Tarifrunde Handel Rheinland-Pfalz und Saarland

Wiederholt kein ausreichendes Angebot – es reicht! Streiks im Handel in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Nachdem die Tarifverhandlungen sowohl für den Groß- und Außenhandel und den Einzel- und Versandhandel in Rheinland-Pfalz, wie auch dem Einzel- und Versandhandel im Saarland wiederholt ergebnislos zu Ende gingen, streiken die Beschäftigten im Handel erneut seit dem 17. Juli 2023, in vielen Betrieben sogar durchgängig. Die Arbeitgeber legten in den Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wiederholt Angebote vor, die außer Reallohnverlust nichts zu bieten hatten.
„Den Beschäftigten im Handel reicht es jetzt endgültig. Die beiden Tarifverträge sind Ende März und Ende April ausgelaufen. Seit Mai sind wir mit unseren Tarifkommissionen in Verhandlungsgesprächen und die Arbeitgeber können oder wollen uns einfach kein Angebot vorlegen, über das sich ernsthaft verhandeln lässt. Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Menschen im Handel wissen nicht, wie sie noch über die Runden kommen sollen, weil alles so teuer geworden ist. Der extreme Fachkräftemangel sorgt für zusätzliche Arbeitsbelastungen in der Urlaubszeit und jetzt werden den Beschäftigten auch noch die dringend benötigten Einkommenserhöhungen vorenthalten. Die Kolleginnen und Kollegen sind stinkwütend, darum tragen sie ihren Unmut vor die Betriebstüren auf die Straße,“ empört sich die ver.di-Landesfachbereichsleiterin für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Monika Di Silvestre.
„Die jeweils über 100 Streikenden am 18. und 19. Juli vom Netto-Lager in Worms sind ein klares Signal an die Arbeitgeber im Großhandel, dass die Not der Beschäftigten groß ist und unsere Forderungen ernst zu nehmen sind. Die Kolleginnen und Kollegen wollen endlich faire und tabellenwirksame Tariferhöhungen,“ fordert der ver.di-Verhandlungsführer für den Groß- und Außenhandel in Rheinland-Pfalz, Stefan Prinz.



ver.di kündigt für die kommenden Wochen weitere Streiks im Handel in Rheinland-Pfalz und im Saarland an „Die Wut der Handelsbeschäftigten ist so groß, dass ihnen Sommerferien und Urlaub egal sind. Wer von den Beschäftigten nicht im Erholungsurlaub ist, wird am Streiktag vor der Tür sein und den Arbeitgebern klarmachen: Ohne mich gibt es kein Geschäft!“, erklärt Monika Di Silvestre abschließend.

Am 22.07.2022 findet eine Streikversammlung mit Demo-Zug und Kundgebung in Kaiserslautern bei IKEA bzw. im Industriegebiet am Opel-Kreisel ab 10:00 Uhr statt.

Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz

www.verdi.de

Mainz, 18.07.2023