ihre Bürger auch in entsprechenden Erklärungen zu ihren Planungen zur Verwendung des Sondervermögens im Schulterschluss mit dem Sport unterstreicht, haben die Verantwortlichen in Rheinland-Pfalz bis heute nicht mit dem organisierten Sport darüber gesprochen. Es herrscht diesbezüglich Funkstille von Seiten des Ministeriums des Innern und für Sport. „Wir können uns nicht im März mit der Landesregierung zu dem gemeinsamen Ziel vereinbaren, Rheinland-Pfalz zum „Bewegungsland Nummer eins“ zu machen, wenn neun Monate später nur minimale Mittel für Sport und Bewegung bereitgestellt werden“, blickt Rudolf Storck auf den zweiten Bewegungsgipfel 2025 zurück.
Der Sportbund Pfalz appelliert, genau wie der der Landessportbund Rheinland-Pfalz, eindringlich an alle politischen Vertreter*innen im Landtag, bis zur voraussichtlichen Verabschiedung des Gesetzes Ende Januar nachzusteuern und den Sport angemessen zu berücksichtigen.
Quelle Text/Bild:
Sportbund Pfalz e. V.
Paul-Ehrlich-Straße 28 a
67663 Kaiserslautern
www.sportbund-pfalz.de
Kaiserslautern, 14.12.2025










