Kaiserslautern: Batterie-Recycling bietet großes Potenzial für das Land

Fahrzeuge mit Elektroantrieben werden in der Individualmobilität der Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Zentral für die Verbreitung der Fahrzeuge ist eine sichere Versorgung mit leistungsfähigen Traktionsbatterien, wie sie in der ACC Batteriezellfabrik in Kaiserslautern entstehen. Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt erklärte auf der Veranstaltung „Herausforderungen und Potenziale des Recyclings von Traktionsbatterien“ des Netzwerks „We move it“, dass sie neben der Produktion großes Potenzial im Recycling der Batteriezellen sieht.

„Die Nachfrage nach Batterien wird in den kommenden Jahren steigen – und damit die Nachfrage nach Recycling verfahren. Das ergibt sich aus mehreren Gründen: In Batterien werden knappe und wertvolle Rohstoffe verarbeitet. Es ist allein aus Gründen der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit dringend geboten, diese Rohstoffe in einer Kreislaufwirtschaft wiederzuverwenden“, sagte Ministerin Schmitt im Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern. „Hinzu kommt die Sicherung der Rohstoffversorgung. Wir alle haben erlebt, wie schnell internationale Lieferketten einbrechen können.“

Schmitt begrüßte die Initiative von „We move it“, rund um die Batteriezellfabrik in Kaiserslautern, eine Wertschöpfungskette basierend auf dem Recycling aufzubauen und dankte Dr. Martin Thul, der auch das erfolgreiche Commercial Vehicle Cluster Südwest als Geschäftsführer verantwortet. In Rheinland-Pfalz gebe es insbesondere am Umweltcampus in Birkenfeld sowie an der TU Kaiserslautern wissenschaftliche Expertise zu diesem Themenfeld. Es gelte nun, Industrie, industriellen Mittelstand, KMU, Gründer und Wissenschaft miteinander zu vernetzen. „Dieser Kompetenzaufbau in Forschung, Entwicklung und Produktion wird sich nachhaltig positiv auf die Region auswirken und auch darüber hinaus ausstrahlen“, sagte Schmitt, die auch die Politik in der Pflicht sieht: „Wenn wir wollen, dass in Rheinland-Pfalz entsprechende Wertschöpfungsnetzwerke rund um das Recycling entstehen, dann kommt der schnellen und rechtssicheren Genehmigung von Anlagen und Betriebsstätten eine besondere Bedeutung zu.“

„Das hochwertige Recycling von Altbatterien aus Elektrofahrzeugen ist eine grundlegende Voraussetzung für die nachhaltige Gestaltung der Elektromobilität und die Zielerreichung der Klimaneutralität bis 2040 in Rheinland-Pfalz. Der Abbau von Lithium, Kobalt und anderen Rohstoffen ist energieintensiv und teilweise mit negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen verbunden“, erklärte Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer. Durch die Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen infolge des Recyclings der Altbatterien könne die CO2-Emissionen beim Herstellungsprozess um etwa 50 Prozent reduziert werden. Der Kreislaufwirtschaftsgedanke müsse jedoch über den gesamten Lebenszyklusweg der Batterien mitgedacht werden und beginne nicht erst beim Recycling: „Besonders in der Designphase werden bereits wesentliche Stellschrauben für das Recycling gelegt. Es ist für die Rohstoffunabhängigkeit wichtig, dass die hochwertig recycelten Materialien in der Region bleiben und so geschlossene Kreisläufe entstehen können. Dafür setze ich mich nachdrücklich ein.“

Hintergrund We move it

Um den technologischen Wandel innerhalb der Fahrzeugindustrie landesweit zu begleiten, hat das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium im Jahr 2018 die Initiative „We move it“ gegründet. Das Netzwerk bringt alle relevanten Akteure der Branche zusammen, vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Institutionen mit dem Ziel, vorhandene Stärken zu nutzen und weiter auszubauen. Leiter der Initiative „We move it“ ist Dr. Martin Thul, Geschäftsführer des Commercial Vehicle Cluster (CVC) Südwest.

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Quelle Text/Bild:
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Mainz, 11.11.2022