Zahlreiche Menschen lassen sich für erkrankten Blutkrebspatienten aus Spesbach registrieren

Kaiserslautern, Ramstein-Miesenbach und zuletzt Kindsbach – drei Mal hieß es in der Region ‚Lass dich als Stammzellspender:in registrieren‘. 196 Menschen füllten vor Ort eine Einwilligung aus und gaben eine Speichelprobe ab oder registrierten sich online über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung. Ein kleiner Aufwand von wenigen Minuten, der für den 65-jährigen Harald lebensrettend sein kann.

Viel haben die Organisatoren in den vergangenen Wochen bewegt, um die Öffentlichkeit auf die Hilfsaktion für Harald aufmerksam zu machen: Flyer und Plakate verteilt, Vereine und Unternehmen informiert, kräftig Werbung in den Social-Media-Kanälen und im privaten Umfeld jeden angesprochen und auf die Typisierung aufmerksam gemacht, ein Kuchenbuffet organisiert, um Geldspenden für die Leukämiehilfe zu sammeln und vieles mehr. Auch der Landrat des Kreises Kaiserslautern, Ralf Leßmeister, und der Bürgermeister für die Stadt und Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, Ralf Hechler, warben für den Aufruf. Das Fraunhofer IESE zusammen mit dem Fraunhofer ITWM in Kaiserslautern und die Freiwillige Feuerwehr Kindsbach unterstützten ebenfalls den Aufruf. Haralds Ehefrau Birgit hielt bei den drei Terminen die organisatorischen Fäden in der Hand: „Die Unterstützung von jedem und jeder Einzelnen und die zahlreichen helfenden Hände haben uns gutgetan. Wir haben das Gefühl bekommen, dass wir nicht alleine dastehen. Für diesen Rückhalt sind wir dankbar.“



Mehr als 3400 Euro Geldspenden sind zugunsten der Leukämiehilfe zusammengekommen. Einen Scheck über 1.000 Euro hat die Feuerwehr Kindsbach am Sonntag an die Stefan-Morsch-Stiftung überreicht. Mithilfe der Summe finanziert die gemeinnützige Organisation die Registrierungskosten von 40 Euro, die für jede einzelne Typisierung anfallen.

Unter Hochdruck werden die Proben der frisch registrierten potenziellen Stammzellspender:innen in dem sogenannten HLA-Labor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld analysiert. Carmen Hartmann, die bei der Stefan-Morsch-Stiftung für die Koordination von Aktionen zuständig ist, erklärt: „Termine, bei denen es konkret um eine Betroffene oder einen Betroffenen geht, haben für uns absolute Priorität. Diese Proben werden zuerst bearbeitet. Ziel ist, dass die neuaufgenommenen, potenziellen Lebensretter und –retterinnen schnell in der Datenbank abgespeichert werden und zur Verfügung stehen.“

Ein Vorgehen, das der Suche nach dem oder der geeigneten Stammzellspender:in entgegenkommt. Ehefrau Birgit erklärt: „Die Zeit spielt leider auch eine große Rolle. Die Stammzelltransplantation muss in den nächsten Wochen erfolgen. Wir, die Familie und Freunde wünschen uns, dass das Abwarten ein Ende hat.“ Nur jemand mit den gleichen genetischen Gewebemerkmalen wie Harald kommt als Spender oder Spenderin in Frage. Zehn von zehn Merkmalen müssen im Idealfall miteinander übereinstimmen. Jede Abweichung drückt die Erfolgschance einer Transplantation.

Auch weiterhin gibt es die Möglichkeit, sich über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) online zu registrieren. In nur drei Schritten beantwortet man ein paar wenige Fragen und gibt seine Kontaktdaten an. Per Post bekommt man danach ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe, die man einfach kostenfrei im Rücksendekarton zurückschickt.

Kommt man als Spender:in für Harald oder einen anderen Betroffenen in Frage, nehmen Mitarbeiter der Stiftung Kontakt auf und leiten alle weiteren Schritte ein. Dazu gehört auch eine ausführliche Voruntersuchung, um auszuschließen, dass man ein gesundheitliches Risiko eingeht. Stammzellen kann man auf zwei Arten spenden. Die häufigste Methode ist die sogenannte Apherese in einem ambulanten Entnahmezentrum. Dabei wird man mit beiden Armen an ein Gerät angeschlossen, das die Zellen aus dem Blut herausfiltert. Das dauert in der Regel drei bis fünf Stunden. Dazu ist in den Tagen davor eine Vorbehandlung mit einem speziellen Medikament nötig. Weitaus seltener ist die Knochenmarkentnahme. Dafür ist ein kurzer Klinikaufenthalt erforderlich. Unter Vollnarkose wird der Beckenkamm punktiert. Das dauert etwa eine Stunde. In den Tagen danach kann es an den Einstichen zu muskelkaterartigen Schmerzen kommen, die meist nach wenigen Tagen verschwunden sind.

Bildunterzeile: Nur wenige Minuten dauert die Typisierung als Stammzellspender:in bei der Stefan-Morsch-Stiftung. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung/Janine Michel

Quelle Text/Bild:
STEFAN-MORSCH-STIFTUNG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dambacher Weg 3-5
55765 Birkenfeld/Nahe

www.stefan-morsch-stiftung.de

Kaiserslautern: 17.07.2023