Autohandel sicher gestalten: Bezahlmethoden für Käufer und Verkäufer

Der Autokauf im Internet ist bequem, schnell und bietet eine enorme Auswahl an Fahrzeugen. Gleichzeitig steigt die Gefahr, Opfer von einem Online-Betrug zu werden. Umso wichtiger ist es, auf sichere Zahlungsmethoden zu setzen. Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ (ISAK) – eine Kooperation von ADAC, den Online-Marktplätzen AutoScout24, Kleinanzeigen und mobile.de sowie der Polizeilichen Kriminalprävention – informiert über aktuelle Betrugsmaschen und gibt praxisnahe Tipps, um das Risiko beim Online-Autokauf zu minimieren.
Beim Fahrzeugkauf wechseln oft hohe Geldbeträge den Besitzer. Käufer und Verkäufer sollten daher die folgenden Hinweise beachten, um sich bestmöglich abzusichern:

1. Vorauszahlungen vermeiden: Schutz vor Betrug
Beim Kauf eines Autos von einer Privatperson sollte grundsätzlich keine Zahlung im Voraus erfolgen. Dies birgt ein erhebliches Betrugsrisiko: Im schlimmsten Fall verschwindet der vermeintliche Verkäufer mitsamt Fahrzeug. Zudem ist eine Rückforderung des Geldes schwierig, falls man sich nach der Besichtigung doch gegen den Kauf entscheidet. Überweisungen lassen sich in Deutschland in der Regel nicht ohne Weiteres rückgängig machen.

2. SEPA-Echtzeitüberweisung: Schnelligkeit und Sicherheit in einem
Die Echtzeitüberweisung bietet sich als Zahlungsmethode an, wenn alle offenen Fragen geklärt sind.“Wichtig ist, dass sich Interessenten vergewissern können, dass das angebotene Fahrzeug samt Papieren existiert und somit tatsächlich ‚übereignet’ werden kann – sprich: besser nur vor Ort, unmittelbar vor der Übergabe des Fahrzeugs“, erklärt Julia Christiani von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

3. Barzahlung: bewährt, aber mit Vorsicht
Trotz der Vielzahl an digitalen Zahlungsmöglichkeiten bleibt Bargeld im Autohandel beliebt. Wer bar bezahlt, sollte dies jedoch nur in öffentlichen, belebten Bereichen tun – idealerweise in der Nähe einer Bank. So können Fahrzeugpapiere bis zur Einzahlung zurückgehalten werden und die Bank prüft das Bargeld automatisch auf Fälschungen. Keinesfalls sollte man sich zur Fahrzeugübergabe bzw. Bezahlung an abgelegenen Orten oder zu geschäftsunüblichen Zeiten treffen.

Für gewerbliche Verkäufer sind Barzahlungen bis 9.999,99 Euro erlaubt. Ab 10.000 Euro greift das Geldwäschegesetz mit Identitätsprüfung und schriftlicher Dokumentation. Privatpersonen müssen bei Bareinzahlungen über 10.000 Euro die Herkunft des Geldes bei ihrer Hausbank nachweisen. In jedem Fall empfiehlt sich ein schriftlicher Kaufvertrag. Ein Handschlag allein bietet keine rechtliche Sicherheit.



4. Treuhandservice: Eine sichere Wahl für größere Beträge
Anstatt auf selten genutzte Zahlungsmethoden wie den Bundesbank-Scheck zurückzugreifen, empfiehlt es sich, einen seriösen Treuhandservice zu nutzen. Diese Methode bietet sowohl Käufern als auch Verkäufern hohe Sicherheit, da das Geld erst nach erfolgreicher Übergabe des Fahrzeugs freigegeben wird. Ein Treuhänder stellt sicher, dass beide Parteien ihren Verpflichtungen nachkommen. Achten Sie darauf, einen vertrauenswürdigen Anbieter mit positiven Bewertungen und transparenten Gebühren zu wählen.

5. Vorsicht bei unsicheren Zahlungsmethoden
Zahlungen über ungesicherte Zahlungsmethoden wie beispielsweise PayPal sollten beim Autokauf vermieden werden, da in vielen Fällen kein ausreichender Käuferschutz besteht. Für Verkäufer gibt es zudem das Risiko unberechtigter Rückbuchungen. Auch Zahlungen an Drittparteien oder vermeintliche Speditionen sind problematisch, da sie häufig Teil betrügerischer Machenschaften sind.

Fazit: Vertrauen durch Transparenz und Sicherheit
Ein Fahrzeugkauf im Internet muss nicht riskant sein – entscheidend ist die Wahl einer sicheren Zahlungsmethode. Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ setzt sich dafür ein, dass Käufer und Verkäufer gut informiert und geschützt handeln.

„Indem Käufer und Verkäufer auf bewährte Zahlungsmethoden setzen und unseriöse Angebote meiden, können sie einem Betrug entgehen und den Kauf sicher abwickeln“, betont Silvia Schattenkirchner, Leiterin der Abteilung Verbraucherrecht beim ADAC.
Weitere Informationen und Sicherheitstipps finden Sie auf der Website der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“.

Über die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“:
Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ (ISAK) informiert Verbraucherinnen und Verbraucher über Sicherheitsfragen bei Onlinekäufen, insbesondere über den sicheren Autokauf im Internet. Gemeinsam bieten der ADAC, die Fahrzeugmärkte AutoScout24, Kleinanzeigen und mobile.de sowie die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes konkrete Hilfestellung bei kritischen Situationen oder bei Betrugsverdacht.

Quelle Text/Bild:
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)
Zentrale Geschäftsstelle
Taubenheimstraße 85
70372 Stuttgart
www.polizei-beratung.de

Stuttgart, 17.09.2025

#kaiserslautern #kaiserslauterngermany #Lautern #nachrichtenkl #ktown #klnews #pfalz #westpfalz