„Hände in den Schoß“ keine gute Idee für zukunftsorientierte Stadtplanung

Universität Perspektive bieten

Dr. Weichel wiederholte seine Lesart von Stadtgestaltung und Stadtentwicklung auf der gestrigen Ratssitzung gleich zu Beginn unter dem Punkt Mitteilungen. Kurz zusammengefasst klang das wie folgt: „In Bezug auf Campusentwicklung tun wir nichts, weil wir nicht wissen, wie sich der Campus entwickeln wird. Die Universität soll erst herausfinden, was sie braucht.“ Die Wahl des Tagesordnungspunktes „Mitteilungen“ war geschickt, denn so konnte keine Debatte zu dem Punkt stattfinden. Leider ist es aus meiner Sicht aber notwendig, diese zu führen. Von Seiten der Universitätsleitung wurde unmissverständlich bei der Beratung zum Chemieneubau im Wald klargestellt: Wir brauchen neue Flächen zur Institutsansiedlung. Wer eine positive Entwicklung des Campus will, entwickelt auch städtebauliche Ideen, wie diese Entwicklung am besten auszusehen hat. Um diese herauszufinden gilt es viele Interressen abzuwägen und einzubinden. Das kostet Zeit. Wird dies unterlassen, stehen wir bei dem nächsten Gebäude vor dem gleichen Dilemma wie beim Chemienebau: Unter hohem Zeitdruck muss dann unter maximaler Kontroverse und eben ohne die genaue Abwägung der einzelnen Interressen und Belange mit heißer Nadel eine Lösung gestrickt werden. Eine Lösung, die am Ende nicht umgesetzt wird, weil sich nicht alle im Prozess gewürdigt gesehen haben. Dies kann nicht das Ziel verantwortungsvoller Politik sein. Verantwortungsvolle Politik beschäftigt sich jetzt ohne Zeitdruck mit der baulichen Weiterentwicklung der Stadt, insbesondere auch des Uni – Campus. Wie können gute Verbindungen zur vorhandenen Wissenschaftsmeile auch baulich hergestellt werden? Wie sehen Gebäude und Gestaltung eines wahrhaft „Grünen Campus“ für die Menschen aus? Welche Nachverdichtungsmöglichkeiten bestehen auf dem Campus selbst? Wie können Universität und Stadt besser miteinander vernetzt werden? Hier geht es um ein konstruktives Miteinander und das Entwickeln von Ideen, gerade ohne den unmittelbaren Zeitdruck. Proaktiv, zukunftsgewandt. Diese Politik werden wir von Seiten der Grünen weiterverfolgen. Deswegen werden wir im kommenden Jahr das integrierte Stadtentwicklungskonzept zusammen mit den Partnern angehen. Wir sind es den Bürgerinnen und Bürgern und auch der Universität schuldig, Lösungen anzubieten und gemeinsam voranzubringen.

Tobias Wiesemann, Fraktionsvorsitzender Grüne im Kaiserslauterer Stadtrat

Quelle Text/Bild:
Bündnis 90 / Die Grünen
DIE GRÜNEN im Rathaus Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1
67657 Kaiserslautern

www.gruene-kl.de

Kaiserslautern, 09.11.2022